Sitzproblem Dekubitus

[Framic]

Aufgepolsterter Sitz mit Geleinlage und zusätzlichem Schaffell sollten doch Entlastung bringen.
Muskelaufbau ist auch nicht verkehrt. Viele Fitnessstudios bieten doch eigens Bauch-Beine-Po-Kurse an

Nach dem Stützstrümpfe Faden hier nun auch noch ein Dekubitus Thread mit leichtem Prostataanteil.
Ich glaube, ich bin mit Anfang 50 doch noch zu jung für dieses Forum

 

[janus]

Als Zwischenbericht: Euch allen erstmal Dank, daß ihr euch so bemüht mein Problem zu lösen. Bis zum Abend will ich eine Zusammenfassung dessen schreiben, was ich aus euren Vorschlägen gelernt habe und was ich daraus machen will.
Gruß janus

 

[Gast 11529]

Wenn Du ganz viel Humor hast dann änderst Du Deinen Nicknamen und lässt vorne einfach das "j" weg.........

Sorry.....war doof , ich weiß......

 

[*Topas*]

Musste wohl raus.... innerer Zwang.

 

[janus]

Wenn Du ganz viel Humor hast dann änderst Du Deinen Nicknamen und lässt vorne einfach das "j" weg.........

Sorry.....war doof , ich weiß......

Selbsterkenntnis ist ein Weg zur Besserung. Weiter so.
Vielleicht liest Du mal die Berichte von Tango_Delta.
Im Übrigen geht's um den linken Sitzknochen. Ich bleibe großzügig, das wünsche ich dir nicht.
janus

 

[Gast 11529]

...ich leide mit Thomas mit , hier von Anfang an...............und er macht selbst viel viel derbere Witze um seine Probleme, ich dachte versehentlich das Du Dein Schicksal auch vielleicht mit etwas, ganz sicher nicht böse gemeintem, Humor
nehmen kannst.

 

[Blacktriple]

2 Radlerhosen kaufen
Die Polsterungen raustrennen, für dich zurechtschneiden und gezielt wieder bei der türkischen Änderungsschneiderei in EINER Radlerhose einnähen.

Das wäre evtl auch ne Möglichkeit

 

[Gast 64895]

Das Problem liegt unter der Haut. Das Gewebe unter der Haut wird bei Druck nicht richtig versorgt.

Nur eine Idee von einem medizinischen Laien:
Meiner Erfahrung nach hilft Sport sehr oft. In deinem Fall könnte Muskelaufbau bei der natürlichen Polsterung helfen. Zusätzlich fördert Sport grundsätzlich Durchblutung und Wundheilung.
Vielleicht hilft das in Kombination mit den vorgeschlagenen Entlastungen durch zusätzliche Polsterung. Also nicht nur auf eine universell wirksame Maßnahme setzen...

 

[beko]

Wie schon richt gesagt wurde, hilft bei einen Dekubitus nur kosequente Entlastung. Wenn man das nicht macht kommt man früher oder später auf den OP Tisch. Je nach größe mit anschließender VAC-Therapie, ggf. plastischer Deckung. Das dauert dann Wochen bis Monate bis das wieder zu ist. Aber, einen Dekubitus bei einen mobilen gesunden Patienten habe ich in den letzten 28 Jahren nicht gesehen. Das schießt es aber natürlich nicht aus.
Muskelaufbau ist nie verkehrt, wird aber die Druckentlastung am Sitzbein nicht wie gewünscht bringen, da da die Muskeln ansetzen. Es fehlt das Unterhautfettgewebe.

 

[janus]

Hallo liebe Mitleidenden,
ich bin mehr als überrascht, wieviele Foristen Ideen zu meinem Problem vorgebracht haben. Dieses Mitleben hat mir echt gut getan.
Irgendwie habe ich mich nicht so richtig getraut, das Problem vollständig zu schildern. Stückchenweise kam's dann doch raus. Es ist das (linke) "Sitzbein", wie beko aufgeklärt hat. Glücklicherweise NUR beim Motorradfahren. Auf meiner 11GS, auch auf meiner HONDA Deauville.
Interessant ist dabei, dass ich mich viele Jahre davon habe quälen lassen. Wir, meine Frau und ich, sind so oft es ging lange Strecken gefahren. Die Sitzfläche hat halt wehgetan, ich habe mir nichts daraus gemacht und immer fleißig eingecremt. Im Winter wurde es dann besser und im Frühling hatte ich es wieder "vergessen".
Seit 2017 wurde es schlechter, weil meine Frau nach einer Knieoperation nicht mehr so gut auf die GS rauf- und runterkommt. Das heißt dann Fahren bis getankt werden muss, absteigen für Sie über die Zapfsäuleninsel.

