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Reincarnator
Themenstarter
- Dabei seit
- 18.11.2016
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Wenn es dem Esel zu wohl wird…
Freitag, 2.9.2022
Wir, das sind Mike (XT600) und ich (F800GS) sind Freitag, 2.9.2022, gegen 10 Uhr bei mir aufgebrochen, Das Ziel ist das Premier Classe Hotel in Essey-lès-Nancy (Billig-Hotel, aber sauber und gut organisiert)
Die 265 mit „kurviger“ „extra kurvig“ gerouteten Kilometer sind toll zu fahren. Strahlender Sonnenschein, ab etwa 12 Uhr im Rheintal über 20 Grad, am Nachmittag im Grand Est warme 28.
Die Routenführung mit kurviger ist einfach, übersichtlich und über die vollen 265 km fehlerfrei.
Es gibt allerdings auch keine -uns betreffende -Umleitung.
Beachtlich sind die Differenzen bei den Benzinpreisen, in Baiersbronn werden für einen Liter Super E5 98 Oktan satte 2,15 Euro aufgerufen, in Saverne sind es 60 ct. weniger. Nervig sind die zahllosen Baustellen von Baiersbronn zum Ruhestein, die kurvige Auffahrt zur B500 entschädigt dafür.
Hinter dem elsässischen Vendenheim schickt mich „kurviger“ auf ein kleines Sträßchen an den Canal du Marne au Rhin, wo wie unter der imposanten Eisenbahnbrücke Rast im Schatten einlegen, während der TGV mit gebremstem Schaum fast lautlos drüber gleitet.
Im Anschluss an die Pause mit dem ersten Vesperbrötchen des Tages gönnt uns das Programm sogar ein paar hundert Meter Schotterweg.
Alles ist knochentrocken. Die ganzen Maisplantagen im Rheintal sind braune trockene Stecken, kaum mehr als 120 cm hoch, normalerweise stehen da 2,50 m hohe grünsaftige Stengel. Auch die Sonnenblumenfelder sind verdorrt. Ein schwarzbrauner Klumpen auf einem braunen Stock ist eine Sonnenblume. Kein Grün, kein Gelb. Ein Bauer zieht eine Egge über seinen vertrockneten Acker und erzeugt eine hundert Meter lange Staubwolke.
Ein Highlight ist das Schiffshebewerk St. Louis Arzviller in dem hauptsächlich Hausboote über einen Höhenunterschied von 44,55 m zwischen dem von Nancy kommenden oben gelegenen Rhein-Marne Kanal und dem talseitig nach Strasbourg weiterführenden Teil mittels eines wassergefüllten Troges gehoben oder abgesenkt werden.
Wir haben genug Zeit und beobachten das Spektakel in aller Ruhe, bis auf der benachbarten Bank eine Belgierin ein Telefonat beginnt, bei dem sie das smartphone mit der Gesprächspartnerin einen halben Meter weit weghält, die Lautstärke auf volle Pulle und selbst hineinbrüllt, dass es rund um den kleinen See schallt in dem die Boote auf die Bergfahrt warten.
Je näher wir dem Ziel kommen, desto bedrohlicher wirkt der Himmel im Westen. Da ziehen Gewitterfronten durch.
Ich ziehe es vor, keine Pausen mehr einzulegen, die wir nachher evtl. bereuen könnten.
So checken wir um 17 Uhr im „Premier Classe“ ein.
Der Bau aus den vermutlich 70ern ist in die Jahre gekommen, aber unsere Einzelzimmer im EG sind soweit sauber, groß genug für ein Bett, einen Stuhl und einen Tisch, mehr braucht man nicht. Angenehm ist die Tatsache, dass das Nasszellenformteil mit Dusche (ohne Wanne), WC und Waschbecken schön groß ist, es nimmt fast die Hälfte des laut Beschreibung 11qm großen Zimmers ein.
Nachdem wir uns frisch gemacht und leichte Kleidung angelegt haben, fahren wir bei 28 Grad ins wenige hundert Meter entfernte monströse „Cora“ Einkaufszentrum, wo wir zunächst die Motorräder volltanken. Ist mit 1,79 etwas teurer als in Saverne, aber immer noch 35 cent billiger als in D.
Dann schlendern wir durch den riesigen Supermarkt, unser hiesiger „Marktkauf“ würde da dreimal reinpassen, finden das Kühlregal mit „Kronenbourg“ und lassen uns dazu die restlichen Brötchen und Räucherwürste, die wir von zu Hause mitgebracht haben, schmecken.
Während wir im „Garten“ des Hotels, das am Rande eines trostlosen Industriegebietes liegt, sitzen, kommen ein paar Windböen und vereinzelte Tropfen, es hört aber sofort wieder auf.
So ist das Wetter auch unser Haupt-Gesprächsthema neben der Brutalität des geisteskranken kleinen Russen, den explodierenden Energiepreisen und den oft kurios anmutenden Versuchen unserer Ampelregierung, die Probleme in den Griff zu bekommen.
Der Wettersepp hat uns für den morgigen Samstag Regen gemeldet, nicht viel, wir sind entspannt, dann staubts auf dem Trail nicht so.
Ein fataler Irrtum.
Trail?
Trail.
Wir wollen am Samstag von Essey nach Pettoncourt fahren, das sind 17 km, da steigen wir in den TransEuroTrail Sektion 14, Frankreich ein, der uns bis Nothweiler in der Südpfalz führt.
Von dort wollen wir noch am selben Tag wieder heimfahren, weil ich in der Südpfalz kein bezahlbares Hotel gefunden habe, das bereit war, zwei Motorradfahrer für je eine Nacht zu beherbergen.
Dass das in der Nachbetrachtung ganz gut war, wissen wir noch nicht.
