Heute waren weniger als 30°, nur 29° !!, also Zeit zu Ölwechsel
..und der Sache auf den Grund gehen....
Es war tatsächlich relativ easy, den Flasch weiterdrehen musste ich ebenso wenig , noch habe ich dabei was verschüttet.
Am Ende des Tages war definitiv zuviel Öl drin, aber der Reihe nach.
Wer hier in dem Tread gelandet ist und ebenso das Öl wechseln möchte, hier mein HowTo Beitrag:
1. richtiges Öl besorgen. Steht in der Bedienungsanleitung von Deinem Moped: Bei mir war es das 75W-90 GL-5
Es gibt viele verschiedene Öle. Also genau auf die Specs achten. Viele verwendeten auch das vermeintlich bessere
75W-140 GL-5 (größerer Bereich). Allerdings habe ich auch gelesen, daß vermeintlich noch höherwertige Öle bzw
noch größere Einsatzspektren nicht unbedingt immer besser geeignet sind als das speziell dafür spezifizierte, somit habe
ich also tatsächlch das 75W-90 GL-5 genommen - Kann/muss jeder selbst entscheiden.
2. Moped auf den Hauptständer, Gang rein und Hinterrad (5 Torx Schrauben raus, Vorsicht dass es nicht runterfällt, fertig) ausbauen.
3. Gang raus und Flansch mit Bremsscheibe soweit drehen, dass die Einfüllschraube gut zugänglich wird.
4. Verschmutzes HAG Gehäuse ggf. sauber machen, damit der Bereich der Ölablassschraube unten am Gehäuse) schön
sauber ist, wenn man die Schraube später wieder reinschraubt und natürlich auch im Bereich der Einfüllschraube.
5. Einfüllschraube aufdrehen mit einem
T40 Torx Einsatz. Darauf achten, daß die Kupferscheibe darunter mit entfernt wird
und nicht verloren geht. Schauen, daß der Einfüllbereich schön sauber bleibt.
Schraube und Kupfer-U-Scheibe sicherstellen und ggf reinigen. Normalerweise sollte immer eine neue Kupfer-U-Scheibe
verwendet werden. Somit Wiederverwendung auf eigene Gefahr.
6. Nun am Außengehäuse unten die Ablaßschraube öffnen mit einem
T45 Torx EInsatz. Vorher natürlich ein geeignetes
Behältnis unterstellen um das Öl auffangen zu können. Tip: Wer hier einen sauberen leeren Behälter benutzt kann danach
bequem auslitern.
7. Ölablaßschraube herausschrauben und das Öl in das daruntergestellte Gefäß ablaufen lassen. Währenddessen die
Ölablasschraube von Schmutz befreien.
Darauf achten, daß dabei der O-Ring nicht beschädigt wird. Die Ölablassschraube ist Innenseitig hohl und darin
befindet sich ein kleiner Magnet, der kleine Metallpartikel einfangen soll. Da sammelt sich so einiges. Wer die
Schraube wiederverwenden möchte, sollte den "Schmodder" dort gut herausholen und sauber machen.
Ein paarmal mit Zewa rein geht ganz gut.
ggf. kann man den Flansch noch etwas drehen, damit noch mehr Öl abfließen kann. Bei mir ist da aber nicht mehr viel gekommen.
8. Wenn alles Öl abgelassen wurde (bei mir sah es übrigens aus, wie das neue Öl, dass ich einfüllen werde) - Schön sauber und klar -
Auch wenn es schon etwas älter roch, sollte es eigentlich nur ca 1,5Monate alt sein und ca 7tkm auf dem Buckel haben.
Wenn fertig, vergewissern, daß der Auslaufbereich gut sauber ist bevor die Ablassschraube dort wieder hineingeschraubt wird.
Sie wird mit 20Nm angezogen (ohne Gewähr).
9. Nun bereite ich mir die Ölmenge vor, welche ich einfüllen möchte. Wie in diesem Tread bereits erwähnt wurde, beträgt
die Einfüllmenge nun 180ml Öl (*1)und nicht wie ursprünglich (in älteren Reperaturbüchern) 220-230ml. Es hat sich
herausgestellt, dass das zuviel ist. Auch BMW füllt mittlerweile 180ml ein (*2sollte man meinen) Ich habe mir hierzu
bei "Tante Louise" eine schönen kleinen Meßbecher besorgt. Der geht bis 120ml
Als Einfüllhilfe (und das ist vielleicht ein Tip für die Kollegen, bei denen die Brühe immer vorbeigelaufen ist), habe ich
mir zwei (die gab es nur im 2er Pack) riesen Spritzen bei Amazon bestellt (ich habe die direkt übers Bild verlinkt wenn
da Jemand mehr Details dazu braucht).