Die regelmäßigen Pausen fielen weg. Bis zu ein paar Tagen Ruhe hat es mindestens sieben Tage gedauert, ich will ja immer weit weg. Das hat dem 80jährigen Po ohne Speck den Rest gegeben. Da hat es erst richtig geschmerzt und ich habe fast aus Zufall mein Problem einer Dermatologin gezeigt. Beim Hautscan im Jahr zuvor hatte sie es nicht "gesehen", jedenfalls nicht kommentiert. Genau so, wie Jochen (moto-schrauber) schreibt. Das scheint ein pflegerisches Problem zu sein.

@Demo: Bewegung haben wir, jeden Tag gehen wir eine Stunde raus und haben das Glück über genügend Steigungen laufen zu können.

@Topas, @Sanne: die Fertiglösung kann ich nicht einsetzen. Das Enlastungsloch müsste für mich asymmetrisch sitzen.
@Larsi: Was ich nun mache? Ich werde ein Sitzpolster mit Loch ca. 10 cm links von der Mittellinie bauen. Meine Frau hat einen alten Rückenprotektor aus einer ATLANTIS-Kombi ausgegraben und den werde ich in den nächsten Tagen entsprechend herrichten. Der Werkstoff ist relativ hart, kann sich bei Wärme aber anpassen. Er ist dick genug die fragliche Stelle zu entlasten.

Ich fürchte ja auch, so wie Jochen weiter schreibt, dass der Randbereich um den Sitzknochen, der dann den Druck aufnehmen muss, überlastet wird. Aber ich will es versuchen!
Wenn es damit nicht funktioniert, dann muss ich es akzeptieren, dass "die Zeit gekommen ist".
Euch allen ein schönes Wochenende und unserem Foren-Neurentner Benno eine besonders schöne Zeit!

Gruß janus

 

[Blacktriple]

Die Zeit ist noch lange nicht gekommen

Gib nicht auf, das kriegste wieder hin!

 

[Larsi]

Würde mich freuen, wenn der Umbau des Protektors zielführend ist.

Falls nicht ... ich neige hin und wieder zu interessanten (blödsinnigen?) Ideen, hier vielleicht noch eine leider etwas aufwendigere Version.

Du schreibst, die Probleme hast du nur auf den beiden Motorrädern. Bedeutet, es liegt daran, dass du auf einer längs montierten Bank nicht länger sitzen kannst. Wie wäre es also, die Sitzfläche zu ändern, ggf zu verbreitern.
Ich denke gerade (aus anderen Gründen) über einen Umbau einer Sitzbank zu einem "Policesattel" nach, welcher unter anderem die Gesäßform besser abbildet und damit den Druck pro Fläche verringert.
Wäre natürlich ein Umbau, der einen selbstkonstruierten Unterbau benötigt und optisch eher gewöhnungsbedürftig ist.

Police-Style Echtledersattel Leder Sattel Sitz Seat schwarz Motorrad Harley-Davidson

 

[Gast62588]

Ist vielleicht gar nicht so abwegig

 

[cruche]

Im Spital und Heimen werde immer noch Schaffelle zur Dekubitusverhütung eingesetzt.
Versuch das doch mal, das Fell auf den Sattel legen und losfahren.

Falls das nichts bringt dann der obige Trick mit der Radlerhose probieren.

Chris

Wenn der Dekubitus schon vorhanden ist, funktioniert das mit dem Fell nicht mehr. Die Stelle muss entlastet werden!

 

[Klausmong]

Und Jungbluth? Es war wirklich für'n Arsch. Der hat noch nicht einmal auf meine Anfrage geantwortet.

Gert ist nicht der Typ der emails liest.

Anrufen ist dsa geheimnis bei Ihm, dann geht das auch.

Der ist schon kompetent.

 

[enduro_drive]

Beim Dekubitus Stufe 1 liegt bereits eine Vorschädigung des Gewebes vor, was leider irreparabel ist.

Einzig, wenn der Zustand sich verschlechtert kann noch eine operative Entfernung des geschädigten Gewebes vorgenommen werden.

Ich schreibe dies nur, um der Gemeinde zu erklären, um was es hier geht.

Daher sind auch Berichte von Bikern, die nach einer gewissen Reisedauer ein Kribbeln im Hintern oder den Beinen spüren absolut ernst zu nehmen, es ist dann bereits die Blutzufuhr eingeschränkt, es kann dann rasch zu diesem Krankheitsbild kommen.

Ich wünsche dem Themenstarter dass er durch klassische Therapie seinen Status noch lange erhalten kann.

Die hier in der Diskussion befindlichen Lösungen müssen das Ziel haben, den Druck von der betroffenen Stelle zu verringern.

Eine relativ preiswerte Lösung ist der Einsatz eines Luftkissens, der auf die Sitzbank aufgeschnallt hat.

Ich bin kein Betroffener dieser Erkrankung, habe es aber wegen der Martersitzbank meiner Ex Honda CBF 1000 ausprobiert.

