Und man bekommt immer was zurück:
Ich stehe mit meiner R1200GS an einer französischen Mautstation bei Belfort. Der Automat nuschelt etwas Unverständliches, aber die Anzeige ist klar: Man will 3,50 Euro von mir.
Ich stopfe den verlangten Betrag, 2 Euro, einen Euro, 50 cent in den Münzschlitz und warte, dass die Schranke aufgeht. Aber die hustet mir was. Stattdessen will der Automat immer noch Geld von mir. Ich schaue in den Rückgabeschacht, ob etwas durchgefallen ist - Fehlanzeige. Die 3,50 wurden kassiert.
Als der Erste hinter mir Wartende anfängt zu hupen, als ob das die Sache beschleunigen würde, drücke ich auf den Knopf der Sprechanlage. Obwohl ich die französische Sprache einigermaßen beherrsche, ist das Gekrächze aus dem Lautsprecher vollkommen unverständlich.
"J'ai payé" brülle ich in Richtung Automat, aber das interessiert den Krächzer nicht. Seine verfi**te Schranke bleibt unten.
Als es hinter mir erneut hupt, überlege ich ernsthaft, meinen Adrenalinschub dahingehend abzubauen, dem Huper meine behandschuhte Faust ins Gesicht zu drücken.
In dem Moment fährt ein dunkler Mercedes - Kombi mit Lörracher Kennzeichen durch die Nachbargassse, hält vor meiner Ausfahrt, der Fahrer steigt aus und steckt seine Kreditkarte in den Automaten. Die Schranke geht auf.
"Die Scheißdinger funktionieren häufig nicht mit Bargeld", meint der junge Mann,, "mit Kreditkarte immer".
Ich bedanke mich und will ihm das Geld geben. "Lass' stecken", meint er, "zahlt die Firma".
Vielen Dank, Firma.