Die Pauschaliesierungen sind mal wieder unter aller Sau und der Gedanke daran, dass Leute den Blick nicht vom Tacho bekommen ist beängstigend.
Es ist in der Schweiz nicht anders als in Deutschland, Frankreich, Italien... Es sind die gleichen Ecken und Plätzchen wo sich Kantons- und oder wahlweise die Ortspolizei versteckt. Es sind auch die gleichen fadenscheinigen Begründungen warum jetzt genau auf dieser unnütz breiten Geraden geblitzt wird.
Auch wird man nicht häufiger geblitzt und kontrolliert. Der einzige Unterschied zu DE ist derjenige, dass es, wenn es einem erwischt teuerer wird.
Man kann, wenn man das Risiko einer Busse eingehen möchte, getrotst (ausserorts) 20% auf die STVO aufschlagen ohne Gefahr zu laufen gleich im Knast zu landen. Die Wahrscheinlichkeit überhaupt geblitzt zu werden ist genausogross wie sonst überall auch. Hier würde es im schlimmsten Fall darauf hinauslaufen, dass man 240 Franken abzurdücken hat.
Kommen wir aber zu den für Motorräder wirklich interessanten Strecken. Seien dies die bekannten und weniger bekannten Passtrassen selbst oder ebend die kurvenreichen Waldstrassen. In den wenigsten Fällen ist schnelleres Fahren, als diese allerhöchstens 20% über STVO, überhaupt möglich. Betrachte ich meine Hausstrecke auf der ich praktisch jeden Kieselstein kenne... also ich kann da trotzdem nicht so schnell fahren um meinen Führerschein nur annähernd in Gefahr zu bringen. Ortsunkundige bleiben dann also noch ganz, ganz, ganz wenige die dies könnten. In DE bin ich auch über Landstrassen gefahren auf denen es keiner schafft, mit den erlaubten 100 km/h zu fahren.
Das Vorausfahrende Auto: Hüben wie drüben gilt. Opa oder Oma Mustermann aus H. werden wohl eher vorsichtig, also eigentlich zu langsam unterwegs sein, während deren Enkel eher seine GTI jenseits der STVO bewegt. Könnte so sein, muss aber nicht. Es ist keineswegs so, dass man pauschal sagen kann, alle würden mindestens 10 km/h zu langsam fahren um ja keine Busse zu kassieren. Stimmt einfach nicht.
Was ich aber Pauschal sagen kann. Unsäglich hohe Bussen und blödsinnig niedrig angesetzte Höchstgeschwindigkeiten sind auch für die Schweizer genau so ärgerlich wie für jeden anderen auch. Es spielt nicht einmal eine Rolle in welchem Land man sich überhaupt befindet.
Wem es also zu langweilig ist von A nach Be zu kommen, der ist auf der falschen Strecke.
Ich möchte hier noch etwas ansprechen was mir persönlich immer wieder Bauchschmerzen bereitet. Immer wieder komme ich in die Lage, dass ich hinter auswärtigen Motorradfahrern hinterherfahre oder von denen überholt werde, die zwar irgendwie schnell, aber furchtbar schlecht fahren. Der Kopf hat einfach nichts auf der anderen Strassenseite verloren und Kurvenschneider haben den Sinn des Motorradfahrens irgendwie nicht verstanden. Solch schlechtes Fahren sieht man traurigerweise auch immer wieder in den ach so tollen, selbstgefilmten Videos und Vblogs. Wenn ich wieder meine Heimstrecke betrachte. Da kann einem schon mal ein Postauto begegnen in der Kurve und im schlimmsten Fall bleibt der Kopf dann liegen. Ich persönlich habe mehr Freude daran wenn es mir gelingt auf einer Strecke die Kurven schön auszufahren anstatt gehetzt und mit kaum Schräglage, einfach geradeaus zu brettern. Darum geh ich ja Motorrad fahren. Ich hoffe das möglichst viele das auch so sehen.