Die Bezeichnung Nierengurt ist hier etwas irreführend, eigentlich ist der Nierengurt ein Stützgurt und dies weder für die Nieren noch für ein anderes Organ.
Die Organe müssen nicht gegen Zugluft oder Vibrationen geschützt werden, weder hängen diese lose in der Gegend herum noch sind Sie durch Fahrtwind gefährdet (selbst Nacktfahrend würden die Organe als letztes unterkühlen).
Unsere Organe sind gegen solche Einflüsse sehr gut geschützt durch Fett und Muskeln.
SwissQrider hat es angesprochen, der Nierengurt kann Rückenschmerzen verhindern.
Der Nierengurt stützt L1 bis L5 (die Lendenwirbel), je nach haltung auch noch T1 bis t3/4 (untere teil der Brustwirbel) und insbesondere die untere Rückenmuskulatur.
Die Sitzposition auf einem Motorrad und die Bewegungslosigkeit auf Touren begünstigt Rückenschmerzen durch Ermüdung der Muskulatur, Verspannungen und "abknicken" der Lendenwirbel.
Wie immer in der Medizin ist es ein kann und nicht ein muss, Menschen sind nun einmal nicht gleich.
Und die Belastung ist auch bei jedem Motorradmodell aufgrund der Unterschiedlichen Sitzpositionen anders.
Im Rennsport, beim Crossen oder Endurofahren treten diese Probleme weniger bis überhaupt nicht auf, da hier der Fahrer sich recht viel bewegt.
Wobei ein Nierengurt natürlich bei einem Sturz/Unfall zusätzlich Polstert und somit ein Abdominaltrauma (Stumpfes Bauchtrauma) vermeiden kann.
Ein solches Trauma entsteht durch eine Stumpfe Verletzung des Abdomens (Milz 25%, Leber 15%, Nieren 12%, Magen-Darm-Trakt, Harnblase,Zwerchfell) ohne sichtbare äußere Verletzung (dies macht solche Verletzungen auch besonders gefährlich).
Es gibt also durchaus einen Sinn für diesen Nieren- (Stütz-) -gurt und er sollte einfach als Teil der Schutzkleidung gesehen werden.
MfG
Morten