Is aber nur eine Seite der Medaille :
Jedem Ladeninhaber steht es frei parallel zum Ladengeschäft auch seinen Onlineshop zu eröffnen. In den Stunden wo nix im Laden los ist, kann er die Onlinebestellungen abarbeiten und somit auf beiden Vertriebswegen Umsatz generieren.
Ich kann dieses ewige Geheule nicht mehr hören. "Das Internet macht den Handel kaputt!" Andere Berufsgruppen machen auch einen starken Strukturwandel mit und passen sich an, warum sollte ein Einzelhändler davon verschont bleiben? Wer das nicht kapiert, soll nicht über einbrechende Umsätze jammern.
Das ist aber ein sehr einseitige Sichtweise. Wie soll denn der kleine Eisenwarenhändler (nur mal als Bsp.) nebenbei einen Onlineshop eröffnen? Die Preise die im Internet sehr häufig gemacht werden, liegen ja oft unter dessen Einkaufspreis. Und er kann nicht mal eben einen Gliederzug Schrauben bestellen, nur damit er preislich konkurrenzfähig ist. Er bräuchte ein riesiges Lager, Mitarbeiter die einlagern, raussuchen, verpacken, andere die Rechnungen schreiben und den Onlineshop betreuen. Dieser muss auch erstmal aufgebaut werden, was viel Geld kostet. Das alles ist für kleine, teils seit Generationen bestehende, Familienbetriebe nicht zu bewältigen. Da steht man riesigen Konzernen, allen voran Amazon, gegenüber, mit denen man einfach nicht konkurrieren kann.
Wir hatten bis vor ein paar Jahren einen kleinen Edeka-Markt im Ort. Aus Altergründen haben die Inhaber dann aufgehört, Nachfolger wurde nicht gefunden, weil viel Arbeit und rückläufige Umsätze. Wir haben alles dort gekauft, war wirklich unwesentlich teurer als in den großen Supermärkten und Discountern. Heute jammern über das Fehlen des Marktes die am lautesten, die damals nur das dort gekauft haben, was sie beim Wocheneinkauf im Discounter vergessen haben. Das hat zwar nichts mit dem Internet zu tun, läuft aber auf das Gleiche hinaus, die Großen werden immer stärker und die Kleinen bleiben auf der Strecke. Und am Ende jammern die (siehe unseren kleinen Tante-Emma-Laden), die maßgeblich zu dessen Ende beigetragen haben. Lieber dem Konzernboss die 3. Yacht finanzieren, als ansehen müssen, dass der kleine Händler vor Ort einen Mercedes fährt. Ist übrigens eine typisch Deutsche Eigenheit.