I
Inot
Bei geschätzt 2 m.
Ist die ADV trotzdem ein Poketbike.
Ist die ADV trotzdem ein Poketbike.
Schöner Bericht - Danke,Die Beiträge sind schon ein bischen älter.
Meine GSA 2014 hat mit 246000km einen heftigen Kardanschaden erlitten, der auch die Hinterradaufhängung beschädigt hat. So musste ich mich kurzfristig nach Ersatzt umsehen, und wollte aus diesem Grund auch mal die KTM1290 SAS probieren.
Hier meine Erfahrung mit der KTM Super Advanture S 2023
Ich habe einen KTM Super Advanture S 2023 gemietet für eine Testrunde von 320km.
Die nachfolgenden Bewertungen sind nur für meine Bedürfnisse zutreffend und stellen nur meine Meinung dar.
Ergonomie:
Für meine Grösse von 196cm war die KTM1290 SAS auch in der hohen Sattelposition sehr klein. Der spitze Kniewinkel führt dazu, dass ich permanent auf meinen Poknochen gesessen bin. Nach 320km war ich froh sie abzugeben. Einen weitere Strecke wäre für mich undenkbar gewesen. Das kenne ich von der GSA nicht. Auch ein höherer Sattel mit ca. 2cm hätte wohl kaum etwas geändert.
Vor den losfahren musste der Freundliche noch den Schalthebel anpassen, da ich sonst nicht in der Lage gewesen wäre runter zu schalten. Der Schalthebel kann nur in Stuffen verstellt werden, nicht so wie bei der GSA stuffenlos.
Die Standardscheibe war für mich in der höchsten Stellung nicht genügend. Mit meiner Grösse hatte ich immer wieder Luftströmungen am Helm.
Schaltassistent:
Wahrscheinlich ist die Bezeichnung bei der KTM nicht ganz korrekt, aber ihr wisst was ich meine. Im Vergleich zu meiner GSA 2014 ist das Schalten ein Traum, Ich kenne ja nichts anderes.
Fahrwerk:
Auf meiner GSA 2014 habe ich eine Plug&Travel von Touratech. Bei der Testrunde habe ich extra den Col de la Croix von Villars sur Ollon nach Ormont-Dessus ausgesucht. Das ist wahrscheinlich der holprigste, asphlatierte Pass den ich kenne. Eine echte Herausforderung für jedes Fahrwerk.
Von der GSA bin ich gewohnt, dass das Fahrwerk sehr wenig von den Unebenheiten an den Fahrer weitergibt, weil die Highspeed Dämpfung den grösten Teil der Unebenheiten aufnimmt.
Bei der KTM1290 SAS war ich echt entäuscht. Ich habe alle Modi ausser Offroad (es ist ja alles asphlatiert) ausprobiert. Das Fahrwerk war in allen Situationen härter als die Harte Einstellung auf der GSA. Zudem hatte es praktisch keine Highspeed Dämpfung gezeigt. Ich hatte den Eindruck, dass vom verfügbaren Federweg nur sehr wenig genutzt wurde.
Da ich ja auch nur eine träge Masse bin, musste man in Kurven mit Bodenwellen schauen, dass nicht zuviel am Lenker rumgedrück wurde und die Linie versaute.
Selbst auf den 10km Autobahn hat man jede Unebenheiten am Lenker und im Sattel gespührt. Da rollt die GSA nur sanft vor sich hin.
Den Wechsel der Dämpfung muss ich jedes mal voll durch das Menue ausführen (eine Einstellung auf den Schnelltasten C1/C2 ist leider nicht möglich). Da ich dies bei der GSA sehr häufig verwende (Innerorts, Ausserorts, Strassenzustand usw.) ist das Menue keine praktische Lösung.
Der Unteschied der verschienen Dämpfungen ist viel geringer als auf der GSA. Der automatisch Dämpfermod konnte ich leider auch nicht erkennen.
Für mich ist die Fahrwerksabstimmung komplett durchgefallen, weil ich denke, dass die Komponenten wesentlich besser abgestimmt werden könnten.
Temporegelung (ACC):
Ich wollte schon lange eine ACC Temporegelung ausprobieren, weil ich beim Auto voll davon überzeugt bin.
