gernot69
Themenstarter
Servus!
Seit rund 20 Jahren geistert das Thema Pamir in meinem Kopf herum – heuer hab‘ ich’s getan!
Beruflich passte es gerade gut und so bin ich Mitte Juni aufgebrochen.
Die grobe Richtung war:
Homebase - Balkan – Türkei – Irak – Iran – Afghanistan – Tadschikistan – Usbekistan – Kasachstan – Russland – Georgien – Türkei – Balkan – Homebase
Klar, beim schnellen Drüberfliegen für einige vielleicht nicht eine ganz übliche Route oder die erste Wahl, deshalb hier noch kurz ein paar Hintergrundinfos.
Ungefähr auf gleicher Wunschlistenhöhe wie der Pamir war auch der Iran, auch diesen möchte ich seit Jahren bereisen – hat sich bis dato leider noch nie ergeben. Deshalb war für mich klar, wenn ich in diese Richtung fahre, dann über den Iran.
Durch den Balkan bin ich relativ gerade und ohne viel Sightseeing unterwegs gewesen. Das Tempo finden und in den Rhythmus kommen war anfangs die Devise.
In Sofia hab‘ ich auf gröbere Reifen (Heidenau Scout) gewechselt und damit ging’s dann quer durch die Türkei
Irak oder besser Iraqi Kurdistan hab‘ ich bei meiner Ararat-Tour 2019 ganz kurz gestreift. Mir hat’s sehr gut gefallen und dieses Mal wollte ich ein, zwei Tage länger dort bleiben.
Turkmenistan hat mit der Pandemie die Vergabe von Transitvisa eingestellt und diese bis dato nicht wieder aktiviert. Ich hatte bis März gehofft, dass sich das vielleicht doch noch ändert, leider hat sich das nicht erfüllt. Die Variante mit einem Touristenvisum und einer gebuchten Tour dort ist wegen zeitlicher Aspekte nicht mögliche gewesen, die zwei Touroperator die ich angeschrieben habe, waren beide scheinbar bis mitte Juli ausgebucht…
Ich bin im Winter mal zufällig auf YT auf Adventurous-Archie gestoßen, und dass er kürzlich Afghanistan durchquert hat. Nachdem Turkmenistan keine Option war, hab‘ ich begonnen, mich näher mit dem Thema zu beschäftigen aber relativ schnell gemerkt, dass es nur spärlich brauchbare Informationen über das Land selber gibt. Details welche für uns Motorradfahrer interessant sind habe ich noch weniger gefunden. Die größten Herausforderungen sind einerseits die Sprache (englisch ist nicht weit verbreitet und ich spreche weder Paschtu noch Farsi) und andererseits die unzähligen Taliban-Checkpoints, bei welchen von „welcome to Afghanistan“ und shake hands bis zum Verhör alles vorkommen kann.
Durch einen Kommentar bei einem YT-Video bin ich auf die Möglichkeit für einen Guide aufmerksam geworden. Eine Agentur (tourhq.com) hat sehr schnell auf meine Anfrage diesbezüglich reagiert und mir binnen zwei Tagen vier Guides vorgeschlagen. Einer davon hat sehr interessiert und flexibel meine Idee aufgegriffen und nach ein paar Chat’s mit ihm ist die Variante Afghanistan zu durchqueren langsam gereift..
Letztendlich haben wir vereinbart, dass er mich am Sozius durch sein Land begleitet. Lange Rede, kurzer Sinn – das war die beste Entscheidung und sie hat meiner Tour einen weitern Aspekt gegeben, dass sie unvergesslich bleibt!
Ursprünglich wäre ja Bischkek/Kirgistan der geplante Wendepunkt meiner Reise gewesen, aber leider mögen sich die Kirgisen und Tadschiken derzeit mal wieder nicht so gerne, und deshalb sind die Grenzen zwischen beiden Ländern zu. Von Tadschikistan kommend geht’s nach Kirgistan derzeit nur über Usbekistan. Auch hier hab‘ ich gehofft, dass sich das vielleicht im Laufe meiner Reise noch ändert – leider nicht. Letztendlich hab ich aber nach der Rückkehr aus dem Pamir beschlossen, wieder in Richtung Westen zu fahren und Kirgistan das nächste Mal (was hoffentlich kommen wird) zu besuchen..
Ich wurde oft gefragt, warum ich diese Tour alleine gefahren bin. Ganz einfach – fahren in der Gruppe (egal ob zwei oder mehr Motorräder) ist nicht so ganz meins. Jeder hat unterschiedliche Tage, mal schneller, mal langsamer, mal gerade, mal kurvig,.. ich denke, das kennt ihr. Und wenn man es auf einer Tour, die seit Jahren im Kopf reift, dann - aus welchen Gründen auch immer - nicht schafft, sich zu synchronisieren, kann’s eng werden. Ich bin’s gewohnt und genieße es, alleine zu fahren.
Noch ein paar technische/statistische Details:
Sollte jemand Fragen haben, bitte gerne per PN oder besser noch hier im Forum, dann haben vielleicht alle was davon.
Grüße aus Tirol
Gernot
Seit rund 20 Jahren geistert das Thema Pamir in meinem Kopf herum – heuer hab‘ ich’s getan!
Beruflich passte es gerade gut und so bin ich Mitte Juni aufgebrochen.
