Probleme mit Dauerbremslicht

Diskutiere Probleme mit Dauerbremslicht im R 850 GS und R 1100 GS Forum im Bereich Motorrad Modelle; Das ist der Knackpunkt, auf den ich eigentlich hinweisen wollte, zumal ich den preiswerten Microtaster mit Wechselschaltung aus dem E-Shop schon...
elfer-schwob

elfer-schwob

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1150 GS-A, R 80-Umbau
Der Schalter ist mW ein Wechsler mit drei Kontakten, von denen man die beiden passenden nutzt.
Das ist der Knackpunkt, auf den ich eigentlich hinweisen wollte, zumal ich den preiswerten Microtaster mit Wechselschaltung aus dem E-Shop schon mal ins Spiel gebracht hatte.


Gretchen, oder die Frage zur Religion.
(Lesestoff für gute und miese BMW-Kunden und für alle anderen an traurigen Regentagen im April.
Lesedauer: 5 Minuten, Leseschwache brauchen evtl. bissle länger...)


Der "gute" und "vorbildliche" BMW-Kunde und Fahrer eines 11X0er-Eisensauriers kauft den einpoligen Mikroschalter als Ersatz für den schon nach 20 Jahren plötzlich und unvermutet ausgefallenen Bremslichtschalter ja zweifellos als Originalteil für knapp 30 Euro, z. B. hier:
Griffeinheit rechts / Einzelteile - BMW 259 (R 850 GS, R 1100 GS) R 850 GS 95 (0403) (0403) - BMW Ersatzteile - leebmann24.de
Fixundfertig verdrahtet incl. Stecker, verpackt in dem versiegelten Original-BMW-Plastiktütchen mit buntem Bäpper.

Zum Entfernen des alten, ca. 0,5 m langen Kabelstrangs heißt es dann erstmal ein gutes Dutzend Kabelbinder abzuzwicken.
Um an den Verbindungsstecker zu kommen, muß kurz zusätzlich der Tank gelöst und zumindest bissl verrutscht werden.
Dann nur noch schnell das neue Kabel mit neuen Kabelbindern wieder an der alten Stelle fixieren. Mist...!, sind nur noch 3 da.
Kurzum: Ist easy, aber zieht sich und ist fürs Gebotene nicht ganz preiswert.
Die weiter unten beschriebene Fummelei zum Aus- und Einbau des Microschalters selbst bleibt auch dem "guten" Kunden natürlich nicht erspart!

Der "noch bessere" BMW-Kunde denkt an die mahnenden Worte aus dem GS-Forum und die ernsten Warnungen vor Kabelbränden, Elektrosmog incl. Elektronenverwirrung im ABS-Modul bei Arbeiten am Kabelnetz durch den "Kleinen Hobby-Elektroniker" und vereinbart einen baldigen Termin in der Werkstätte seines geringsten Mißtrauens. Bis dahin - also vermtl. übers nächste halbe Jahr - fährt er halt mit Dauerbremslicht. Und überreicht dem Gnädigen dafür am Ende der Zeremonie den einen oder anderen Hunderter in dessen Opferbüchse.

Der eher mehr praktisch veranlagte Saurier-Fahrer und "ganz miese" BMW-Kunde schaut sich unterdessen mal unverholen den original verbauten Schalter an. Zum Beispiel auf meinem oben gezeigten Bild, weil man den Schalter eingebaut in der Bremsgriffarmatur ja eh nur ganz schwer erkennen kann. Insbesondere mit verschmierten Gleitsichtgläsern und bei trübem Garagenlicht.

Für den Praktiker ist nach der Beantwortung der Frage nach der ABS-Version (ABS-II oder I-ABS? Bei den 1100 GSen gibts max. das ABS-II) und nach einem zusätzlichen geschulten Blick in den elektr. Schaltplan inzwischen alles klar und völlig logisch:
Einpoliger Taster in Standard-Bauweise, schließt die Kontakte beim Betätigen des Bremshebels. Kein weiteres Relais verbaut, keine Elektronik dahinter, niGS! Der Schalter an sich muß eben nur die gut 12 Volt und ca. 2 Ampère vom Bremslicht vertragen. Ist ein Klacks! (Gilt allerdings so nicht ganz fürs I-ABS!)
Bingo!

Ein qualitativ gleichwertiger Ersatz zum Originaltaster ist bei Konratt und Co. ruckzuck gefunden. Einpolig zwar kaum aufzutreiben, aber dafür ganz leicht für nen Fünfer der geometrisch 1:1 passende Taster-Wechsler in Sub-Minform.
Doppel-Bingo!

