Norwegen mit dem Motorrad; ein erster Versuch

Diskutiere Norwegen mit dem Motorrad; ein erster Versuch im Touren- & Reiseberichte Forum im Bereich Unterwegs; Vorwort und erster Tag Seit vielen Jahren träumte ich davon, mit dem Motorrad Norwegen zu bereisen. Ob gleich bis ans Nordkap, oder nur bis in...
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Vorwort und erster Tag

Seit vielen Jahren träumte ich davon, mit dem Motorrad Norwegen zu bereisen. Ob gleich bis ans Nordkap, oder nur bis in die südliche Region, blieb offen. 1994 waren wir zum ersten und letzten Mal dort. Damals mit 8-jähriger Tochter, Opel Frontera und Eriba Touring, z.T. mit Wildcamping. Die schönen Erinnerungen blieben tief verwurzelt.

Als Rentner haben wir keinen Zeitdruck. Einziger Aspekt für die Planung: genügend Medikamente für div. Gebrechen. So bunkerten wir das Nötige für ggf. bis zu 5 Reisewochen. Ab dann hieß es, Wetterprognosen studieren und abwarten. Der Abreisetag wurde mehrfach um ein paar Tage verschoben. Unser Plan war: Anreise über Kiel-Oslo, dann grob im Uhrzeigersinn einige Fjorde und Fjells einbauen und solange Richtung Norden, wie es uns gefällt, bzw. wie das Wetter mitmacht. Anschließend im Landesinneren wieder Richtung Süden. Diese „Routenplanung“ bietet m.E. die Möglichkeit, über eine der Querverbindungen vorzeitig einen break zu vollziehen, wenn a) das Wetter nicht passt oder b) wir aus welchen Gründen auch immer die Lust verlieren, weiter Richtung Norden zu fahren. Gegen den Uhrzeigersinn hätte bedeutet, bei einer anfallenden Entscheidung nach a) oder b) viel Weg/Zeit unter unpassenden Begleiterscheinungen durchziehen zu müssen, oder auf dem gleichen und schnelleren Weg zurück zu fahren.

Am Fr. 19.5.23 fiel die Entscheidung. Wetterprognose ok. Wir buchten problemlos bei der Color-Line für die Überfahrt Kiel-Oslo, Abfahrt Di., 23.5.23 eine Innenkabine. Zusatzleistungen (Frühstück, Abendmenu) wollten wir nicht.

Da es für meine Lieblingssozia die erste Motorradfahrt dieses Jahr war, sollte die Anfahrt nicht zu stressig sein. So planten wir für die Anreise nach Kiel zwei Übernachtungen ein.


So. 21.5.23 Sigmaringen – Fallingbostel (678 km)
Sonntagmorgen, kurz vor 09.00 Uhr, bestes Sonnenwetter. Bis Ulm über Land. Ab dann über die meist gut frequentierte A7, incl. einiger Staus. Auch mit mehrfachen illegalen Nutzungen von Rettungsgassen, wofür sich ein aufgeregter BMW 3er-Fahrer mit zentimeterknappem Vorbeiquetschen zw. Leitplanke und mir auf der linken Spur noch innerhalb der langsamen Staufahrt revanchierte. Zwei Kaffeepausen bei Fulda und Kassel und wir kamen gemütlich bis Fallingbostel. Dort erreichten wir nach 678 km das unterwegs per booking gebuchte Hotel Schnehagen gg. 19.00 Uhr. Das Zimmer war schön und vor allem sehr ruhig. Nach einem gemütlichen Abendessen auf der Terrasse und einem Glas Wein lagen wir recht bald im Bett.

Anmerkung: Unsere Trekking-Tochter war zu diesem Zeitpunkt bereits seit einigen Tagen alleine mit Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln in Skandinavien unterwegs und verlegte heute von Tromsö nach Bodo. Ihr Plan: Lofoten erwandern und später mit Hurtigruten weiter ans Nordkap

Unsere Planung ließ es offen, ob wir ihr irgendwo begegnen.

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2. Tag Mo 22.5.23 Fallingbostel – Passade bei Kiel (220 km)
Nach ausgiebigen Frühstück hatten wir zur Schonung der Gattin heute und morgen nur wenig zu tun. Bei warmem Wetter und viel Sonnenschein ging es über Land und BAB zunächst bis Laboe bei Kiel. Dort genossen wir an einem Cafe den ersten Blick aufs Meer und warteten, bis das Schwesterschiff der Color Line auf dem Weg nach Oslo vorbeifuhr. Unsere Vorfreude steigerte sich. Wir wussten, morgen sind wir dabei. In Passade am Passader See checkten wir in dem per booking bereits von zu Hause gebuchten Hotel Fischerwiege ein. Auch dieses Hotel kann ich uneingeschränkt empfehlen. Schöne Lage, schönes Ambiente. Und nur ca. 30 km vom Fährhafen Kiel entfernt. Leider hatte das Restaurant Ruhetag und wir mussten uns mit einem selbst organisierten Vesper behelfen. Auch hier verbrachten wir eine absolut ruhige Nacht in dem schönen Reetdach-Haus. Unser Fazit: ein weiterer schöner gemeinsam verbrachter Tag.

