K
Kroni
Mahlzeit !
Als ich im August 2008 erfolgreich gelasert worden bin, war die Messung jedenfalls absolut korrekt - jedenfalls hat mein GPS nichts anderes angezeigt: 107 in ner 80er-Zone, abzüchlich Toleranz warens dann 23 kmh zu schnell ... die 3 Punkte konnte ich vorm Amtsrichter gerade mal noch abwehren, weil die Beschilderung sehr mißverständlich war. Das wiederrum war ein Glücksfall für mich, weil der Tattag wenige Tage vor Ablauf der 2-Jahresfrist von weiteren 3 Punkten war.
Ich bin kein hirnloser Raser - aber ich bin nun mal einer, der auch schon ein paarmal seit dem 18. Geburtstag zum Fußgänger geworden ist, wie so viele.
Manche haben Glück, manche ein gutes Auge für die Kontrolletis und ihre Meßeinrichtungen ... ich hab weder das Glück, noch das Auge. Umgekehrt sind mir jedoch die schlimmsten Mißhelligkeiten - Führerscheinentzug etc. bislang erspart geblieben - *tock-tock-tock*, dreimal auf Holz geklopft.
Entgegen dem, was man immer mal wieder so liest, ist die Chance, bei Geschwindigkeitsmessungen einen Fehler nachzuweisen, verhältnismässig gering. In meiner Akte war jedenfalls nicht nur das Eichprotokoll des Meßgeräts schon drinn, sondern auch die Bescheinigung vom TÜV über die Schulung der laserenden Beamten, eine genaue Skizze der Meßstelle usw. Die Rennleitung liest auch Zeitung - insbesondere die Fachzeitschriften für Verkehrsrecht.
Davonfahren bringt auch nichts. Es gibt nur zusätzliche Punkte - wenn es dabei bleibt. Wenn der Rennleiter sich mit der Kelle auf die Strasse stellt, und man gleichwohl auf ihn zufährt, ihn dazu zwingt, von der Strasse zu hüpfen, dann ist das fast schon sicher Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Nötigung - dann fasst man auch noch ne Vorstrafe ab, und sehr wahrscheinlich ist der "Lappen" dann gleich weg. Weil besser kann man kaum unter Beweis stellen, daß man "charakterlich ungeeignet zur Führung eines Kraftfahrzeugs im Strassenverkehr" ist.
Übrigens sind die Rennleiter auch darauf trainiert, sich Kennzeichen zu merken. Da sie grundsätzlich zu zweit sind, funktionert das ganz besonders gut: der eine konzentriert sich nur auf die Buchstaben, der andere nur auf die Zahlen.
OK, es gibt eine Situation, in der ich auf den Tacho und die Geschwindigkeitsbegrenzungen scheisse - das ist beim kurzen Überholen. Da wird alles aus dem Maschinenraum abgerufen, was drinn ist - aber das sind keine Situationen, in denen man normalerweise geblitzt wird. Und auch keine Situationen, in denen man im Zweifelsfalle nicht mit einer gewissen, gnädigen Ermessensausübung der Rennleiter rechnen könnte - weil die nämlich grundsätzlich alle eine Motorradausbildung haben, und viele auch in ihrer Freizeit Motorradfahrer sind. Jedenfalls ist die Berufsgruppe der Polizisten unter den Motorradfahrern m.E. deutlich überrepräsentiert. Und das sind weißgott nicht nur Blümchenpflücker.
Es ist auch bei weitem nicht so, daß diese Geschwindigkeitsbegrenzungen so unsinnig sind, wie manche Leute mit digitaler Gashand manchmal glauben mögen, die da meinen, daß sie locker mit 150 über die Landstrasse brettern können. Das mag zutreffen, und ich sage mal ganz ehrlich, daß ich so vermessen bin, zum meinen, daß ich in 90% aller Fälle mit mindestens 30% mehr als erlaubt noch um die Kurve käme ...
Aber - eines habe ich gerade als Motorradfahrer mitbekommen, was ich in meiner Dosistenzeit (bis 2005) niemals so richtig realisiert habe:
Geschwindigkeitsbegrenzungen haben u.a. den Zweck, daß andere Verkehrsteilnehmer insbesondere einen Vorfahrsberechtigten überhaupt wahrnehmen, und ihr eigenes Verhalten danach ausrichten können.
