fralind
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Sehr endimensionale Sichtweise muss ich sagen. Die Autos mit Verbrennungsmotoren und die zugehörige Infrastruktur hatten über 100 Jahre Zeit um sich zu entwickeln, nicht zu vergessen dass sich das auch und insbesondere auf die ausgeflächten Stückzahlen bezieht.
Beim E-Auto erwartet man plötzlich dass alle Herausforderungen innerhalb von ein paar wenigen Jahren vollumfänglich gelöst sein müssten.
Ich finde die Entwicklung über die letzten Jahre schon krass. Natürlich gibts immer noch Room for Improvement, aber so negativ wie hier dargestellt führt das nur dazu dass wir uns ins Abseits schießen mit der ewigen Jammerei und hängen am Ewiggestrigen fest während der Rest der Welt vorbeizieht. Schade drum...
Mhhh, sehen wir es mal realistisch und nicht durch die rosa rote Brille, hätte wäre wenn.
Ja, ich erwarte wenn man es so an- und auspreisst, dass man zuerst den 1. vor dem 3. Schritt macht. Erst mal eine passende Infrastruktur zur Verfügung stellen.
Mal ganz davon abgesehen das damit der CO2 Haushalt ansteigt, bzw. die Bilanz für E Fahrzeuge schlechter ausfällt (könnte ich jetzt ausführen, interessiert tut es aber keinen, E ist jetzt das Allheilmittel für alle gegen alles.)
Was ist das Ziel bis 2030: 7 Mio. E Fahrzeuge
Bis 2030 sollen für Elektroautos in Deutschland eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung stehen.
Aber, und dass wissen wir von den Stromanbietern, die das gerne machen würden, dass das völlig unrealistisch ist.
Das mit dem ins Abseits schießen sehe ich auch, aber nur weil keiner einen wirklich Plan hat in der Regierung und jeder dort meint er müsste ein bisschen von allem und ein bisschen vom nix haben. Wie immer kommt dabei nicht viel für das enorme Geld heraus.
Ennergiewende: 455 Mrd. bis jetzt = keine Tonne Co2 eingespart.
Deutschland hat nicht die Leistung und das Netz für 7 Mio E Fahrzeuge zu laden, dass würde bedeuten, dass zum jetzigen Bedarf an Energie zusätzlich 30 TWh inkl. der Verluste, benötigt würden.
Es gibt eigentlich nur eine Frage (ehrlich) zu beantworten, woher wird der Strom kommen, der die vielen Elektroautos antreiben soll, die durch die CO2-Richtlinie der EU erzwungen werden, und nach der der Flottenverbrauch auf 59 Gramm pro Kilometer gedrückt werden soll?
Energiebilanz (2018).
Die Bruttostromproduktion ohne den Ausstoß der Pumpspeicherwerke lag bei insgesamt bei 642,4 TWh.
Davon entfielen etwas mehr als die Hälfte (52,6%) auf fossile Quellen
11,8% auf Kernkraftwerke
35,6% auf erneuerbare Energien
In der Presse wurde in der letzter Zeit des Öfteren ein deutlich höherer Grünstromanteil von bis zu 40% der Nettostromproduktion genannt. Bei der Berechnung dieser Zahl wurde die grüne Stromproduktion aber nicht durch die gesamte Stromproduktion, sondern nur durch die Endenergie an der Steckdose geteilt. Dieser Wert liegt um die Leitungsverluste, den Eigenverbrauch der Kraftwerke, die Verluste beim Durchfluss durch Pumpspeicherwerke und vor allem um die Nettoexporte in erheblichem Maße unter der Stromproduktion. Er übertreibt den grünen Stromanteil schon deshalb, weil der Nenner um die Nettoexporte (immerhin 50 TWh) verkürzt wird. Ähnliches gilt für den Strom aus Pumpspeicherkraftwerken, der häufig beim Strom aus erneuerbaren Quellen mit eingerechnet wird, obwohl es damit zu einer Doppelzählung und sogar, falls es nicht nur grüner Strom ist der aus Nachbarstatten durchgeschleust wird, zu einer Art »Grünwäsche« von Strom aus fossilen Quellen kommt.
Auf welchem Wege die benötigte bedarfsgerechte Steigerung der Stromerzeugung für den Sektor E Fahrzeuge in den kommenden Jahren wird stattfinden können, ist überhaupt nicht absehbar, da dies bei CDU, SPD oder Grünen nicht vorkommt. Das gilt umso mehr, als allein schon der Grünstromersatz für die verbliebenen Kernkraftwerke, die bis spätestens 2022 abzuschalten sind, eine große Herausforderung bildet. Die Produktion von CO2 neutralem Nuklearstrom lag in 2018 nur noch bei etwa 76 TWh pro Jahr. Der geplante Ausgleich der Stromerzeugung der restlichen Kernkraftwerke durch Wind- und Sonnenstrom verlangt also eine nochmalige Ausweitung der Windkraftwerke und der Photovoltaikanlagen. Beim Durchschnittstempo der letzten zehn Jahre (2008–2018, gut 11 TWh) wäre jedoch erst im Verlauf des Jahres 2025 der Ausgleich zu erwarten. Daher wird bis mindestens 2025 so gesehen kaum zusätzlicher Strom aus emissionsfreien Quellen für die Elektroautos verfügbar sein.
Rechnung zur Größenordnung:
2016 wurden etwa 50 Mio. Tonnen Kraftstoffe (Benzin und Diesel) eingesetzt.
Pkw ca. 34 Mio. Tonnen. Entspricht in etwa einer CO2-Emission von 159 Mio. To. CO2,
macht rund 590 TWh an Wärmeenergie, mittlerer Wirkungsgrad von einem Drittel am Antriebsstrang, macht eine Antriebsarbeit von ca. 200 TWh .