Das coole an der Spritze war: a) sie war schön groß und b) waren da kleine Schläuche (vielleicht 5mmØ )anbei, die
man problemlos kürzen konnte und hochflexibel waren. Außerdem konnte man sie nach getaner Arbeit prima zerlegen
und auch innen gut (mit Bremsenreiniger) wieder entölen für einen neuen Gebrauch.
Ich habe das Öl auf 2x in die Spritze rein, da sie ja "nur" 150ml fasst. Wie dem auch sei, der Schlauch war superfest drauf (wichtig, gut drauf stecken)
und ich konnte ihn schön in die Öffnung "einführen"
Das Gute dabei war, durch seine Größe und Flexibilität konnte ich ihn in der Einfüllöffnung im inneren beim Einführen
nach unten abknicken lassen. Somit wurde das Öl im Gehäuse nach unten eingetragen. Der Schlauch war ca 2cm in
der Gehäuseöffnung.
Auf Grund der Größe des Schlauches ging das natürlich nicht so schnell und man musste mit Gefühl drücken. Auf der
einen Seite so fest, dass das Öl durch den Schlauch lief, aber natürlich nicht so fest, dass dann vielleicht doch vorne
der Schlauch durch den Druck von der Spritze abgeht. Bei mir hat es auf jeden Fall super geklappt. Es ist mir absolut
kein Tropfen Öl aus der Einfüllöffnung entgegengelaufen und ich musste noch nicht einmal den Flansch drehen - Perfekt.
Nach getaner Arbeit, habe ich die Einfüllschraube mit der Kupferscheibe wieder eingeschraubt und mit 20Nm angezogen
(ohne Gewähr). Dann wieder das Hinterrad drauf (alle Schrauben mit 60Nm über Kreuz), fertig war der "Lack".
*1: Ich habe tatsächlich statt 180ml, 190ml genommen, da immer ein Rest im Schlauch und in der Spritze verblieb.
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*2 Jetzt kommen wir zum spannenden Teil, das Auslitern. Denn der Grund warum ich das Öl gewechselt habe war ja,
ich wollte wissen ob und wieviel Öl ich verloren habe, das ging eben nur auf diese Weise.
Das Auslitern erbrachte 220ml!!!!
D.h. wenn man bedenkt, daß immer noch etwas Öl im Gehäuse verbleibt, im Auffangbehälter und das ich ja etwas verloren habe, waren
da sicherlich mal >220ml im Gehäuse. Das ist definitiv zuviel und wie ein Kollege hier im Tread bereits vermutete,
wurde wohl zuviel eingefüllt und es hat sich an der schwächsten Stelle, dem Wellendichtring rausgedrückt. Bei der Menge die ich gemessen habe tendiere ich
dazu mich seiner Aussage anzuschließen.
Warum hier zuviel drin war entzieht sich meiner Kenntnis. Entweder hat der Schrauber beim Freundlichen gepennt
und er hat noch die alten Anweisungen befolgt, oder aber er hat Mist gebaut und sicherheitshalber nochmal
nachgekippt ohne zu Messen. Wie dem auch sei. Es war zuviel und ich hatte auf meiner Tour den Ärger mit :„schei…ich verliere Öl, irgendwas undicht…“ und danach, als es aufhörte immer das ungute Gefühl,
ob nicht doch was undicht ist und wieviel Öl überhaupt noch drin war, die Arbeit, die Materialkosten und die Beweißlastführung.
Nun ja, am Ende des Tages immer noch besser, als wenn dann doch der Simmering hätte gewechselt werden müssen.
Auf jeden Fall werde ich meine Freundlchen nochmal darauf ansprechen.....und es bleibt ein "Gschmäck'le"
bisher war er eigentlich immer zuverlässig. Aber ich erinnere nochmal an meine Aussage als ich ihn darauf Ansprach.
„Nein, wir füllen immer korrekt ein, da ist nicht zuviel drin“
In diesem Sinne, danke für Eueren Support "Junx"
Ihr seid die besten