Tach auch!
Diese Werbeversprechen, wie 50% mehr Luft, sind halt "nur" Werbung
ohne jede Relevanz.
Der Leichtfertige (Wow, das ist doch toll!) lässt sich davon evtl. überzeugen.
Nur die Praxis sieht leider anders aus. Was sollte denn ein Motor mit 50%
mehr Luft anfangen? Etwa 50% höher drehen? Die hier schon festgestellte
Abmagerung des Gemischs sagt "eigentlich" schon alles, was gesagt werden
muss.
Das ist so ähnlich wie bei einer anderen Zündanlage oder etwa Nocken-
welle. In der 2V-Zubehörszene gibts dazu Erstaunliches zu entdecken.
Nur durch den Erwerb und Einbau eines dieser Teile soll die Leistung
"um bis zu 15 PS steigen". Bei einer NW lasse ich das gelten. Aber
nur dann wenn einige weitere Motorteile angepasst werden. Steht aber
Nirgendwo...
...
Es ist tatsächlich so, dass sich die Falten eines Filters aneinanderlegen
können, wenn die Fluidmasse gesteigert wird. Ab einem Punkt "X" steigt
dann der Durchflusswiderstand deutlich messbar an. Das ist ein sog.
"Pleatcollapse", der in einem Diagramm Durchfluss vs. Fliesswiderstand
sehr schön zu erkennen ist, wenn der Filter nicht daraufhin optimiert wurde.
Deswegen hat der K&N das Metallstützgitter und "herkömmliche" LuFi
meist in das Filtermedium eingeprägte "Abstandshalter". Zumindest die
Filter von Herstellern, die wissen was sie machen. Beides kostet in der
Herstellung des Materials und zusätzlich in der Weiterverarbeitung zum
Filter richtig Geld. Das weder Hersteller noch Kunde in die Hand nehmen
würden, wenn es unnötig wäre.
Letzteres ist auch sehr häufig bei Ölfiltern zu sehen. Warum sollte das hier
auch anders sein? Die physikalischen Umstände sind quasi gleich. Allein
die Dichte der Fluide unterscheidet sich.
Da ich hier (leider) keine firmeninternen Dokumente veröffentlichen darf...
Und auch niemanden unser Labor zeigen kann, obwohl es mir gerade
massiv in den Fingern juckt, lieber Gerd... Hier was zum Thema:
http://www.isnatt.org/Conferences/35/19 Bergman.pdf
Insbesondere die Grafiken auf den Seiten 2 + 3 beschreiben einen "Pleat-
collapse", der zum Versagen des diskutierten Filters geführt hat. Auf Seite 4,
Abbildung C, sieht man die Prägung eines Luftfilters, die das verhindern soll.
Und auch kann, wenn sie richtig ausgelegt wurde.
Das sich der Schmutz in den "tieferen Etagen" einer Falte ablagert, ist auch
nicht verwunderlich. Er wird vom stetigen Luftstrom dorthin gefördert.
Hummeln bleiben davon unberührt, die liegen irgendwo im Lufi-Kasten herum.
...
K&N hat ungefähr die Hälfte der Fläche eines Standardluftfilters. Wenn einem
die Umstände Effizienz und Beta-Wert bewusst sind, lässt sich schon daraus
erkennen, was über den K&N NICHT abgeschieden werden kann. Daran gibts
niGS zu rütteln.
Dazu würde (für mich) ein Hersteller "hinten runterfallen", wenn er einen
"passenden" Lufi anbietet, der eben NICHT passt, weil er wegen fehlender
Dichtungen schon "undicht" ist. Hier wird anscheinend vom Käufer erwartet,
dass er den Umstand eigenhändig erkennt und auch gleich noch selbst dauer-
haft behebt. Viele Anwender werden das wahrscheinlich aber nicht erkennen...
(Wie hat das denn der TO gelöst?)
Es mag auch sein, dass das dem Hersteller völlig egal ist, weil er weiss, dass
seine Filter eigentlich nur grobe Siebe sind...
...
Ich frage mich auch gerade, um welchen Betrag die Pipercrossdinger beim
angeblichen "Mitschwingen" das Volumen im LuFi-Kasten erhöhen mögen?!
Um damit (höheres Volumen) Erfolg zu haben, müsste das schon seeehr viel
sein. Das dann auch noch in der Drehfrequenz des Motors? Also bei 7500 1/min
(Limit 1150er GS) jede 0,008 s einmal hoch / runter?
Wenn man das radikal zuende denkt, könnte man evtl. noch Rückschlagventile
in das Filtermedium Schaum einarbeiten. Dann hätte man mit sehr wenig Aufwand
- kein Kompressor, kein Turbolader! - eine Aufladung des Motors realisiert!
(Ich muss hierzu dringend eine Patentrecherche durchführen und dann mit unserem
Patentanwalt reden!)
Aber das ist wohl erst die übernäGSte Tuningstufe, die uns beglücken wird...