Umstellung aller bislang mit fossilen Brennstoffen fahrenden Pkw und Lkw auf elektrischen Antrieb =
entsteht ein zusätzlicher Bedarf an elektrischer Bruttoenergie von mindestens 300 TWh pro Jahr, inkl. der Leitungs- und Ladeverluste.
Nimmt man jetzt wieder den durchschnittlichen Zuwachs der Produktion von Wind- und Sonnenstrom der letzten zehn Jahre (2013–2018) als Vergleichsbasis, so würde der Ersatz der Pkw- und Lkw-Flotten weitere 27 Jahre (also von 2025 an bis zum Jahr 2052) dauern.
Nur die Hälfte des Straßenverkehrs mit Wind- und Sonnenstrom zu bewegen und die verbleibenden Kernkraftwerke zu ersetzen, würde eine Ausweitung der Wind- und Sonnenstromproduktion, die heute bei etwa 160 TWh liegt , um 226 TWh auf 386 TWh verlangen.
Theoretisch und rechnerisch Leistungsmäßig machbar, nehmen wir Windkraft:
Auslastungsgrad 2018 (Anteil der rechnerischen Volllaststunden an der Jahresstundenzahl, 22,9%)
Dazu die gleiche Größenstruktur wie die durchschnittlich vorhandenen 29 605 Windkraftanlagen =
63 303 weitere solche Anlagen.
Die aber in Deutschland keiner bauen wird, bzw. bauen wird können, weil sie keiner verständlicherweise haben möchte.
Jetzt kommt aber der größte Traum vom Strom aus erneuerbaren Energien, seine enorme Volatilität, also die Schwankung der Produktion im Zeitablauf. Tag-Nacht-Wechsel oder der Wochenrhythmus wäre kein Problem, da kann man die Verbrauchsgewohnheiten mit Kurzfristspeicher anpassen. Es geht dabei vor allem um den Wechsel der Jahreszeiten. Dieser Wechsel betrifft den Wind- und den Sonnenstrom gleichermaßen, weil Wind aus Sonnenenergie entsteht. Der Wind ist reichlich in der Zeit nach Weihnachten bis zum Frühjahr vorhanden, und wenn er dann ab März nachlässt, kommt zum Glück die Sonne. Im Herbst jedoch, vom September bis Weihnachten, dreht sich der Spieß um, und bei nachlassender Stärke von Sonne und Wind entsteht ein enormes Energiedefizit.
Dunkelflauten, es kommt immer zu Flauten von einigen Tagen und Wochen für die Windenergie und oft ist der Himmel bedeckt. Während der temporären Dunkelflauten und der saisonalen Flauten muss die Stromversorgung aufrechterhalten werden.
Nach einer weit verbreiteten Meinung sind Wind- und Sonnenstromanlagen Substitute konventioneller Anlagen, die den Abbau von konventionellen Kraftwerken in dem Maße erlauben würden, wie Wind- und Solaranlagen verfügbar werden. Davon kann aber keine Rede sein. Wind- und Solaranlagen benötigen ganz im Gegenteil die konventionellen Anlagen immer als Komplemente, die immer bereitstehen müssen, um die Stromversorgung während der Flauten zu decken. Man kann, wenn man Wind- und Sonnenstrom einspeist, zwar Kohle sparen, jedoch nicht die Kohlekraftwerke, ein Detail das der Kohlekommission entgangen zu sein scheint, in dem sie den Abbau der Kohlekraftwerke bis zum Jahr 2038 empfahl.
Den meisten scheint entgangen zu sein, ohne die Kohlekraftwerke oder ersatzweise Gaskraftwerke, ist es nicht möglich, den Wind- und Sonnenstrom ins Netz einzuspeisen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Einfach erklärt: Die konventionellen Anlagen werden gedrosselt wenn der Wind- und Solarstrom eingespeist wird, müssen dann aber wieder hochgefahren werden, wenn dieser Strom versiegt. Das kann täglich mehrfach der Fall sein, nachts immer.
Was passiert wirklich?
Der Ersatz der Kohle durch Windenergie wird viel schneller an seine Grenzen stoßen als es die heute regierenden Politiker und für die öffentliche Meinung maßgeblichen Stimmen in der Presse wahrhaben wollen.
Daraus ergibt sich wiederum, dass aus der notwendigen Pufferung und die dafür benötigten Parallelstrukturen nach einer Erhöhung der Produktion von Strom aus Wind- und Sonnenkraft zum Zweck der Abdeckung des Verkehrs, es automatisch auch zu einer Erhöhung der Zahl der konventionellen Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen kommt, um die Flauten bei einem höheren Stromverbrauch zu überbrücken. Daher werden traditionelle Kraftwerke aus technischen Gründen noch sehr lange benötigt werden und müssen sogar neu errichtet werden.
Was passiert dann?
Neue Kraftwerke, es müssen keine Kohlekraftwerke sein. Das können auch Gaskraftwerke sein. Das bedeutet aber, der Ersatz der Kohlekraftwerke durch Gaskraftwerke verursacht neue Baukosten und höhere variable Kosten der Stromproduktion. Dann sind wir bei den dreifachen Fixkosten für die Anlagen:
1. Die verlorenen Kosten der alten Kohlekraftwerke, die abgeschaltet werden, obwohl sie noch funktionstüchtig sind
2. Die Kosten der Wind- und Solaranlagen, die nur produzieren, wenn der Wind weht und die Sonne scheint
3. Die Kosten der neuen Gaskraftwerke, die die Kohlekraftwerke in ihrer Funktion als Komplemente der Wind- und Solaranlagen zur Abdeckung der Dunkelflauten ersetzen.
AKW aussen mal vor.