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3. Tag: Di 23.5.23 Passade – Kiel (Schiffsfahrt nach Oslo mit ÜN)
Nach reichhaltigem Frühstück im gemütlichen Frühstückszimmer hieß es leider: Regenzeug anziehen – es gießt. Zum Glück ist Kiel sehr nah und wir waren gegen 10.45 Uhr mit die ersten, die sich auf den Wartespuren am Oslo-Kay aufstellten. Unsere vorgebuchten und bezahlten Tickets hatten wir an der Einfahrt aus einem kleinen Häuschen herausgereicht bekommen.

Die Color-Magic war schon da, das Ausladen im Gange. Unsere Spuren füllten sich, Motorräder blieben aber rar. Gegen 12.10 Uhr begann das einschiffen. Die Einweisung war easy und am Stellplatz wartete Personal mit Behältern und Spanngurten. Wir durften diese selbst anlegen, was zügig erledigt war. Dann auf zur Innenkabine und Gepäck verstaut. Danach blieben wir bis zum Ablegen auf dem Deck und genossen die besondere Stimmung, die uns bei solchen Gelegenheiten erfasst.

Nach Passieren von Laboe wurde es aber trotz Motorradkleidung frisch und wir verlagerten für den Rest des Tages wechselweise ins „Observationsdeck“ mit den großen Frontscheiben und der genialen Sicht nach vorne, oder besichtigten die Gastronomie und Unterhaltungsmöglichkeiten.

Für die Fahrt unter der „Großen Beltbrücke“ musste ich natürlich nochmals aufs Deck. Ein beeindruckendes Erlebnis, wenn das 60 m hohe Schiff (abzgl. Tiefgang ca. 7 m, bleiben vmtl. 53 m über Wasser) unter der 65 m hohen Brücke durchfährt und man oben die Lastzüge vorbeirauschen sieht.

Da wir keine Verpflegung gebucht hatten, gab es eine Pizza und danach im Observatorium div. Getränke, bis wir uns müde in unsere Kabine zurückzogen.

Aus dem Schiffsinneren konnten wir akustisch teilweise das Kabarett genießen, ließen uns aber Dank Ohropax nicht beirren und schliefen tief und fest.

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Abfahrt in Kiel

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Vorbei an Laboe

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Kurz vor Unterfahrung der großen Beltbrücke (65 m Höhe)

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4. Tag Mi 24.5.23 Oslo – Odda (343 km)
Nach angenehmer Nachtfahrt auf sehr ruhigem Meer ging es ins Bistro zum Frühstück. Dann sicherten wir uns einen schönen Platz im Observationsdeck und genossen die Fahrt und schöne Eindrücke durch den Oslofjord. Gegen 10.00 Uhr verließen wir das Schiff bei Sonnenschein, blauem Himmel und angenehmen Temperaturen von 21 Grad Celsius. Voller Vorfreude begann die Fahrt über Drammen, Kongsberg, Notodden. An der Stabkirche von Heddal unser erster Halt mit Kaffee, Kuchen, Waffeln, Marmelade und Sahne. Irgendwo stand auch prompt die erste Elchkuh hinter einer Kurve nur wenige Meter neben der Straße, schaute uns kurz an und ging gemächlich weg.

In Amot wurde nachgetankt und meine weniger kälteresistente Lieblingssozia rüstete mit weiteren Schutzschichten und dem Regenanzug auf. Am Haukelifjäll lag noch ordentlich Schnee. Ab Roldal (1100 m) waren es nur noch 5 Grad. Die Göttergattin bibberte zunehmend. An zwei Tunneleingängen wurde der Verkehr von Sicherungsposten gestoppt und wir mussten Gegenverkehr abwarten. Anschließend durfte unsere Kolonne jeweils hinter einem Sicherungsfahrzeug („follow me“ wie bei Flughäfen) weiterfahren. Sicherheit in Norwegen!

Einmal fuhren wir durch den Tunnel. Das nächste Mal nicht durch den Tunnel, sondern auf schmaler Straße über den Berg. Mit meterhohen Schneemauern links und rechts und Nebel, der die Sicht nur bis zum „follow me“ zuließ (ich war der erste hinter ihm). Ich fand es witzig und spannend und hatte viel Spaß. Die Gattin weniger.

Irgendwann ging es wieder in tiefere Regionen, Sonnenschein verdrängte den Nebel, die Temperaturen stiegen und wir erreichten den Wasserfall „Lattefossen“.

In Odda fuhren wir ungebucht zum Hotel „Hardanger Hotel“ und bekamen problemlos ein Zimmer für eine Nacht. Das Hotel war absolut okay, aber kein besonderes Highlight. Nach einer Pizza in einem nahegelegenen Bistro fielen wir auch bald wieder in unsere Betten. Die GS durfte am Eingang vom Hotel angekettet übernachten.

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Wir haben das Schiff verlassen. Die Reise in Norwegen kann beginnen.

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Die Gattin rüstet wäremtechnisch auf

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Warten vor dem Tunnel, bis der Streckenposten den Weg frei gibt und der "follow me" uns führt.