Wie es weiter geht, bzw. weshalb eben nicht, erfahrt ihr morgen
Freitag, 2.9.2022
Wir, das sind Mike (XT600) und ich (F800GS) sind Freitag, 2.9.2022, gegen 10 Uhr bei mir aufgebrochen, Das Ziel ist das Premier Classe Hotel in Essey-lès-Nancy (Billig-Hotel, aber sauber und gut organisiert)
Die 265 mit „kurviger“ „extra kurvig“ gerouteten Kilometer sind toll zu fahren. Strahlender Sonnenschein, ab etwa 12 Uhr im Rheintal über 20 Grad, am Nachmittag im Grand Est warme 28.
Die Routenführung mit kurviger ist einfach, übersichtlich und über die vollen 265 km fehlerfrei.
Es gibt allerdings auch keine -uns betreffende -Umleitung.
Beachtlich sind die Differenzen bei den Benzinpreisen, in Baiersbronn werden für einen Liter Super E5 98 Oktan satte 2,15 Euro aufgerufen, in Saverne sind es 60 ct. weniger. Nervig sind die zahllosen Baustellen von Baiersbronn zum Ruhestein, die kurvige Auffahrt zur B500 entschädigt dafür.
Hinter dem elsässischen Vendenheim schickt mich „kurviger“ auf ein kleines Sträßchen an den Canal du Marne au Rhin, wo wie unter der imposanten Eisenbahnbrücke Rast im Schatten einlegen, während der TGV mit gebremstem Schaum fast lautlos drüber gleitet.
Im Anschluss an die Pause mit dem ersten Vesperbrötchen des Tages gönnt uns das Programm sogar ein paar hundert Meter Schotterweg.
Alles ist knochentrocken. Die ganzen Maisplantagen im Rheintal sind braune trockene Stecken, kaum mehr als 120 cm hoch, normalerweise stehen da 2,50 m hohe grünsaftige Stengel. Auch die Sonnenblumenfelder sind verdorrt. Ein schwarzbrauner Klumpen auf einem braunen Stock ist eine Sonnenblume. Kein Grün, kein Gelb. Ein Bauer zieht eine Egge über seinen vertrockneten Acker und erzeugt eine hundert Meter lange Staubwolke.
Ein Highlight ist das Schiffshebewerk St. Louis Arzviller in dem hauptsächlich Hausboote über einen Höhenunterschied von 44,55 m zwischen dem von Nancy kommenden oben gelegenen Rhein-Marne Kanal und dem talseitig nach Strasbourg weiterführenden Teil mittels eines wassergefüllten Troges gehoben oder abgesenkt werden.
Wir haben genug Zeit und beobachten das Spektakel in aller Ruhe, bis auf der benachbarten Bank eine Belgierin ein Telefonat beginnt, bei dem sie das smartphone mit der Gesprächspartnerin einen halben Meter weit weghält, die Lautstärke auf volle Pulle und selbst hineinbrüllt, dass es rund um den kleinen See schallt in dem die Boote auf die Bergfahrt warten.
Je näher wir dem Ziel kommen, desto bedrohlicher wirkt der Himmel im Westen. Da ziehen Gewitterfronten durch.
Ich ziehe es vor, keine Pausen mehr einzulegen, die wir nachher evtl. bereuen könnten.
So checken wir um 17 Uhr im „Premier Classe“ ein.
Der Bau aus den vermutlich 70ern ist in die Jahre gekommen, aber unsere Einzelzimmer im EG sind soweit sauber, groß genug für ein Bett, einen Stuhl und einen Tisch, mehr braucht man nicht. Angenehm ist die Tatsache, dass das Nasszellenformteil mit Dusche (ohne Wanne), WC und Waschbecken schön groß ist, es nimmt fast die Hälfte des laut Beschreibung 11qm großen Zimmers ein.
Nachdem wir uns frisch gemacht und leichte Kleidung angelegt haben, fahren wir bei 28 Grad ins wenige hundert Meter entfernte monströse „Cora“ Einkaufszentrum, wo wir zunächst die Motorräder volltanken. Ist mit 1,79 etwas teurer als in Saverne, aber immer noch 35 cent billiger als in D.
Dann schlendern wir durch den riesigen Supermarkt, unser hiesiger „Marktkauf“ würde da dreimal reinpassen, finden das Kühlregal mit „Kronenbourg“ und lassen uns dazu die restlichen Brötchen und Räucherwürste, die wir von zu Hause mitgebracht haben, schmecken.
Während wir im „Garten“ des Hotels, das am Rande eines trostlosen Industriegebietes liegt, sitzen, kommen ein paar Windböen und vereinzelte Tropfen, es hört aber sofort wieder auf.
So ist das Wetter auch unser Haupt-Gesprächsthema neben der Brutalität des geisteskranken kleinen Russen, den explodierenden Energiepreisen und den oft kurios anmutenden Versuchen unserer Ampelregierung, die Probleme in den Griff zu bekommen.
Der Wettersepp hat uns für den morgigen Samstag Regen gemeldet, nicht viel, wir sind entspannt, dann staubts auf dem Trail nicht so.
Ein fataler Irrtum.
Trail?
Trail.
Wir wollen am Samstag von Essey nach Pettoncourt fahren, das sind 17 km, da steigen wir in den TransEuroTrail Sektion 14, Frankreich ein, der uns bis Nothweiler in der Südpfalz führt.
Von dort wollen wir noch am selben Tag wieder heimfahren, weil ich in der Südpfalz kein bezahlbares Hotel gefunden habe, das bereit war, zwei Motorradfahrer für je eine Nacht zu beherbergen.
Dass das in der Nachbetrachtung ganz gut war, wissen wir noch nicht.
Wie es weiter geht, bzw. weshalb eben nicht, erfahrt ihr morgen