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NeitReider
Themenstarter
Hallo liebe GSler!
Ich bin neu hier und habe mich mit der Absicht angemeldet, einige Gleichgesinnte und wohl auch erheblich erfahrenere GSler zu einem "kleinen" Problem zu befragen.
Ich darf kurz die Vorgeschichte schildern:
Ich fahre eine 2010-er TÜ R 1200 GS. Derzeit bei 41.750 km. Es gab bis zum jetzigen Auswinterung keinerlei Probleme oder Anzeichen für welche. Nach dem diejährigen Auspacken, habe ich das Moped warm laufen lassen, sprang sogar sofort an. Nach dem die Maschine eine Viertelstunde vor sich hingeschnurrt hat, habe mich drauf geschwungen und bin losgefahren. Nach gerade mal 50 Metern gab es einen Ruck und aus dem Motor kam mir ein Propeller ähnliches Knattern entgegen. Die Frequenz wurde parallel zur Drehzahl höher. Ich habe mich noch bis zum Freundlichen getraut. An der Leistung habe ich keine Änderung festellen können. Der Freundliche teilte mir mit: Motorschaden. Gleich da lassen, man melde sich mit der Analyse.
Es sei noch erwähnt: bei 41.722km wurde die 40-er Wartung durchgeführt... wie auch alle anderen bei der freundlichen Niederlassung. Kulanz wurde mir gleich verweigert, weil die 40.000km schon durch waren.
Zurück zur Analyse: "Die Diagnose lautet, zu großes Kippspiel am Kolben links mit Folgeschadenzu hohe Abnutzung am entsprechenden Pleuellager. Mit dem Ergebnis, dass ein Kolben ersetzt werden muss und gleichzeitig beide Pleuel neugelagert werden." Kostenpunkt: 1800€.
Nach der Erholung vom Schock, daß sowas, vorallem nach einer 40-er Wartung, einfach mal in einer GS passieren kann, ich habe ja keinen Traktor aus Österreich gekauft, habe ich das zerlegte Moped angeschaut und mir vom Werkstattleiter alles erklärren lassen. Eines konnte er jedoch nicht, einen Grund liefern, wie es zu diesem Fehler gekommen ist. "Passiert halt."
In der Werkstatt lagen auch alle ausgebauten Teile herum und so habe ich mir erlaubt ein Foto von den Ventilen zu machen:
Ich bin kein Mechaniker, aber bei vier Ventilen, zwei Einlaß und zwei Auslaß, die sich parallel bewegen, sollten doch alle Ventile wenigstens annähernd gleich aussehen. Wie man sieht, ist dem nicht so. Ich habe keine Erklärung bekommen bisher, warum gerade nur eines sauber ist und die drei anderen verrust.
Was ich mir hierbei denke: Ventilspiel wurde bei der erwähnten 40-er Wartung eingestellt, dh da wurden die Ventile das letzte Mal angefaßt. Der Kolben hat Spiel (plötzlich nach 41.000km) bekommen. Wenn sich nun Ventile nicht wie normalerweise gleich öffnen oder garnicht, dann führt das wohl unweigerlich zu einer anderen als die Normalbelastung des Kolbens. Eine andere Belastung führt in meiner Logik zu einer ungleichmäßigen Bewegung im Zylinder bzw zu einen veränderten Bewegungsprofil/weg. Damit werden auch die Lager anders belastet, nämlich mehr.
Anbei das Bild vom betroffenen Lager:
Meine Frage nun an das geballte Wissen dieses Forums:
Kann es sein, daß während der Wartung gepfuscht wurde und die Ventileinstellung so schlecht gelungen ist, daß der Kolben in Mitleidenschaft gezogen wurde?
Kann das in so kurzer Zeit (zwischen letzter Wartung samt Einwinterung und einer 50Meter Ausfahrt tatsächlich passieren?
Hat jemand ähnliches schon mal erlebt?
Bisher war ich sehr zufrieden mit dem Betrieb, aber daß hier kommt mir ein bisschen verdächtig vor, zumal die Herrschaften sich sehr vorsichtig gezeigt haben während der persönlichen Fehlerbetrachtung und drei Wochen gebraucht haben für die Diagnose.
Ich will auch nicht verschweigen, daß die Kulanzverweigerung wegen der Überschreitung der 40.000km mich massivst wurmt. Von den Reparaturkosten erst gar nicht zu sprechen...
Danke schon Mal im Voraus für alle Ideen/Bemerkungen/Hinweise!