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Der "follow me" hat diese Kolonne herausgelotst und übernimmt mich und die Fahrzeuge dahinter dann anschließend.
 
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5. Tag: Do 25.05.2023: Odda – Voss (? Km)
Nach gutem Schlaf genossen wir das sehr reichhaltige Frühstück mit großer Auswahl. Kurz vor 10.00 Uhr starteten wir bei ca. 12 Grad und bewölktem Himmel. Aber kein Regen. Bei extrem geringem Verkehrsaufkommen cruisten wir gemütlich entlang dem Hardangerfjord, passierten einen der bekannten Tunnel mit Kreisverkehr und Spezialbeleuchtung, kamen vorbei am Städtchen Eidfjord, hoch Richtung Hardangervidda bis zum Wasserfall Voringsfossen und dem Parkplatz beim Hotel Fossli. Eine absolut beeindruckende Landschaft. Für die Touristen wurden Aussichtsplattformen und Brücken über die Wasserfälle gebaut, sodass man nach ein wenig Fußmarsch diese aus allen Richtungen bewundern und fotografieren kann.

Nach div. Fotos starteten wir bei 7 Grad und fuhren die Straße mit ihren Kehrentunnels zurück auf „Meereshöhe“. In Eidfjord genossen wir vor dem „

fjord and mountain cafe and kremmeri“ Kaffee und Waffeln/Kuchen mit Sahne und Marmelade, damit der Zuckerspiegel wieder vernünftige Werte erreichen konnte.

Ein kurzes Stück zurück entlang dem Fjord, über die Hardangerbrücke, danach sofort rechts auf die 572 über Ulvik zum See Granvinsvatnet und dem 150 m hohen Wasserfall Skjervsfossen. Hier amüsierten wir uns über das architektonisch interessante Klohäuschen am Wasserfall. Kleine und große Geschäfte mit Blick durch Glas im Fußboden auf das vorbeifließende Gewässer.

Heute machten wir den Abschluß in Voss (norw. Vossewangen) und checkten ohne Vorbuchung im SCANDIC VOSS ein. Die GS bekam ein trockenes Plätzchen in der Tiefgarage. Ich wärmte mich in der Sauna bei 2 Durchgängen auf, die Gattin unter der Dusche und wir genossen danach ein selbst organisiertes Vesper in unserem Zimmer. Wie bei uns beiden üblich, wurde es nicht sehr spät und wir verarbeiteten die Erlebnisse mit geschlossenen Augen, bei tiefen, manchmal auch etwas lauteren Atemzügen.

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6. Tag Fr 26.05.2023: Voss – Sogndal (150 km)
Auch hier war die Nacht ruhig und erholsam. Das Frühstück verdiente das Prädikat „grandios / hammermäßig“. Als richtige Schwaben füllten wir die Bäuche so gut es ging („bezahlt ist bezahlt“), damit wir über den Resttag möglichst wenig zu uns nehmen müssen. Danach wurde die GS bepackt und das nicht ganz günstige Ticket an einem Automat (190.- NOK) bezahlt. Vor der Garage bekam ich von ein paar norwegischen Motorradfahrern den Tip, mir auf mein Handy die app von „Statens vegvesen“ herunter zu laden. Nun konnte ich selbst schauen, ob bzw. welche Straßen für mich passierbar sind und über einige Überwachungskameras die aktuellen Situationen selbst anschauen.

Wir fuhren vorbei am Twindefossen, Stalheim, Gudvangen, Flam nach Aurlandsvangen. Wegen Schnee waren die höhergelegene alten Straßen leider gesperrt. Hoch bis zum Aussichtspunkt Stegastein war zum Glück frei. Die Weiterfahrt über den Aurlandsfjellet bis Laerdal aber leider nicht. So genossen wir die Aussicht in den Aurlandfjord vom bekannten Holzsteg und fuhren zurück nach Aurlandsvangen. Durch den 25 km langen Laerdaltunnel mit seiner wechselnden farbigen Beleuchtung (um die Monotonie zu brechen) und wunderten uns nach kurzer Zeit. Wir passierten ein im Gegenverkehr mit eingeschalteter Warnblinkanlage stehendes Pannenfahrzeug und kurz danach kam kein Fahrzeug auf ca. 15-20 km mehr entgegen. Da auch hinter uns kein Fahrzeug folgte und vor uns nichts, war es fast ein bisschen unheimlich. Als wir den Tunnel verließen, passierten wir eine sehr lange stehende Fahrzeugkolonne (Tunneleingang rot) und es kam ein Abschleppfahrzeug entgegen. Vermutlich hatte eine Ampel auch kurz hinter uns auf rot geschaltet. Sicherheit in Norwegen!

Nach einer kurzen Fährfahrt und einer Weiterfahrt vorbei an Kaupanger checkten wir nach 150 Tageskilometern in Sogndal im Hotel „Hofslund Fjord Hotel“ ein. Erneut ohne Vorbuchung. Ein schönes altes Holzgebäude mit viel Flair und Charme und stilvoller Möblierung. In den Fluren hingen witzige, alte Bilder und Reklame aus frühen Tourismuszeiten. Die Zimmerausstattung und das Bad waren nicht mehr up to date. Aber der Balkon bot eine tolle Aussicht aufs Fjord. Bei anderen Temperaturen hätte man auch einen Außenpool und eine Sonnenwiese nutzen können. Die GS durfte im Freien stehen. Bei einem Spaziergang durch den Ort besorgten wir alles nötige für ein schönes Vesper im Zimmer. Und bereits gg. 20.00 Uhr konnten Zimmernachbarn die Tiefschlafgeräusche der beiden GS-Reisenden hören.