Man ist eben leider nicht alleine auf der Strasse. Es gibt Entgegenkommer, Einbieger, Abbieger, Radfahrer, Fußgänger, spielende Kinder, große und kleine Tiere ... - die Strasse besteht halt eben nicht nur aus Grip, Radien und Fahrphysik.
Die häufigste Unfallursache für Motorradfahrer - neben Fahrfehlern - ist bekanntlich, die Kollision mit einem an sich wartepflichtigen PKW. Der "Dosist" sieht einen garnicht, oder zu spät, oder schätzt die Geschwindigkeit und Beschleunigung des Motorrades völlig falsch ein. Und das statistische Risiko dieser Fahrfehler des Dosisten steigt enorm an, wenn man sich als Motorradfahrer auch noch deutlich oberhalb der jeweils zulässigen Geschwindigkeit bewegt.
Über den taubblinden reaktionsschwachen Dosisten kann man jammern und wehklagen wie man will ("Motorradfahrer töten nicht - sie werden getötet!") - aber sie sind nun mal die kleinste Faßdaube, nach der "man" sich im Strassenverkehr orientieren muß. Und "man" ist nicht nur die Rennleitung mit ihren Ge- und Verboten - "man" ist auch der Motorradfahrer selbst.
Ich fahre durchaus gerne auch mal schnell - allerdings weniger mit der GS, die ist mir zum schnell fahren eigentlich zu hoch, die Sitzhaltung zu wenig integriert, da nehme ich lieber die blauweisse 4-Zylinder RS ... aber das ist ein anderes Thema.
Und ich mache niemand einen Vorwurf, der es an einer Stelle, an der Störungen der Linie durch andere Verkehrsteilnehmer wirklich ausgeschlossen sind, mal krachen lässt - das mache ich ja manchmal auch. Und ich weiß auch als Ex-Dosist sehr gut, daß viele Fahrmanöver, die für den reinen Dosisten als eine halsbrecherische, verantwortungslose Raserei erscheinen, für einen halbwegs versierten Motorradfahrer selbstverständlliche und leicht kontrollierbare Aktionen sind.
Aber generell zu sagen: fuck for StVO - ist schlicht selbstmörderischer Unsinn. Das hat nix mit Anarchie zu tun, sondern mit mangelnder Triebkontrolle, wie ich das mal vornehm bezeichnen möchte.
Gruß
Kroni
Als ich im August 2008 erfolgreich gelasert worden bin, war die Messung jedenfalls absolut korrekt - jedenfalls hat mein GPS nichts anderes angezeigt: 107 in ner 80er-Zone, abzüchlich Toleranz warens dann 23 kmh zu schnell ... die 3 Punkte konnte ich vorm Amtsrichter gerade mal noch abwehren, weil die Beschilderung sehr mißverständlich war. Das wiederrum war ein Glücksfall für mich, weil der Tattag wenige Tage vor Ablauf der 2-Jahresfrist von weiteren 3 Punkten war.
Ich bin kein hirnloser Raser - aber ich bin nun mal einer, der auch schon ein paarmal seit dem 18. Geburtstag zum Fußgänger geworden ist, wie so viele.
Manche haben Glück, manche ein gutes Auge für die Kontrolletis und ihre Meßeinrichtungen ... ich hab weder das Glück, noch das Auge. Umgekehrt sind mir jedoch die schlimmsten Mißhelligkeiten - Führerscheinentzug etc. bislang erspart geblieben - *tock-tock-tock*, dreimal auf Holz geklopft.
Entgegen dem, was man immer mal wieder so liest, ist die Chance, bei Geschwindigkeitsmessungen einen Fehler nachzuweisen, verhältnismässig gering. In meiner Akte war jedenfalls nicht nur das Eichprotokoll des Meßgeräts schon drinn, sondern auch die Bescheinigung vom TÜV über die Schulung der laserenden Beamten, eine genaue Skizze der Meßstelle usw. Die Rennleitung liest auch Zeitung - insbesondere die Fachzeitschriften für Verkehrsrecht.
Davonfahren bringt auch nichts. Es gibt nur zusätzliche Punkte - wenn es dabei bleibt. Wenn der Rennleiter sich mit der Kelle auf die Strasse stellt, und man gleichwohl auf ihn zufährt, ihn dazu zwingt, von der Strasse zu hüpfen, dann ist das fast schon sicher Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Nötigung - dann fasst man auch noch ne Vorstrafe ab, und sehr wahrscheinlich ist der "Lappen" dann gleich weg. Weil besser kann man kaum unter Beweis stellen, daß man "charakterlich ungeeignet zur Führung eines Kraftfahrzeugs im Strassenverkehr" ist.
