Ich glaube, wenn seit 2023 kein Service mehr gemacht wurde, sind die Ansprüche an die freiwillige Gewährleistung von BMW sowieso verfallen. Es wird ein Service pro Jahr von BMW gefordert. Bezüglich des Motoröls hätte ich nicht soviel bedenken. Den Siedepunkt der Bremsflüssigkeit würde ich aber auch in einer Fachwerkstatt überprüfen lassen.
Der einzige Grund für einen Service wäre für mich der Erhalt der Garantie, weil BMW sonst rumpienzen würde. Ich glaube allerdings, der Hersteller könnte im Einzelfall einen Garantiefall nicht ausschließlich mit Hinweis auf einen unterlassenen Service ablehnen, wenn dieser mit dem Schaden gar nichts zu tun haben
kann (z.B. Bremsflüssigkeit nicht gewechselt und Getriebe geht kaputt). Unabhängig davon würde ich würde mir eine Fortgeltung der Garantie auch bestätigen lassen, bevor ich mir zu Apothekerpreisen einen Service machen lasse.
Im Übrigen finde ich das Argument "lebenswichtig" zu einfach. Fast jedes Teil am Moped kann gefährlich sein, wenn es nicht richtig funktioniert. Aber was soll denn mit Motoröl oder Bremsflüssigkeit innerhalb von 2 Jahren groß passieren? Das ist doch kein Thüringer Mett, was verdirbt. Natürlich kann man im Labor messen, dass irgendwelche Eigenschaften sich um eine Winzigkeit verschlechtern, z.B. weil Bremsflüssigkeit hygroskopisch ist usw. Letztlich ist aber auch neues Öl besser als 1 Jahr altes Öl, und 1 Jahr altes Öl ist besser als 2 Jahre altes Öl, aber auch 5 Jahre altes Öl besser als 6 Jahre altes Öl usw. Dasselbe gilt für Bremsflüssigkeit. Ich glaube nicht, dass die Grenze von "sicher" zu "lebensgefährlich" am Ende des ersten oder des zweiten Jahres liegt. Die Wechselintervalle ergeben sich nicht aus einer naturwissenschaftlichen Eindeutigkeit, sondern aus einer wirtschaftlichen und technischen Abwägung des Herstellers. Jedenfalls beim zeitabhängigen Intervall fällt meine persönliche anders aus.