unstoppable vs. keine teile... der slogan 2013 hat nicht so richtig gezogen.
tja leute, es ist ja wirklich nicht lustig mit der nicht-versorgung, aber die händler können auch nichts machen,
wenn aus dem zentrallager nichts rauskommt. es ist aber für viele händler eine frage der ehre, ihre kunden
gut zu betreuen und ehrlich mit ihnen zu kommunizieren. wie wir gelernt haben, gibt es da ganz unterschiedliche
herangehensweisen, ich war auch von der teile-misere betroffen.
möchte euch mit ein paar offiziellen zahlen füttern (aus dem geschäftsbericht der bmw group 2012), aus denen
klar hervorgeht, dass bmw mit den motorrädern so gut wie nichts bzw. im vergleich zum gesamtkonzern sehr, sehr
wenig verdient.
UMSATZ 2012: 76,8 Mrd, EBIT 8,3 Mrd = 10,8%, ein ganz ordentlicher Wert
Motorrad:
UMSATZ 1,436 Mrd, 125.284 Stück produziert (inkl. Husqarna) - PKW Produktion (inkl. Mini & Rolls): 1,861.826 Stück...
Motorradanteil also 7% der PKW Produktion. Leider beträgt das EBIT für das Motorradsegment nur 45 Mio, d.s. 0,5% vom
Gesamtkonzernergebnis, bzw. 3% EBIT für die Motorradsparte (2011: 5,4%), das ist knapp über der Wahrnehmungsgrenze.
Die Sparte Finanzdienstleistungen machte alleine ein EBIT von 1,763 Mrd !!!!
Was heisst das ?
Es bedeutet, dass die Motorradbauer vom Konzernchef mächtig unter Druck gesetzt worden sind, ihre Ergebnisse
massiv zu verbessern, da es für den Konzern komplett egal ist, ob er eine Motorradsparte betreibt oder nicht. Aktionäre
mit hohen Unternehmensanteilen fragen sich zu Recht, ob man die Sparte überhaupt benötigt, das Ergebnis ist
more or less nur Geldwechslerei.
Dazu wurden verschiedenste Maßnahmen gesetzt (Kostenreduktion, Vereinheitlichung von Bauteilgruppen, Margencut bei
Vertragshändlern etc. etc. etc.) u.a. auch der Rückzug bei der Superbike WM.
Im ersten Quartal 2013 wurden 24.732 Motorräder verkauft, im selben Zeitraum 2012 24.373 (also gleichbleibend). Will heißen: eine Verbesserung der Ergebnisse geht nur über Kostenreduktion in der Produktion, Preiserhöhungen und Einsparungen in den SG&A. Mittelfristig kann man natürlich nicht permanent einsparen, da kollabiert das Ganze dann, da muss es dann schon über eine höhere Stückzahl gehen (schwierig bei "schrumpfenden Märkten" - lt. BMW Vorstand) oder über eine Strukturänderung z.B. mittels "Zero-Base-Ansatz".
Was will ich euch damit weiter sagen ?
Der Spielraum für große Kulanzlösungen ist sehr, sehr gering, das wissen die hauseigenen Niederlassungen und auch
die Vertragshändler, jede Häufung von Schadensfällen entfernt die Sparte von ihren vorgegebenen Unternehmenszielen.
Manche von uns sind zu Recht stinksauer, wenn es keine Teile gibt, aber es wird dadurch leider nicht besser und es gibt
nicht tausende Leihmotorräder, die man den Kunden zur Verfügung stellen kann (von den Kosten ganz zu schweigen...).
Aber: das sollte man den Kunden auch "einfühlsam" kommunizieren können, da erwiesenermaßen die emotionale Bindung
zu Motorradmarken deutlich höher ist als zu den PKW Brands (will heißen: Motorrad-Besitzer sind deutlich leidensfähiger
als PKW-Besitzer aber wenn´s zuviel ist, dann kann´s leicht ins Gegenteil umschnackeln).
Mein Ansatz: durch diese Saison durchtauchen, hoffen, dass die Kinderkrankheiten mit dem 2014er Modell beseitigt sind
und hoffen, dass die Motorradsparte wieder gut verdient, damit sie bei Problemen dem Kunden besser entgegenkommen
kann.
Zufriedene Kunden kommen wieder