Die grobe Richtung war:
Homebase - Balkan – Türkei – Irak – Iran – Afghanistan – Tadschikistan – Usbekistan – Kasachstan – Russland – Georgien – Türkei – Balkan – Homebase
Klar, beim schnellen Drüberfliegen für einige vielleicht nicht eine ganz übliche Route oder die erste Wahl, deshalb hier noch kurz ein paar Hintergrundinfos.
Ungefähr auf gleicher Wunschlistenhöhe wie der Pamir war auch der Iran, auch diesen möchte ich seit Jahren bereisen – hat sich bis dato leider noch nie ergeben. Deshalb war für mich klar, wenn ich in diese Richtung fahre, dann über den Iran.
Durch den Balkan bin ich relativ gerade und ohne viel Sightseeing unterwegs gewesen. Das Tempo finden und in den Rhythmus kommen war anfangs die Devise.
In Sofia hab‘ ich auf gröbere Reifen (Heidenau Scout) gewechselt und damit ging’s dann quer durch die Türkei
Irak oder besser Iraqi Kurdistan hab‘ ich bei meiner Ararat-Tour 2019 ganz kurz gestreift. Mir hat’s sehr gut gefallen und dieses Mal wollte ich ein, zwei Tage länger dort bleiben.
Turkmenistan hat mit der Pandemie die Vergabe von Transitvisa eingestellt und diese bis dato nicht wieder aktiviert. Ich hatte bis März gehofft, dass sich das vielleicht doch noch ändert, leider hat sich das nicht erfüllt. Die Variante mit einem Touristenvisum und einer gebuchten Tour dort ist wegen zeitlicher Aspekte nicht mögliche gewesen, die zwei Touroperator die ich angeschrieben habe, waren beide scheinbar bis mitte Juli ausgebucht…
Ich bin im Winter mal zufällig auf YT auf Adventurous-Archie gestoßen, und dass er kürzlich Afghanistan durchquert hat. Nachdem Turkmenistan keine Option war, hab‘ ich begonnen, mich näher mit dem Thema zu beschäftigen aber relativ schnell gemerkt, dass es nur spärlich brauchbare Informationen über das Land selber gibt. Details welche für uns Motorradfahrer interessant sind habe ich noch weniger gefunden. Die größten Herausforderungen sind einerseits die Sprache (englisch ist nicht weit verbreitet und ich spreche weder Paschtu noch Farsi) und andererseits die unzähligen Taliban-Checkpoints, bei welchen von „welcome to Afghanistan“ und shake hands bis zum Verhör alles vorkommen kann.
Durch einen Kommentar bei einem YT-Video bin ich auf die Möglichkeit für einen Guide aufmerksam geworden. Eine Agentur (tourhq.com) hat sehr schnell auf meine Anfrage diesbezüglich reagiert und mir binnen zwei Tagen vier Guides vorgeschlagen. Einer davon hat sehr interessiert und flexibel meine Idee aufgegriffen und nach ein paar Chat’s mit ihm ist die Variante Afghanistan zu durchqueren langsam gereift..
Letztendlich haben wir vereinbart, dass er mich am Sozius durch sein Land begleitet. Lange Rede, kurzer Sinn – das war die beste Entscheidung und sie hat meiner Tour einen weitern Aspekt gegeben, dass sie unvergesslich bleibt!
Ursprünglich wäre ja Bischkek/Kirgistan der geplante Wendepunkt meiner Reise gewesen, aber leider mögen sich die Kirgisen und Tadschiken derzeit mal wieder nicht so gerne, und deshalb sind die Grenzen zwischen beiden Ländern zu. Von Tadschikistan kommend geht’s nach Kirgistan derzeit nur über Usbekistan. Auch hier hab‘ ich gehofft, dass sich das vielleicht im Laufe meiner Reise noch ändert – leider nicht. Letztendlich hab ich aber nach der Rückkehr aus dem Pamir beschlossen, wieder in Richtung Westen zu fahren und Kirgistan das nächste Mal (was hoffentlich kommen wird) zu besuchen..
Ich wurde oft gefragt, warum ich diese Tour alleine gefahren bin. Ganz einfach – fahren in der Gruppe (egal ob zwei oder mehr Motorräder) ist nicht so ganz meins. Jeder hat unterschiedliche Tage, mal schneller, mal langsamer, mal gerade, mal kurvig,.. ich denke, das kennt ihr. Und wenn man es auf einer Tour, die seit Jahren im Kopf reift, dann - aus welchen Gründen auch immer - nicht schafft, sich zu synchronisieren, kann’s eng werden. Ich bin’s gewohnt und genieße es, alleine zu fahren.
Noch ein paar technische/statistische Details:
- 1250er GS
- bis Sofia auf Avon Trailrider, von dort in den Pamir und wieder zurück bis Sofia mit Heidenau Scout, auf der Rückfahrt dann wieder meine dort gelagerten Trailrider aufziehen lassen.
- 51 Tage unterwegs, davon 41 Fahrtage
- 19 Länder, gut 20.000 km (und ca. gleichviele Schlaglöcher)
- Kein Unfall, kein Umfaller, kein Kratzer - (danke!!!)
- Langsamste Tagesetappe: 13 Stunden für 240 km (Khorugh - Qal’ai Khumb)
- Schnellste Tagesetappe: 14 Stunden für 1.100 km (Aral – Uralsk)
- Garmin GPSmap 66i als Tracker (und Quelle für meine Relive’s)
Sollte jemand Fragen haben, bitte gerne per PN oder besser noch hier im Forum, dann haben vielleicht alle was davon.
Grüße aus Tirol
Gernot