Übrigens sind die Rennleiter auch darauf trainiert, sich Kennzeichen zu merken. Da sie grundsätzlich zu zweit sind, funktionert das ganz besonders gut: der eine konzentriert sich nur auf die Buchstaben, der andere nur auf die Zahlen.
OK, es gibt eine Situation, in der ich auf den Tacho und die Geschwindigkeitsbegrenzungen scheisse - das ist beim kurzen Überholen. Da wird alles aus dem Maschinenraum abgerufen, was drinn ist - aber das sind keine Situationen, in denen man normalerweise geblitzt wird. Und auch keine Situationen, in denen man im Zweifelsfalle nicht mit einer gewissen, gnädigen Ermessensausübung der Rennleiter rechnen könnte - weil die nämlich grundsätzlich alle eine Motorradausbildung haben, und viele auch in ihrer Freizeit Motorradfahrer sind. Jedenfalls ist die Berufsgruppe der Polizisten unter den Motorradfahrern m.E. deutlich überrepräsentiert. Und das sind weißgott nicht nur Blümchenpflücker.
Es ist auch bei weitem nicht so, daß diese Geschwindigkeitsbegrenzungen so unsinnig sind, wie manche Leute mit digitaler Gashand manchmal glauben mögen, die da meinen, daß sie locker mit 150 über die Landstrasse brettern können. Das mag zutreffen, und ich sage mal ganz ehrlich, daß ich so vermessen bin, zum meinen, daß ich in 90% aller Fälle mit mindestens 30% mehr als erlaubt noch um die Kurve käme ...
Aber - eines habe ich gerade als Motorradfahrer mitbekommen, was ich in meiner Dosistenzeit (bis 2005) niemals so richtig realisiert habe:
Geschwindigkeitsbegrenzungen haben u.a. den Zweck, daß andere Verkehrsteilnehmer insbesondere einen Vorfahrsberechtigten überhaupt wahrnehmen, und ihr eigenes Verhalten danach ausrichten können.
Man ist eben leider nicht alleine auf der Strasse. Es gibt Entgegenkommer, Einbieger, Abbieger, Radfahrer, Fußgänger, spielende Kinder, große und kleine Tiere ... - die Strasse besteht halt eben nicht nur aus Grip, Radien und Fahrphysik.
Die häufigste Unfallursache für Motorradfahrer - neben Fahrfehlern - ist bekanntlich, die Kollision mit einem an sich wartepflichtigen PKW. Der "Dosist" sieht einen garnicht, oder zu spät, oder schätzt die Geschwindigkeit und Beschleunigung des Motorrades völlig falsch ein. Und das statistische Risiko dieser Fahrfehler des Dosisten steigt enorm an, wenn man sich als Motorradfahrer auch noch deutlich oberhalb der jeweils zulässigen Geschwindigkeit bewegt.
Über den taubblinden reaktionsschwachen Dosisten kann man jammern und wehklagen wie man will ("Motorradfahrer töten nicht - sie werden getötet!") - aber sie sind nun mal die kleinste Faßdaube, nach der "man" sich im Strassenverkehr orientieren muß. Und "man" ist nicht nur die Rennleitung mit ihren Ge- und Verboten - "man" ist auch der Motorradfahrer selbst.
Ich fahre durchaus gerne auch mal schnell - allerdings weniger mit der GS, die ist mir zum schnell fahren eigentlich zu hoch, die Sitzhaltung zu wenig integriert, da nehme ich lieber die blauweisse 4-Zylinder RS ... aber das ist ein anderes Thema.
Und ich mache niemand einen Vorwurf, der es an einer Stelle, an der Störungen der Linie durch andere Verkehrsteilnehmer wirklich ausgeschlossen sind, mal krachen lässt - das mache ich ja manchmal auch. Und ich weiß auch als Ex-Dosist sehr gut, daß viele Fahrmanöver, die für den reinen Dosisten als eine halsbrecherische, verantwortungslose Raserei erscheinen, für einen halbwegs versierten Motorradfahrer selbstverständlliche und leicht kontrollierbare Aktionen sind.
Aber generell zu sagen: fuck for StVO - ist schlicht selbstmörderischer Unsinn. Das hat nix mit Anarchie zu tun, sondern mit mangelnder Triebkontrolle, wie ich das mal vornehm bezeichnen möchte.
Gruß
Kroni