Bei der Regelung muss man zwei Teile unterscheiden. Die Regelung ohne Hinderniss im Radarbereich und die Regelung wenn der Radar ein Hinderniss erkannt hat.
Ohne Hinderniss ist die Motorsterung entscheidenen für das Bremsen und Beschläunigen (Ich war immer im Sport Modus unterwegs). Getestet habe ich den Reset auf eine vorgegebene Geschwindikgeit von unterhalb und oberhalb der Vorgabe.
Unterhalb der Vorgabe bewirkt ein Reset im Sport Modus eine zügigen Anzug der Geschwindikgeit und sauberes Einpendeln auf der Sollgeschwindigkeit.
Oberhalb der Vorgabe bewirkt ein Reset im Sport Modus eine zügigen Abbremsen der Geschwindikgeit, fällt jedoch unter die Vorgabe und muss das wieder beschläunigen. Nicht ganz sauber aus meiner Sicht.
Bei langezogenen Kurven greift die Schräglagenerkennung ein und bremst in der Kurve je nach Schräglage um 5-7km/h runter, um nach der Kurve wieder zu beschläunigen. Bei der GSA wird lediglich das Gas ein bischen reduziert und wirkt sich max. 1-2km/h aus. Für mich ist der Eingriff bei der KTM zu gross.
Mit Hindeniss bin ich im Komfort Mod unterwegs gewese, weil der am frühesten, und sanftesten auf das Hinerniss reagiert hat. Das andere war mir zu ruppig.
Leider hatte ich 4 mal eine Reaktion auf Fahrradfahren und 1 mal aus heiterem Himmel. Da die Geschwindikgeitsdifferenz doch recht gross war, fiel die Reaktion eher heftig auf. In all diesen Fällen ist mir nicht klar, auf was das ACC wiklich reagiert hatte.
Bei Fahrzeugen hat es sehr gut und viel moderater reagiert.
Auf längeren Strecken entspanne ich mich durch Aufstehen auf dem Motorrad. Bei einer normalen CC kein Problem. Mit einer ACC welche unvorhersebare Reaktionen hat, würde ich das nicht mehr machen, da ich mir nicht sicher bin ob ich eine heftige Reaktion stehend überstanden hätte. Hat mich schon ins Grübeln gebracht.
Ein schneller Schaltvorgang (<2.5sec.) unterbricht die Temporegelung nicht. Da finde ich grundsätzlich sehr gut. Hat jedoch zur Auswirkung, das die Regelung nicht durch ein ganz leichtes Antippen der Kuplung ausgeschaltet werden kann. Musste mich umstellen.
Motorcharakteristik:
Da ich doch eher Niedertourig unterwegs bin, musste ich mich sehr umstellen. Im Schnit musste ich 1-2 Gänge tiefer fahren, da ein sauberes Beschläunigen erst ab ca. 3500rpm möglich ist. Wenn du wie bei der GSA ab 2000rpm am Gas drehst kommt auch was, aber die Fuhre schüttelt erbärmlich.
Die KTM ist klar für höhere Geschwindikgeiten übersetzt, welche ich nie brauchen werde.
Der Verbrauch auf den 320km war mit 4.85l/100km nicht höher als auf dem GSA. In vielen Testberichten wir ein Mehrverbrauch von ca. 1l gegenüber der BMW dargestellt. Wenn man richtig Stop and Go macht, kann ich mir das auch gut vorstellen. Ist aus meiner Sicht mit einem flüssigen Fahrstiel nicht nötig.
Fazit:
Für mich war diese Testrunde sehr Erkenntnisreich. Bin sehr froh sie gemacht zu haben. Kann nun mit gutem Geweissen sagen, das die KTM 1290 SAS 2023 nichts für mich ist.
Bitte probiert sie für euch aus und macht euch selbst ein Bild.
Viel Spaß mit der Katie und allzeit gute Fahrt damit.Bei meinen "normalen" 1,85 Meter sitze ich da recht bequem drauf...
Bin aus privaten Gründen leider noch nicht dazu gekommen meine SAS zu fahren, aber den Umstieg von der K25 auf die SAS werde ich nicht mehr rückgängig machen...