Gruß aus Wien,
Reider/Martin
Ich bin neu hier und habe mich mit der Absicht angemeldet, einige Gleichgesinnte und wohl auch erheblich erfahrenere GSler zu einem "kleinen" Problem zu befragen.
Ich darf kurz die Vorgeschichte schildern:
Ich fahre eine 2010-er TÜ R 1200 GS. Derzeit bei 41.750 km. Es gab bis zum jetzigen Auswinterung keinerlei Probleme oder Anzeichen für welche. Nach dem diejährigen Auspacken, habe ich das Moped warm laufen lassen, sprang sogar sofort an. Nach dem die Maschine eine Viertelstunde vor sich hingeschnurrt hat, habe mich drauf geschwungen und bin losgefahren. Nach gerade mal 50 Metern gab es einen Ruck und aus dem Motor kam mir ein Propeller ähnliches Knattern entgegen. Die Frequenz wurde parallel zur Drehzahl höher. Ich habe mich noch bis zum Freundlichen getraut. An der Leistung habe ich keine Änderung festellen können. Der Freundliche teilte mir mit: Motorschaden. Gleich da lassen, man melde sich mit der Analyse.
Es sei noch erwähnt: bei 41.722km wurde die 40-er Wartung durchgeführt... wie auch alle anderen bei der freundlichen Niederlassung. Kulanz wurde mir gleich verweigert, weil die 40.000km schon durch waren.
Zurück zur Analyse: "Die Diagnose lautet, zu großes Kippspiel am Kolben links mit Folgeschadenzu hohe Abnutzung am entsprechenden Pleuellager. Mit dem Ergebnis, dass ein Kolben ersetzt werden muss und gleichzeitig beide Pleuel neugelagert werden." Kostenpunkt: 1800€.
Nach der Erholung vom Schock, daß sowas, vorallem nach einer 40-er Wartung, einfach mal in einer GS passieren kann, ich habe ja keinen Traktor aus Österreich gekauft, habe ich das zerlegte Moped angeschaut und mir vom Werkstattleiter alles erklärren lassen. Eines konnte er jedoch nicht, einen Grund liefern, wie es zu diesem Fehler gekommen ist. "Passiert halt."
In der Werkstatt lagen auch alle ausgebauten Teile herum und so habe ich mir erlaubt ein Foto von den Ventilen zu machen:
Ich bin kein Mechaniker, aber bei vier Ventilen, zwei Einlaß und zwei Auslaß, die sich parallel bewegen, sollten doch alle Ventile wenigstens annähernd gleich aussehen. Wie man sieht, ist dem nicht so. Ich habe keine Erklärung bekommen bisher, warum gerade nur eines sauber ist und die drei anderen verrust.
Was ich mir hierbei denke: Ventilspiel wurde bei der erwähnten 40-er Wartung eingestellt, dh da wurden die Ventile das letzte Mal angefaßt. Der Kolben hat Spiel (plötzlich nach 41.000km) bekommen. Wenn sich nun Ventile nicht wie normalerweise gleich öffnen oder garnicht, dann führt das wohl unweigerlich zu einer anderen als die Normalbelastung des Kolbens. Eine andere Belastung führt in meiner Logik zu einer ungleichmäßigen Bewegung im Zylinder bzw zu einen veränderten Bewegungsprofil/weg. Damit werden auch die Lager anders belastet, nämlich mehr.
Anbei das Bild vom betroffenen Lager:
Meine Frage nun an das geballte Wissen dieses Forums:
Kann es sein, daß während der Wartung gepfuscht wurde und die Ventileinstellung so schlecht gelungen ist, daß der Kolben in Mitleidenschaft gezogen wurde?
Kann das in so kurzer Zeit (zwischen letzter Wartung samt Einwinterung und einer 50Meter Ausfahrt tatsächlich passieren?
Hat jemand ähnliches schon mal erlebt?
Bisher war ich sehr zufrieden mit dem Betrieb, aber daß hier kommt mir ein bisschen verdächtig vor, zumal die Herrschaften sich sehr vorsichtig gezeigt haben während der persönlichen Fehlerbetrachtung und drei Wochen gebraucht haben für die Diagnose.
Ich will auch nicht verschweigen, daß die Kulanzverweigerung wegen der Überschreitung der 40.000km mich massivst wurmt. Von den Reparaturkosten erst gar nicht zu sprechen...
Danke schon Mal im Voraus für alle Ideen/Bemerkungen/Hinweise!
Gruß aus Wien,
Reider/Martin
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