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6. Tag: Fortsetzung ab Stegastein

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Wie überall in Norwegen recht viele BEV-Autos unterwegs :wink:

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Unser nächster "Schlafplatz" im Holzhotel mit Charme

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Blick vom Balkon des Zimmers

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Und hier ein paar der netten Bilder im Hotelflur.

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7. Tag: Sa 27.05.2023 (Pfingstsamstag): Sogndal – Geiranger (230 km)
Gut erholt und erwärmt ging es auch hier in einen schönen Frühstücksraum mit sehr reichhaltiger Auswahl. Gg. 9.45 Uhr fuhren wir los über die 55 entlang dem Lustrafjorden, durch Gaupne und hoch zum Sognefjell. Über die Verkehrs-app war ich informiert, dass die Straße schneefrei und befahrbar ist, die aktuellen Bilder der Überwachungskameras zeigten, dass es klappen dürfte.

Die angedachte Weiterfahrt von Lom nach Geiranger war ab diesem Tag auch wieder erstmals möglich. An den Tagen zuvor war die Abfahrt hinunter nach Geiranger nämlich noch gesperrt. Also machten wir uns auf die ursprünglich angedachte Route.

Die Temperaturen lagen unten entlang vom Fjord wieder um die 10 Grad. Je weiter wir hoch kamen, fiel das Thermometer auf bis zu +1 Grad und stiegen die Schneewände neben der Straße. Kurz vor dem höchsten Bereich lagen dann auch dünne Matschspuren auf dem Asphalt. Ich hoffte, dass es nicht noch dicker kommt und wir womöglich umdrehen müssen. Aber wir hatten Glück mit der Befahrbarkeit und kamen problemlos durch. Nebel und diesiges Wetter verhinderten aber leider einen Blick auf die (vermutlich) grandiose Landschaft, die wir 30 Jahre zuvor bei besserer Sicht mit dem Wohnwagen passiert hatten. Schade.

Je weiter es wieder hinunter ging, wurden Sicht und Temperaturen besser und wir erreichten Lom. Dort waren die Bedingungen und unsere Körpertemperaturen schon wieder so, dass wir im Kaffee und Kuchen am Fossberg Hotel auf dessen Terrasse am Kreisverkehr im Freien genossen. Die Tipps vom GS-Forum zu den Zimtschnecken erreichten uns leider erst nach diesem Urlaub.

Dafür hatten wir bereits einige Kilometer vor Lom immer mehr Oldtimer vor uns und im Gegenverkehr. Und es saßen viele Menschen entlang der Strecke auf Campingstühlen. Während wir unsere Pause genossen, cruisten aus und in alle drei Richtungen permanent Oldtimer aller Gattungen, so dass es viel zu schauen gab.

Danach fuhren wir kurz zur Stabkirche. Da wir die vor 30 Jahren ausgiebig besichtigt hatten, beließen wir es bei ein paar Erinnerungsfotos von außen und fuhren auf der 15 weiter Richtung Grotli. Je weiter es hoch ging, fielen wieder die Temperaturen, der Schnee wurde mehr und ein ordentlicher Sturm mit Seitenwind sorgte dafür, dass auch bei gerader Strecke die Reifenflanken mitbenutzt wurden. Regen und Nebel sorgte irgendwann dazu, dass der Spaß ein ziemliches Loch bekam. Bei Grotli bogen wir ab Richtung Geiranger und die Schneewände links und rechts wurden wieder sehr hoch. Die Zufahrt zum Aussichtsberg Dalsnibba war noch nicht geräumt, wir hätten vermutlich eine Pistenraupe benötigt, um den Weg hochzufahren. Schade, vor 30 Jahren waren wir mit dem Auto oben. Müssen wir wohl irgendwann nochmals herkommen.

Am Aussichtspunkt Flydalsjuvet war dann die Sicht auf den Fjord die Belohnung für die anstrengende Fahrt. Etwas unterhalb tummelte sich eine Hochzeitsgesellschaft auf einem anderen Aussichtsfelsen. Die hätten sich vermutlich auch ein anderes Wetter gewünscht.

In der Bucht lag noch ein AIDA-Koloss, der aber wohl im Ablegen begriffen war. Im Havilla Hotel Geirager bekam ich ein nettes Zimmer ohne Vorbuchung im Nebengebäude direkt am Fjord. Der Blick vom Zimmer war klasse. Bei wärmerem Wetter wäre es bestimmt schön, den Balkon dort zu nutzen. Die Zimmerausstattung war nicht mehr up to date. Aber die Fußbodenheizung im Bad fanden wir uns unser feuchten/kalten Handschuhe klasse. Ebenso die Badewanne, die unsere Körper wieder auf Betriebstemperatur brachte. Die GS stand wie gewohnt neben dem Hoteleingang im Freien.

