Ich glaube, dass beides der Fall ist. Zum einen sind die Motorräder sehr laut geworden (siehe Thema Klappensteuerung), es gibt einige Krawallbrüder und zum anderen ist die Menge an Motorrädern dort einfach exorbitant angestiegen. Was man da an Scharen und Pulks teilweise erlebt ist schon schwer beeindruckend.
Das ist gefühlt den letzten 20 Jahren um ein Mehrfaches gestiegen.
Ich habe in der Corona-Zeit die selbstgedrehten Videofilme geschnitten. Dabei kam mir eine kleine Kassette in die Hand. Mein Freund hatte 2002 eine Fingerkamera von Panasonic am Helm (kleiner Rekorder im Tankrucksack). Wir machten uns lustig über ihn und nannten ihn "Marsmännchen". Actionkameras waren damals nicht verbreitet oder vorhanden.
Er folgte mir von Toblach über Cortina, Grödner, Sella , Canazei, Fedaia und ließ über sehr weite Strecken die Aufnahme durchlaufen. Insgesamt waren über 1 Stunde aufnahmen entstanden.
Ich habe das ganze auf ca. 20 min geschnitten.
Es war der Wahnsinn, wie wenig Verkehr entgegen kam und sie selten wir trotz zügigem Reisetempo auf Autos oder Busse aufschlossen und überholten. Lediglich einmal wurden wir durch eine 10er-Motorradgruppe einige Zeit aufgehalten, bis wir sie überholt hatten.
Und vom Sella Richtung Canazei wurden wir von einer Stuttgarter Ducatio überholt, die wir wenige Tage später im Heft von MOTORRAD im alljährlichen "MOTORRAD wählt den Alpenmaster" erkannten. Laut Bericht war dieses Team just in unserer Zeit in den Dolos um die einzelnen Motorräder zu testen.
Die Aufnahmen ließen sehr wehmütige Erinnerungen an die "gute alte Zeit" in den Dolos wachwerden. Dies ist unwiederbringlich vorbei.
Auch heute als über 60-jähriger, der lieber reist und die Landschaft bewundert ist dieses durchgehende Geschwindigkeitslimit eigentlich kaum einzuhalten.
Die 90 in Frankreich waren für mich ok. Die 80 dort fallen mir deutlisch schwerer. Auch die richtige Gangwahl ist in Anbetracht der topografischen Verhältnisse mit 60 unnötig schwierig.