Hi Peter & all!
Peters angeschnittenes Thema (siehe Eingangsbeitrag) hat mich nicht losgelassen und ich wollte es nun bei einem Selbsttest wissen. Gestern (Sonntag) morgen habe ich nun zwei Notbremsversuche (Kupplung gezogen, Zündung aus, und damit ohne BKV ABS) gefahren (allerdings mit der K1200R):
1) Vollbremsung im Stadtbereich bei Tempo 30
2) Vollbremsung Autobahn (A5, wenig los, 4-spurig, rechte Spur, niemand im Rückspiegel erkennbar) bei Tempo 160
Mein Erkenntnisse grob umrissen:
- in beiden Fällen sicheres, zuverlässiges und wirksames Bremsen möglich
- Bremskräfte gut dosierbar (Fußbremse jedoch schwach wirksam, aber erst 2800km drauf)
- Brems(hebel)druckpunkt wandert deutlich nach hinten (im Vergleich zu Normalbremsbetrieb mit BKV ABS)
- Vorderradblockieren in unteren Speeds leicht möglich; durch die (im Unterschied zu USD Gabeln) Duolever bedingte Entkoppelung des Lenkers von der Strasse ist es jedoch sehr schwer, ein "gutes Blockiergefühl" zu entwickeln (bei der Vollbremsung aus 30 hätt's mich beinah geschmissen...
)
Mein Fazit grob:
- Not- oder Restbremsfunktion überraschend wirksam
- Not- oder Restbremsfunktion deutlich anders in der Ansprache als Bremsen im BKV ABS Modus
- Blockierneigung bzw. Wegrutschen des Vorderrades nur schwer spürbar; das Gefühl zur Strasse ist nach meinen Erfahrungen mit der 1200GS Telelever Konstruktion nicht ganz so "entkoppelt" wie beim KR Duolever, aber im Prinzip doch ähnlicher Effekt (im Unterschied zu einem Mopped mit klassischer, direkter Tauchrohrgabelkonstruktion) - Nebengedanke: es werden schon nicht nur Gewichtsgründe sein, warum die HP2 mit USD Gabel ausgestattet ist...
Es ist wohl jedem anzuraten, die Restbremsfunktion tatsächlich mal auszuprobieren oder gar zu trainieren; denn im Notfall reagiert man reflexartig und ob jeder (wie zum Beispiel Randy Mamola oder auch gute Crossfahrer) sich blitzartig auf eine völlig andere Bremshebelsensibilität ein-/umstellen kann, wage ich nicht zu beantworten...
Gruß, Fritz.