Bei einem Spaziergang und der Suche nach einem Restaurant (die alle geschlossen hatten) wunderten wir uns noch über die große Armada von geparkten Renault Twizy. Die AIDA hatten wir nicht mehr auf dem Bildschirm.

So gingen wir zurück zum Hotel und in das dortige Restaurant. Lachs und Lammfilets und Beilagen waren prima und danach genossen wir die Abendstimmung im Zimmer mit Blick aufs Fjord, zumal das Licht stimmungsvoll war und es nicht mehr regnete.

Von der Tochter erfuhren wir, dass sie auf den Lofoten nicht mehr mit Bus weiterkommt, weil dort Schnee/Hagel/Sturm den Verkehr zum Erliegen gebracht hat. Sie war noch im Bereich südliche Lofoten in einer Jugendherberge und konnte nicht weiter. Wandern war auch unmöglich. Sie hatte Sorge, dass sie nicht rechtzeitig nach Svolvaer kommt. Sie hatte von zu Hause eine Fahrt mit Hurtigrouten von Svolvaer bis Kirkenes gebucht, die in einigen Tagen begann.

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Noch kann sie lachen .........

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...und übermütig sein.

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Das Fahrzeug im Hintergrund ist eindeutig besser gerüstet für diese Bedingungen

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Den WOMO-Fahrern taten wir vermutlich leid ....
und die Straße ging immer weiter hoch

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Aber wir haben es geschafft. Wobei, wenn ich zurück schaue: wohl war es mir auf den letzten Metern nicht mehr. Zumal ich nicht wusste, ob ich noch nicht wusste, geht es noch weiter hoch oder haben wir es geschafft

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da drückte nämlich der Schnee immer mehr von der Seite und auch Schneematsch lag schon.

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Der Temperaturtiefpunkt war erreicht. Ab jetzt wurde es immer WÄRMER :bounce:

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Hinunter Richtung LOM. Die Sicht wird auch wieder besser.

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7. Tag Fortsetzung Richtung Lom

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Und endlich der verdiente Kaffee und Kuchen in Lom

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Geiranger in Sicht. Rechts vorne eine Hochzeitsgesellschaft


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und zwei erschöpfte GS-Reisende kurz vor dem Ziel

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Das Zimmer lag prima (s. Pfeil)

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und hatte einen schönen Ausblick

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und die Handschuhe freuten sich über die Fußbodenheitung (wir natürlich auch).

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8. Tag: So 28.05.2023 (Pfingstsonntag): Geiranger – Molde (230 km)
Die Nacht war erneut sehr ruhig und erholsam. Wir waren bereits gg. 7.00 Uhr am Buffet, das auch hier sehr reichhaltig mit großer Auswahl war. Draußen regnete es bereits. Und es bestand keine Aussicht auf Besserung. Die Straßen-app zeigte, dass die Straße, die wir gestern nach Geiranger herunter kamen, schon wieder gesperrt ist. Das berührte uns nicht, da wir in die andere Richtung weiter wollten.

Als ich die GS bepackte, schlich wieder eine AIDS in das Fjord. Hammer! Wir flüchteten über die 63 (Adlerweg) zum Aussichtspunkt Ornesvingen. Unterwegs kamen mindestens 5 oder 6 leere Doppeldeckerbusse vom gleichen Busunternehmen entgegen und uns wurde bewusst, warum so viele Twizzys in Geiranger geparkt waren. Es würde mich interessieren, wohin die Busse mit den vielen AIDA-Reisenden hinfahren.

In Eidsdal fuhren wir auf die kurze Fähre. Hier war eigentlich geplant, über den Trollstiegen nach Andalsnes zu fahren. Leider war der Trollstiegen gesperrt. So wurde es die RV 650 bis Sjoholt und die E 39 bis Vestnes. Mit der Fähre über den Romdalsfjord mit heftigem Seegang und viel Wind erreichten wir Molde. Da es zeitlich noch gut passte, fuhr ich über die RV 664 nach Bud und weiter entlang des Atlantiks. Der Wind wurde immer stürmischer und ab und zu kam Regen dazu. Aber ich wollte zumindest einmal den Atlantikvegen (Atlanderhavsveien) in Natura gesehen und befahren haben. Vor der höchsten der fotogenen Brücken hatte sie große Bedenken, dass wir die trotz Sturm unbeschadet überstehen – und es war auch halb so wild.

Nun war aber klar, wir fahren zunächst zurück nach Molde für die nächste Übernachtung. Die Lieblingssozia fror wie ein Schneier. Ungebucht schlugen wir im „SCANDIC SEILET“ auf und bekamen ein tolles Zimmer im 9. Stock mit genialem Blick auf Meer und schneebedeckte Berge. Der Tageskilometerzähler zeigte 330 km. Die GS musste auf einem großen Parkplatz hinter dem Hotel übernachten. Hier hatte ich erstmals ein klein bisschen Bauchweh, ob sie morgen wohl noch da steht.

