Mission: Kofferschlosscodierung der Vario-Koffer R/L einer R1200GS K25 auf den Zündschlüssel
Danke für die Tipps.
Im Nachhinein wirklich keine große Sache. Ich hatte mich im Vorfeld gut mittels der betreffenden oben genannten Youtube-Videos informiert. Gefunden habe ich neben den beiden vorgenannten
Anleitung BMW Motorrad Schließzylinder codieren
und
Der Nils bastelt DIY | BMW Koffer Schloss codieren (alle Modelle)
auch noch
Uwe Rosenauer BMW Variokoffer Schloss Ausbau
Motorraddoktor BMW Vario Koffer & Topcase Schließzylinder codieren
2wheels4u How to: BMW Schließzylinder codieren
Kleinnetzer BMW Variokoffer Einbau Schließzylinder
Der Nils bastelt DIY | BMW Koffer Schloss ausbauen um Schlüssel zu codieren
Es ist wie im richtigen Leben: wenn man sich aus möglichst vielen verschiedenen Quellen informiert sieht man vieles klarer.
Erste Aufgabe: meine gebraucht gekauften Koffer sind zwar nicht verschlossen, aber die Schlösser befinden sich im eingebauten Zustand. Was ich jetzt machen muss erklärt in klarer Sprache und seinem eigenen Charme Uwe Rosenbauer in seinem Video. Dazu löste ich die drei Schrauben innen im Koffer, die den gesamten Schließmechanismus mit dem Schloss im Koffer fixieren (ich habe das vorsichtshalber aber wie vom Motorraddoktor empfohlen per Handschraubendreher und nicht mit einem Akkuschrauber gemacht). Das ganze Teil kann man dann herausnehmen. Den gelben Plastikzylinder, der die eigentliche Verriegelung bei Drehung bewirkt, kann man relativ einfach herausnehmen. Nun hat man Sicht von hinten auf den zu codierenden Schließzylinder. Auf der ersten Position A befindet sich das „Sperrplättchen“, welches dafür sorgt, dass der Zylinder beim Abziehen des Schlüssels nicht mit raus geht sondern im Koffer bleibt. (Bild anbei, das Sperrplättchen kann man oben über dem Schließzylinder herausschauen sehen). Mit einem kleinen Schraubendreher drückt man von oben dieses gefederte Plättchen nach unten und der gesamte Zylinder lässt sich dann einfach nach vorne herausnehmen. Es ist empfehlenswert vorher einen Schlüssel (auch wenn das Schloss noch nicht darauf codiert ist) aufzustecken da dann die einzelnen Plättchen und die Federn alle in ihren Positionen bleiben und nicht beim Herausziehen herausfallen. Ich habe mal in einem englischen Reparatur-Handbuch für Segelboote (benötigen auch gerne Liebe und Service) die auch hier mit englischer Zurückhaltung passende Formulierung gefunden: "they tend to fall apart in unexpected moments".
Soweit ich das herausgefunden habe gibt es zwei Arten von Schließzylindern: bei einem Typ befindet sich offensichtlich noch eine kleine Stange – vielleicht zur Arretierung der Schließplättchen? – in der Länge des Schließzylinders. Dieser Typ eignet sich wohl nur bedingt zum Neucodieren da man zur Entfernung dieser Stange den „Deckel“ des Schließzylinders aufbiegen muss um ihn zu öffnen (sieht man teilweise in den oben genannten Videos). Ich hatte Glück: bei meinen Schlössern handelt es sich um die andere Variante zur Umcodierung.
Nach dem Herausnehmen des Schließzylinders entfernte ich den Schlüssel um die Plättchen zu entnehmen. Eine Pinzette ist dabei sehr hilfreich. Man tut gut daran beim Entnehmen der Plättchen auch auf die Federn zu achten, die dabei auch gerne mal mit herauskommen um zu verhindern dass sich diese selbständig machen. Wenn die Federn nicht direkt mit herauskommen kann man sie mit einem Zahnstocher vorsichtig „aufspießen“ und aus dem Loch herausziehen.
Nun zeigt sich ein Formular nützlich, welches das Mitglied SQ18 in einem anderen Bereich des Forums zur Verfügung gestellt hat. Ich erlaube mir mal, dass hier neu einzustellen und hoffe, dass SQ18 nichts dagegen hat. Mit diesem Formular kann man zum Einen die unterschiedlichen Schließplättchen (es gibt drei verschiedene Formen – die Nummer ist jeweils eingeschlagen) in Häufchen gruppieren und man muss nicht immer nachsehen welche Nummer ein aus dem Gesamthaufen gewähltes jetzt hat und zum Anderen kann man die Nummern der Plättchen notieren, die man bei der erfolgreichen Codierung des ersten Schlosses verwendet hat. Codiert man weitere Schlösser für den gleichen Schlüssel (weil man mehrere Koffer hat) vereinfacht das die Folgearbeiten enorm.
Das eigentliche Verfahren zum Codieren (meist wird das Versuchs-und-Irrtumsverfahren empfohlen) ist meines Erachtens hinreichend beschrieben worden. Auf der Position A befindet sich das Sperrplättchen und dies muss zur Neucodierung auch nicht entfernt und neu eingesetzt werden.
Nun muss man die weiteren 6 Plättchen passend zum Schlüssel einsetzen (Federn nicht vergessen!) Die Höhenunterschiede zwischen passenden und nicht passenden Plättchen waren allerdings viel geringer als ich erwartet hatte – man muss da schon genau hinsehen.
Die Position E bleibt frei. Wenn man da ein Plättchen einsetzt und das Schloss dann im Koffer montiert ist bekommt man den Schlüssel nicht mehr ab. Ist aber kein Problem – den Schlüssel bekommt man raus wenn man den Schließzylinder wie oben beschrieben wieder ausbaut. Schlüssel abziehen (Achtung – fliegende Teile!), dann wieder auseinandernehmen und richtig belegen. Woher ich das weiß?
Dann Schloss mit Schlüssel drauf im kompletten Schließmechanismus einsetzen, gelben Plastikzylinder einsetzen und den gesamten Mechanismus wieder im Koffer verschrauben, Funktion prüfen – fertig.
Wenn man weiß wie das alles geht kommt man mit 15 Minuten pro Schloss hin – wenn nicht dauert es eben etwas länger.
Bestand jetzt:
#1 = 16
#2 = 6
#3 = 6
1 Tüte mit einigen Federn und zwei offensichtlich etwas anderen Schließplättchen
Ich lege noch einen Zahnstocher für die Federn und ein paar Ausdrucke der Vorlage von SQ18 bei – hat ja nicht jeder immer direkt einen Drucker zur Hand.
Morgen geht die Lieferung an
#41 weiter.
Danke allen die das möglich machen – viel Erfolg denen die es noch tun werden.
Gruß
Echo Kilo