Ich denke, man sollte zwei Aspekte nicht außer Acht lassen, erstens das merkwürdige Verhältnis zwischen den Vereinen und ihren "Ultras" und zweitens die Frage nach den Alternativen.
Zu meinem großen Unverständnis geben sich viele Vereine große Mühe, auf die Bedürfnisse ihrer "Ultras" einzugehen, denn die sorgen für Spektakel, und das ist gut für die Show. Ich bin überzeugt, dass die Vereine gegen randalierende Fans viel härter vorgehen könnten. Und es ist ja nicht nur die Randale. In Augsburg ist die ganze Stadt mit FCA-Graffiti und -Aufklebern verunziert. Die Stadtwerke Augsburg (SWA) sind Sponsoren des FC Augsburg. Wäre ich an verantwortlicher Stelle, würde ich der FCA-Clubleitung klar machen, dass ich in Zukunft von meinen Sponsorengeldern die Aufwendungen der SWA zur Beseitigung der Schmierereien abziehen werde. Wenn also der FCA auf seine Fans einwirkt oder die von seinen Fans angerichteten Schäden selbst wieder beseitigt, dann gibt es viel Sponsorengeld, sonst nichts.
Und bei Hochrisikospielen stellt sich immer die Frage der Verhältnismäßigkeit. Wenn Gewaltexzesse nicht vermieden werden können, dann könnte die auslösende Veranstaltung ja auch polizeilich verboten werden, ist ja schließlich keine politische Demo, sondern eine kommerzielle Kiste.