Der Regen hatte aufgehört und die Abendsonne sorgte für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Nach einem heißen Wannenbad begnügten wir uns wieder mit süßen Snacks, Heißgetränken und Bier am verglasten Dreispitz im EG gegenüber der Rezeption. Vom Zimmer aus genossen wir noch lange die Traumsicht.

Ganz besonders berührte uns dann die Einfahrt eines Hurtigruten-Schiffs mit Namen „Nordkap“. Das war das Schiff, für das unsere Tochter einige Tage später die Weiterfahrt nach Kirkenes gebucht hatte. Das wäre doch eine schöne Überraschung geworden, wenn wir bei besserem Wetter spontan eingecheckt, mitgefahren und unserer Tochter in Svolvaer von der Reling aus zugewunken hätten.

Aber leider sollte es nicht sein. Denn für uns war nach Studium der Wetter-apps klar: Molde ist dieses Jahr unser nördlichster Norwegenpunkt. Weiter nördlich wird das Wetter mehrere Tage durch ein Atlantiktief bestimmt sein. Diese Zeit in einem Hotel abzusitzen war für uns keine Alternative. Im Landesinneren in Schweden scheint die Sonne am wolkenlosen Himmel und es sind Temperaturen um/über 20 Grad.

So schickten wir die Schiffsbilder unserer Tochter auf die Lofoten und wünschten ihr baldige Wetterbesserung für ihre restliche Reise.

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Der Wahnsinn rückt wieder an

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Nichts wie weg. Und das ganze aus der Ferne vom Aussichtspunkt angeschaut. Man vergleiche die Größenverhältnisse von unserem Übernachtungshotel und der schwimmenden Kleinstadt.

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recht kabbeliges Meer, Alarmanlagen an Autos meldeten sich....

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und die Lieblingssozia hatte Sorge um unser nur auf dem Seitenständer wartendes Reisegefährt.

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aber dann tankte sie doch lieber ein paar Sonnenstrahlen - wenn die schon mal da sind.

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Nachdem wir Molde hinter uns hatten, schauten wir uns die Atlantikküste zw. Bud und den Brücken des Atlantikwegs an. Heftige Sturmböen. Da wollte man nicht auf dem Meer unterwegs sein.

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Und an diesem Parkplatz hatte sie dann DIE IDEE. Falls der Sturm zunimmt..........

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Frank1704

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R1300GS Trophy
Ganz toller Bericht! Ich beneide Euch um Eure Tour.
Danke, dass Sie uns daran teilhaben lassen!
 
sigmali

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Fortsetzung 8. Tag

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und sie sorgt sich schon wieder, dass der Wind stärker als eine GS ist. NIEMALS !!!

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Unten rechts, etwas verdeckt, stand unsere geliebte GS. Hier hatte ich tatsächlich ein klein wenig Sorge, dass keine bösen Jungs kommen.

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Und hier kam dann das Schiff, in das unsere Tochter 2 oder 3 Tage später zustieg.

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sigmali

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9. Tag: Mo 28.05.2023 (Pfingstmontag): Molde – Lillehammer (330 km)
Nach erneut ruhiger Nacht und erholsamem Schlaf ein nun schon fast gewohnt phänomenales Frühstücksbuffet mit tollem Blick auf Berge und Meer aus 11. Oder 12. Etage. Genial. Gegen 10.15 Uhr starteten wir bei 7 Grad und Regen. Über Andalsnes (Trollstiegen immer noch gesperrt) und die E 136 durch das Romdal, weiter über die E6 über Otta. Trotz der suboptimalen Bedingungen genoss ich die Fahrt und die Landschaft. Bilder entstanden naturgemäß keine. Es wurde gefahren und getankt. Lillehammer war nach 330 km erreicht. Auch dort bekamen wir im SCANDIC Hotel Victoria spontan ungebucht ein sehr hübsches Zimmer, die Lieblingssozia war begeistert. Die GS stand im Freien neben dem Hoteleingang in einem verdeckten Winkel. Da die Spätnachmittags- und Abendsonne noch kräftig wärmte und leuchtete und der Regen schon einige Zeit vor Lillehammer aufgehört hatte, machten wir einen Spaziergang durch den Ort, füllten Zucker und Kalorien im Parkkaffee nach und spazierten noch zum See/Fluß und zurück.