Mit Stirnbandleuchte um die Tonsur gewickelt und Billig-Werkzeug in der Hand sieht man dann den geneigten Schraubär auf allen Vieren unterm Moped rumkriechen, um den in der tiefdunklen Bremsgriffarmatur von unten gut versteckten und mit amselwadendicken Microschräubchen befestigten Microschalter herauszufummeln.
Nachdem er den Schalter dann erfolgreich freigelegt hat, kurzer Check und Druck auf die Schaltfahne: Kein Klick!? Oder doch ein ganz leiser Klick, aber niGS tut sich!?
Bremslicht leuchtet weiterhin munter Dauer bei Zündung an. Egal, ob der Schalter gedrückt ist oder nicht. Aha!

Also vorsichtshalber mal die Zündung wieder aus, den alten Schalter abgezwickt, die beiden Kabel neu abisoliert und kurz den Lötkolben drangehalten.
Welche zwei der drei vorhandenen Lötösen des Tasters man mit den zwei Kabeln verbinden sollte, hat der Praktiker selbstverständlich per Multimeter oder Prüflampe mit Batterie schon längst vorab gecheckt. Oder als E-Profi einfach dem aufgedruckten Schaltsymbol entnommen.

Spätestens jetzt wirds mit der Gretchenfrage klassisch:
Wie hältst Du´s mit der E-Religion?!
Schalter als Öffner oder als Schließer?!
Auf den ersten Blick völlig zweifellos und logisch naheliegend:
Schließer!
Sagt ja auch der Schaltplan.

Nach dem Festlöten der Kabel an den Goldkontakten vom neuen Taster erneut kurzer Funktions-Check: Zündung an. Bremslicht aus. Druck auf den Schalter. Bremslicht leuchtet!
Tripple-Bingo!

Wenn der Schraubär die beiden Microschräubchen des Schalters inzwischen nicht auf Nimmerwiedersehen verbummelt hat, was ziemlich wahrscheinlich ist, dann kann er alles wieder rückwärts zusammenbauen und die Plastikblenden samt Handschutz, unter Verwendung der 6 Schrauben mit 7erlei verschiedenen Bauformen, wieder montieren

Und spätestens jetzt kommt beim ultimativen Funktions-Check wieder die Gretchenfrage ins Spiel:
Hat der Fleißige den Microschalter wie beschrieben als Schließer in die Bremsarmatur einer 1150 (ohne ABS, mit ABS-II ) eingebaut, dann ergibt sich folgendes Szenario:

Zündung an. Bremslicht leuchtet.
Bremsgriff gezogen. Bremslicht erlischt....!
Die gute, "neue" 1150 mit I-ABS startet sofort bei Zündung an die Quietschebremse incl. Bremslicht und stoppt den Krach erst beim Ziehen des Bremsgriffs.

Also quasi alles, wie es soll, nur umgekehrt...!

Eben weil bei den 1150ern der Schalter vom Bremshebel in Form einer Wippe hinterm Gelenk betätigt wird. Der Microschalter ist in Ruhestellung dauerhaft gedrückt und wird bei Betätigung des Bremshebels entlastet!
Also nochmal alles von vorn. Nicht über Los! Keine 4000 Mark einziehen! Amselwaden zum zweiten Male nicht verlieren!

An dieser Stelle muß ich einräumen, daß ich mir nicht sicher bin, ob die Bremshebel-Mimik der 1100er exakt gleich ist, wie die von den 1150. Und leider hab ich gerade keine stehn, um nachzuschauen.

Aber Alles in Allem lohnt es, sich vor dem Löten am Wechsel-Taster weitreichende und weltoffene Gedanken zum Glaubenskrieg über die Schließer und Öffner dieser Welt zu machen.
Nicht, weil das Ganze wirklich weltbewegend ist. Aber halt einfach nervig, wenn man auf die falschen 50 der Fifty-Fifty-Chance gesetzt hat!
Und im Zweifel nicht aufgeben, wenn alles klappt wie es soll, nur umgekehrt...!

Grüße vom elfer-schwob
 
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Boxerschreck

Boxerschreck

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R 1100 GS / 96
Ich will ja nicht in den religiösen Betrachtungen stören, aber ich hatte vor etwa 20.000 km das gleiche Problem. Ich habe den Handbremschalter aufgeschraubt, saubergemacht, die Feder etwas verbogen, damit die Spannung wieder stimmt, alles zusammengebaut und habe seither keine Probleme mehr.
😬
Hat etwa zehn Minuten gedauert, bin halt nicht der Schnellste - nix für ungut!
Ist wahrscheinlich eh zu spät aber ich bin eben erst über die Diskussion gestolpert…
 
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