Die Kunst hier ist die richtige Luftmenge zu treffen, um nicht den völligen Kontakt zum Bike zu verlieren.

Bei mir hat sich durch dieses Luftkissen eine deutliche angenehmere Reisequalität eingestellt. In jedem Fall unterstützt das Kissen und entlastet spürbar die Druckstellen.

Ob nun Jungbluth oder ein lokaler Sattler eine alternative Sitzbank wäre Option 2.

Für die Druckpunkte am Gesäß ist der von Larsi angesprochene Punkt je breiter desto besser sicher richtig.

Je mehr Auflage ich zur Verfügung habe, desto besser.

Ein wirkliches Wunderwerk sind die Schwingsättel die Harley an den Police Modellen verbaut.

Ich glaube aber kaum dass ein solches Konstrukt an einer 1100 technisch möglich ist?

Es bliebe dann bei der 1100 alternativ eine Borbro Sitzbank einzukaufen. Bin ich gefahren und kann sie sehr empfehlen.

Good luck

 

[Larsi]

...
Ein wirkliches Wunderwerk sind die Schwingsättel die Harley an den Police Modellen verbaut.

Ich glaube aber kaum dass ein solches Konstrukt an einer 1100 technisch möglich ist?
...

Das Problem bei der Schwingkonstruktion wird sein, dass dort kein Platz ist, bzw die Sitzhöhe zu sehr anheben würde.
Bei einer HD mit 70cm Sitzhöhe kann man 10cm dafür opfern, bei 84cm der 11er GS wird es eher nix.
Trotzdem könnte man so einen Sattel ohne Schwingfunktion nutzen.

 

[Qmelker]

Habe mir das hier gerade mal durchgelesen und wünsche janus natürlich das es mit "Hilfsmitteln" besser wird.

Ich bin ja erst ein paar Tage mit der GS unterwegs und es fällt dann auf das man schon sehr gerade sitzt, was natürlich sehr viel Druck bedeutet.

Wie wäre es denn wenn Du mal etwas "sportlicheres" probierst ?
BMW baut ja nicht nur GS.
Wenn man sich etwas länger machen muss, wird einiges an Druck ja vom Gesäß auf den Oberkörper verteilt.

Nur mal so ein Blitzgedanke, bevor man komplett aufhört.
Vielleicht aber auch eine blöde Idee.

Gruß Klaus

 

[SardGS]

Vielleicht aber auch eine blöde Idee.

Nee, nicht wirklich.
Anstelle einer Sportmaschine vielleicht versuchen den Q-Lenker nach vorne oder hinten zu verschieben, und/oder Fussrasten anders zu positionieren?
So könnte die Haltung etwas anders werden was evt den Dekubitus anders, weniger oder nicht belastet.
Wär ein Versuch wert!
Chris

 

[janus]

Zuerst allen, die sich viel Gedanken über meine Sitzfläche gemacht haben, Danke.
Ich kann es nicht weiter rauszögern, es ist soweit! Strecken, die über einen Vormittag hinausgehen, die kann ich nicht mehr fahren. Ich muss einsehen, dass auch mir Grenzen der Leistungsfähigkeit gesetzt sind und ich meine achtzig Jahre nicht mehr verleugnen kann.
So mussten wir beide -lebenslange Sozia und ich- zum ersten Mal seit 1964 in diesem Jahr, bis auf die Babypause, Autourlaub machen. Im Auto kann ich die Sitzposition wechseln, da kann ich die kritischen Stellen entlasten.

Weiter oben habe ich beschrieben, wie ich aus einem Rückenprotektor eine breite Sitzfläche herstellen wollte.

Das ist der Versuch. Die beiden Löcher sollten den kritischen Bereich um den Sitzknochen entlasten. Das hat sich als Blödsinn erwiesen. Die neue Sitzfläche ist für die Fahrversuche mit doppelseitigem Klebeband auf der Sitzbank fixiert.
Das Sitzgefühl ist nicht schlecht. Sehr hart im Anfang, es dauert etwas länger, bis sich der Schmerz einstellt aber für eine echte Entlastung der kritischen Bereiche nicht brauchbar. Die Last wird durch die große Fläche und zusätzlich durch eine gepolsterte Radlerhose verteilt. Dazu kommt das Leder der Atlantis Kombi das die Last verteilt. Theoretisch gut, aber in Praxis nicht ausreichend.

Ich wollte es nicht glauben, aber der Schmerz nach vier/fünf Stunden zwingt mich dazu. Bevor es zu einer offenen Stelle kommt, da gebe ich lieber nach.

Ich weiß nun sicher, dass auch eine spezielle Sitzbank nicht helfen kann.

Vielleicht (er-)findet jemand die eierlegende Wollmilchsau, ich würde mich freuen. Vorerst lasse ich die Motorräder in der Garage stehen.
Gruß janus