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10. Tag: Di 30.05.2023: Lillehammer – Karlstadt/S (335 km)
Auch hier wie gewohnt, ein Frühstück der absoluten Spitzenklasse. Dann bei trockenem, sonnigem Wetter ohne Wolken und mit 20 Grad fuhren wir über Hammar, Arvika nach Schweden. In Kongsvinger gab es Kaffee und man ahnt es: Süßes und noch ein Eis. Gegen 16.00 Uhr, nach 330 km, erreichten wir in Karlstadt das SCANDIC Winn. Das erreichte für unseren Eindruck nicht den Level (Ausstattung, Einrichtung) der bisherigen SCANDICs. Aber ich bekam ebenfalls ungebucht ein Zimmer und die GS stand für einen extra Obulus sicher und alleine in der verschlossenen Tiefgarage. Das hatte sie sich verdient. A) weil sie uns bisher klaglos bei allen Wetterlagen sicher transportiert hatte und B) weil mir zum ersten Mal in meinem Leben ein Lapsus passierte, den ich mir bis dahin nie vorstellen konnte. Es war mir in den jahrzehntelangen Fahrten privat oder dienstlich noch nie passiert, worauf ich ein wenig stolz war. Als wir vor das Hotel fuhren und anhielten, fragte die routinierte Sozia wie immer „Hast Du Sie?“. Ich „Ja“. Nachdem sie abgestiegen war, klappte ich noch auf dem Motorrad (so wie immer) den Seitenständer aus (oder doch nicht??????). Dann ließ ich sie wie immer nach links zur Seite kippen………verdammt, wieso kommt nicht der gewohnte Stopp in Schräglage. Mit vollen Alus, Extragepäck….keine Chance. Ich konnte nur noch dazu beitragen, dass sie „sanft“ in die stabile Seiten-schräglage kam, absteigen, sie aufrichten und ihr tröstend über den Tank streicheln. Kein Schaden, aber ein Knick im Ego. Krönchen zurechtrücken und vergessen. Das war ein deutliches Zeichen, dass die heutige und vorangegangenen Fahrten an der körperlichen und mentalen Kondition zerrten. Uffbasa!!!

Nach dem üblichen Prozedere im Zimmer ging es in die Fußgängerzone wo wir bei angenehmen Temperaturen auf der Terrasse zw. vielen fröhlichen Menschen ein leckeres Abendessen genossen.

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11. Tag: Mi 31.05.2023: Karlstad – Helsingborg (500 km)
Das Frühstücksbuffet belohnte uns wie immer. Dann fuhren wir in südöstliche Richtung über Nebensträßchen, vorbei am Undensee Richtung Vättern. Das Wetter war top, Sonne, blauer Himmel, Temperaturen um 20 Grad. Was will man mehr.

Kurzer Halt am Götakanal an der Forsvik-Schleuse. Alte Erinnerungen an unsere früheren Reisen mit dem Eriba-Touring in den schwedischen Wäldern kamen wieder hoch. Damals hatten wir jedes Jahr viele Wildcamping-Tage an irgendwelchen Seen, wandern, Fahrrad fahren, baden… wo ist die Zeit nur geblieben.

Nun stand eine Entscheidung an: Plan A) Abstecher über kleinere Straßen, um die Erinnerungen an Schweden stärker aufzufrischen. Plan B) auf zügig-direktem Weg nach Bremen. Wir entschieden uns für Plan B). Grund: Die Landschaft beeindruckte uns "auf dem Motorrad" nicht so sehr. Norwegen hat uns angefixt, die Landschaft dort war trotz den widrigen Bedingungen einfach schöner. Weiterer Grund: Unsere Trauzeugin und Patentante unserer Tochter hatte sich vor mehr als 30 Jahren von ihrem Mann getrennt, lebte bei Bremen, hatte zwischenzeitlich COPD und Lungenkrebs und die Lebenserwartung lag noch bei wenigen Monaten. Wir wollten sie auf jeden Fall nochmals sehen und uns verabschieden, da die Distanz von unserem Heimatort einfach viel zu weit für einen normalen Besuch ist. Und wir haben zudem nette langjährige Urlaubsbekannte von früher, die in Bremen wohnen und die wir ebenfalls besuchen wollten.

So fuhren wir nach Jönköping, füllten an einem Cafe Zucker-/Kalorien-/Koffeinspeicher und düsten über die E 4 bis Helsingborg. Ungebucht fuhren wir nach 500 km zum SCANDIC Helsingborg North. Die freundliche Dame an der Rezeption riet mir, das Zimmer über die homepage der SCANDIC-Kette zu buchen, da es dann etwas günstiger ist, als wenn ich direkt bei ihr bezahle. Da meine Transaktion an Handy warum auch immer nicht funktionierte (Problem mit der Buchungsfreigabe meiner Sparkassenapp?), bekam ich schließlich das Zimmer direkt bei ihr, mit dem Preis von der homepage. Geht doch!

Außerdem riet sie mir, die GS nicht irgendwo auf dem großen Parkplatz abzustellen, sondern direkt hinter der Glasscheibe neben dem Eingang, im Sichtbereich der Rezeption. Es wird vmtl. Gründe haben. Also legte ich auch wie immer brav noch meine ABUS-Kette an. Auch hier schenkten wir uns ein richtiges Abendessen. Die reichlichen Frühstücksbuffets haben bei uns die Wirkung, dass wir gut über den Tag kommen. Somit gab es Snickers, Kaffee, Bier und nette angeregte Unterhaltung mit ein paar englischen Arbeitern, die in der Region tätig sind. Und schon war es wieder Zeit, noch ein wenig zu lesen und dann den Matratzenhorchdienst zu übernehmen.

