Nee,die alte software geht nicht,es geht immer nur aufwärts bei einem update,die müssten dir quasi die neue software umschreiben auf deine alte Daten...
nur ne Theorie: so ne Software wird nicht einfach nur aufgebrannt, sondern installiert. Und sie hält Daten in irgendwelchen Dateien vor...
Diese nur beispielhaften Zitate will ich einmal als Anlass nehmen, vielleicht ein klitzekleinesbisschen populärwissenschaftliche Aufklärung in - wie ich hoffe - einfachen Worten anzubieten.
Seit ganz grob etwa 25 Jahren werkelt bekanntermaßen in Motorsteuergeräten meist ein sog. Microcontroller.
Microcontroller haben im Gegensatz zu reinen Microprozessoren, wie man sie aus dem PC kennt, auch noch etwas Peripherie an Bord.
Das sind z.B. digitale Ein- oder Ausgänge, um einfache Schaltvorgänge, ADC-Eingänge (Analog-Digital-Converter), um Spannungen, oder auch Frequenz-Ein-/Ausgänge, um Frequenzsignale ausgeben oder erfassen zu können.
Spannungen können z.B. die Ausgangssignale von Temperatursensoren sein, Frequenzsignale können z.B. der Ansteuerung von Elektromotoren dienen, dann handelt es sich meist um PWM-Signale, das sind pulsweitenmodulierte Frequenzsignale, um einen Elektromotor (z.B. Drosselklappensteller) schnell oder langsam, vorwärts oder rückwärts laufen zu lassen.
Weiterhin gibt es meist keine separaten Speicherbausteine mehr in einem Steuergerät. Stattdessen haben auch hier die Microcontroller alles gleich wieder mit an Bord. Es gibt also kein - womöglich noch gesockeltes - EPROM mehr, das zum sog. Chip-Tuning einfach gewechselt werden kann.
Da ist zum einen das RAM, der Arbeitsspeicher, in dem variable Größen während des Programmlaufs abgelegt
und bei Bedarf wieder abgeholt und weiterverarbeitet werden.
Nimmt man die Spannungsversorgung weg, dann geht der RAM-Inhalt im Normalfall verloren.
(siehe auch RAM,
https://de.wikipedia.org/wiki/Random-Access_Memory)
Zum anderen gibt es das ROM, den Programmspeicher, der auch ohne Spannungsversorgung seinen Inhalt behält.
Hier gibt es seit einigen Jahren die sogenannte Flash-Technologie, die eine relativ einfache erneute Programmierung im Gerät erlaubt, ohne dass man einen Speicherbaustein vorher mehrere Minuten unter UV-Licht legen oder den Löschvorgang durch Anlegen einer deutlichen Überspannung einleiten muss.
(siehe auch ROM,
https://de.wikipedia.org/wiki/Festwertspeicher)
(siehe auch Flash,
https://de.wikipedia.org/wiki/Flash-Speicher)
Der ROM-Speicherbereich wird meist unterschiedlich aufgeteilt genutzt.
In einem Teil liegt natürlich das Programm, der SW-Code, der die ganzen Funktionen enthält.
In einem weiteren Teil liegen die sogenannten Kalibrationsdaten, die vom SW-Code verwendet werden.
Das können simple Schwellen sein, zu denen irgendetwas aktiviert oder deaktiviert werden soll, das kann eine Kennlinie sein, die den Zusammenhang von Spannung und Temperatur eines Temperatursensors enthält oder es können auch komplexere Strukturen sein, die einen Ausgangswert abhängig von zwei oder mehreren Eingangsgrößen festlegen.
Neben den eigentlichen Programmfunktionen sind diese Daten die variablen Stellschrauben, mit denen während der Entwicklungsphase das Fahrzeugverhalten oder der Motorlauf an z.B. Verbrauchs- oder Abgaswerte angepasst werden kann.
(siehe auch INCA,
https://de.wikipedia.org/wiki/INCA_(Software))
Dieser ROM-Bereich kann rein von der Speichertechnologie nahezu beliebig umprogrammiert werden.
Den Speicherzellen ist es völlig egal, ob sie einen alten oder eine neuen SW-Stand enthalten.
Prinzipiell könnte von dieser Betrachtung her ein neuer SW-Stand immer wieder durch einen älteren, der in demselben Steuergerät schon mal gelaufen ist, ersetzt werden.
Es kann jedoch verschiedene Gründe geben, das Reprogrammieren von bestimmten SW-Ständen, speziell das Downgraden auf einen alten Stand, zu verhindern. Das können vermutlich im simpelsten Fall erkannte SW-Fehler in alten Versionen, das können aber auch Verbesserungen jeder erdenklichen Art sein, wo man aus verständlichen Gründen den Rückschritt auf die alte Version nicht zulassen möchte.
Insofern ist es meist lediglich die "Intelligenz" des Werkstatttesters, der eine Reprogrammierung auf einen bestimmten SW-Stand zulässt oder nicht. Es hat weniger damit zu tun, dass irgendwelche Daten im Steuergerät nicht zueinander passen (von speziellen Ausnahmen und Umständen abgesehen).
Die für ein Update vorgesehenen Programm- und/oder Datenpakete liegen fertig vor, werden in das Steuergerät geflasht und anschließend müssen ggfs. noch irgendwelche Komponenten neu angelernt werden.
Und das war es im wesentlichen dann auch. Da werden also keine Daten extra umgeschrieben oder ähnliches.
Es gibt weiterhin noch einen relativ kleinen ROM-Bereich, der die Programmier-Routinen und evtl. auch andere Funktionen enthält, die zum Hochlaufen des Systems erforderlich sind. Dieser Bereich wird bei einem SW-Update im Normallfall nicht überschrieben.
Er ist sozusagen lebenswichtig, um immer einen Programmier- oder Kommunikationszugang zum Steuergerät zu haben, wenn z.B. aus Versehen das Programmieren mittendrin abgebrochen wurde.
(zu dieser Thematik gehören Begriffe wie Bootsektor, Bootblock, Bootloader)
Das ganze ist im Detail natürlich noch viel komplexer (funktional müssen z.B. Wegfahrsperren angelernt und Kalibrier- oder Lerndaten abgelegt werden, Vorsteuerwerte für Regelalgorithmen werden über mehrere Fahrzyklen erfasst und angepasst, Steuergerät-Eigendiagnose, Fahrzeug- und Motordiagnose wird durchgeführt und vieles mehr).
Das alles kann im Internet oder auch in einschlägigen Publikationen (z.B. von Bosch) nachgelesen werden.
Aber vllt. hilft dem einen oder anderen, der bisher überhaupt keine Ahnung hatte, dieser superknappe und vereinfachte Kurzüberblick für ein erstes Grobverständnis.