Theo.Turnschuh
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Guten Morgen!Also ein "gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr" wie es nur, wenn der Eingriff von Außen kommt. Wenn Du z.B. ein Hindernis bereitest oder Leitplanken/ Verkehrszeichen etc. entfernst, Ölflecke erzeugst usw. und damit andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringst. Alles Andere ist nun mal die Gefährdung des Straßenverkehr ( -falsches Überholen, - zu schnelles Fahren, - Verstoß Rechtsfahrgebot, - auf Autobahnen wenden, rückwärts fahren usw. + Gefährdung Leib/ Leben Anderer oder bedeutender Sachwerte. Die beiden Paragrafen ( §§ 315 b + c StGB) sind ziemlich gleichklingend, aber genau DAS ist der Unterschied. (Mal gucken: StGB - Strafgesetzbuch ) So und die Körperverletzung bleib eine fahrlässige. Zum Ersten, weil es zum Ersten keine "grob fahrlässige KV" als Paragraf gibt und zum Zweiten kein Vorsatz (Wissen und Wollen der Folgen der Tat) vorliegen dürfte. Dass der Beamte die "gebührende Berücksichtigung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung" wie es die §§ 35+38 StVO vorschreiben, nicht ausreichend erfüllt hat, dürfte auch außer Frage stehen! Dafür wird er sich aber auch vor dem Richter und seinem Dienstvorgesetzten zu verantworten habe und auch Kosten und Disziplinarfolgen tragen müssen. Aber die Inanspruchnahme von Sonderrechten ( § 35 StVO) ist nicht an Blaulicht + Einsatzhorn gebunden. Das ist auch mit einem zivilen Einsatzfahrzeug möglich. Nur für das Wegerecht ( § 38 StVO) müssen Blaulicht +Horn eingeschaltet sein. Klar ist es blöd, wenn gerade so etwas an einem "bundesweiten Anti-Rasertag" geschieht. Aber ich denke, wenn man sich z. B. in Berlin an die Straße stellt und zählt, wie viel Fahrzeuge da mit Blauchicht+Sirene innerhalb einer Stunde kommen und wie wenige so genannte "Blaulichtunfälle" wirklich passieren, dürfte der Schnitt doch recht gut sein. Klar, dass darf alles keine Rechtfertigung für schwere Unfälle sein. Aber auch Keiner von uns würde die Entschuldigung akzeptieren, dass der Rettungswagen im Stau stand, wenn man blutend am Unfallort liegt, die Polizei im Berufsverkehr fest steckte, während gerade ein friedlicher Passant von Betrunkenen verprügelt wurde usw. Ich bringe gern das Beispiel, in Moskau haben wir einmal 55 min auf einen Rettungswagen (in der Stadt!!!) gewartet und dass ist dort eine ganz normale Zeit. Deshalb wäre es doch schön, wenn wir hier alle mal ein wenig die Emotionen rausnehmen und auch akzeptieren, dass Polizisten nur Menschen sind und unter Streß Fehlentscheidungen treffen bzw. Fehler machen. Das geht uns auch so!