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Im Hintergrund der Vänern

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12. Tag: Do 1.6.2023: Helsingborg – Bremen (480 km).
Auch hier bestand die Gelegenheit, die Mägen so zu füllen, dass es lange reicht. SCANDIC bleibt für uns in guter Erinnerung. Nach kurzer Fahrt durch die Stadt mussten wir 10 Minuten an der Fähre warten und es ging hinüber nach Dänemark bzw. Helsingör. 2:13 h später kamen wir in Rodby an. Leider waren wir ein bisschen zu langsam, die Fähre war voll und wir konnten ihrem Ablegen zuschauen. Macht aber nichts, 30 Minuten später fahren wir auf die Nächste. Die Überfahrt nach Puttgarden war deutlich rauer. Einige Autoalarmanlagen meldeten sich in schöner Regelmäßigkeit. Die GS war von mir gut gesichert, wir konnten beruhigt einen Sitzplatz im Innern nutzen. Hier buchte ich erstmals bei dieser Reise per booking ein Zimmer im Hotel Bootshaus in Achim für 2 Nächte.

Kaum waren wir auf deutschen Straßen (Zunächst Autobahn, später sonstige) ging die Umstellung auf andere Verkehrsverhältnisse los. Drängeln, schneiden, deutlich schneller als jeweils erlaubt. Aber nicht nur deutsche Kennzeichen. Was ist der Grund? In Bremen auf mehrspuriger Straße an einer Fahrbahnverengung rauscht eine Dame mir vor dem Vorderrad noch von links auf einen Fahrstreifen. Kurz darauf ein Fahrschulauto (ohne Fahrschüler) quetscht sich beim Linksabbiegen rechts an mir vorbei und vor mir in meine Spur. Ich glaube, ich will gleich wieder zurück nach Skandinavien.

Um 16.00 Uhr erreichen wir nach 480 km das Hotel. Es macht einen sehr angenehmen Eindruck, alles passt. Das Motorrad steht zwar im Freien, aber es ist eine ruhige Ecke, direkt an der Weser.

Den Plan, abends noch zu unserer Trauzeugin ins Seniorenheim zu fahren, liessen wir fallen, da die Lieblingssozia erschöpft und müde war. Nach einem Imbiss schlief sie bereits gg. 20.15 Uhr tief.

Von der Tochter kam die Nachricht: Abends Abfahrt in Svolvaer mit Hurtigruten hat geklappt.

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Eines unserer seltenen Essens-Bilder. Meine Gattin kann es absolut nicht leiden, wenn ich Fotos vom Essen macht.

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13. Tag Fr 2.6.2023: Bremen
Nach ausgiebigem Frühstücksbuffet besuchten wir zunächst unsere Urlaubsbekannten, blieben dort zum Mittagessen und fuhren dann später in die Seniorenresidenz. Wir verbrachten unsere letzten gemeinsamen Stunden. Unsere Freundin starb einige Monate nach unserem Besuch im September, in der Nacht zu ihrem 69. Geburtstag.

Beim Abschied wussten wir das noch nicht, aber es war uns klar: das war es jetzt, wir sehen uns nie wieder. Scheißqualmerei ihr ganzes Leben lang.

Wir genossen ein leckeres Abendessen im „Bootshaus“, zogen uns auf unser Zimmer zurück und freuten uns, dass wir im Gegensatz zu unserer Freundin überwiegend gesund sind, tolle gemeinsame Reisen/Erlebnisse/Glücksmomente verbringen konnten und nahmen uns vor: das bleibt so, noch viele Jahre.

Und es kam die Meldung von der Tochter nach dem ersten Schiffstag: grandiose Landschaft, tolle Erlebnisse, totale Begeisterung. Was will man mehr.
 
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14. Tag: Sa 3.6.2023: Bremen – Hann. Münden (240 km):
Auch hier war es eine erholsame, ruhige Nacht. Das Frühstück war prima, aber natürlich nicht diese pure Menge und Auswahl wie bei den SCANDICs. Ich hatte eine Route im Navi OHNE Autobahnen eingepflegt. Wir wollten in Kauf nehmen, dass die Heimfahrt länger dauert und die Reise durch das uns unbekanntere Norddeutschland genießen. Das Wetter war genial fürs Motorradfahren. Es ging grob über Verden, Mindeln, Höxster, entlang der Weser bis Hann. Münden. Irgendwo hatte ich versucht, eine große Wasserkanalbrücke anzusteuern auf der die dicken Schiffe über die Autostraßen fahren. Ich weiß nicht mehr, welche und wo. Vor Ort hat es mich weniger beeindruckt. Auch eine gute Fotoposition habe ich nicht gefunden. Also ging es so weiter. Und wie immer gönnten wir uns nur eine „süße Pause“, heute in der „Möbelei“ bei Porta Westfalica.

Um 15:15 Uhr erreichten wir in Hann. Münden das Hotel „Altes Packhaus“ und wollten ungebucht ein Zimmer. Hier tauchten erstmals auf dieser Reise Probleme auf. Das Haus war ausgebucht. Die supernette Dame bot mir aber ein Einzelzimmer an, das ich mir doch bitte anschauen solle. Das Bett ist 140 cm breit. Wenn wir damit klarkommen, können wir es haben und sie gab mir einen fairen Sonderpreis (1 Person, 2 Frühstück). Als langjährige Camper war das Bett für uns mehr als ausreichend, das Zimmer klasse und wir zogen ein. Nach einem Spaziergang durch die schöne Innenstadt mit tollen Fachwerkhäuschen genossen wir am Rathausplatz ein Abendessen im Freien.

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Kaffepause bei Porta Westfalica

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