Immer wieder schön, die Diskussion zum Thema Rennradfahrern zu lesen...
Die, die am meißten dagegen wettern, haben 0 Ahnung davon, und können es sich noch nicht einmal vorstellen, wie der Radfahrer es evtl. sieht.
Sicher gibt es auch ganz schwarze Schafe, wie überall. Aber komisch ist es doch schon, dass fast alle schnellen Radfahrer auf der Strasse unterwegs sind, und nicht auf dem evtl. vorhandenen Radweg, oder?
Stellt sich da nicht die Frage, warum machen die das?
Die mit der 0 Ahnung, sind mit Sicherheit der Meinung, die Radler machen das nur, um das neue Telekom Trikot besser zum Ausdruck bringen zu können. Oder auch einmal wie Jan Ulrich... (wieso eigentlich immer nur Jan? Natürlich, man kennt ja auch keinen anderen deutschen Profi)
Wieso haben die meißten Strassenexperten eigentlich nicht den Grips, sich auch mal in die Situation des anderen zu versetzen?
Und wenn der Grips schon nicht vorhanden ist, wieso nimmt man sich nicht mal einen Drahtesel, und fährt selber mal die so tollen Radwege, von denen immer gesprochen wird. Und das bitte mal mit der Geschwindigkeit eines gut trainierten Radfahrers? Denn dann würde oben vielleicht auch mal eine kleine Lampe angehen.
Die Radfahrer, über die ihr hier sprecht, fahren innerhalb von 3 Stunden locker 100 km Strecke. Dazu muß man nicht Jan Ulrich heißen. Das ist natürlich für die meißten hier unvorstellbar. Ist mir schon klar. Aber vielleicht könnt ihr euch ja auch vorstellen, wieviele Bordsteinkanten, Absätze von 3-4 cm Höhe an Einfahrten oder Einmündungen, Baumwurzeln die durch Radwege wachsen, zersplitterte Glasflaschen aus Autos geworfen und weitere Defekte so auf 100 km Radweg, einem so vors Rad kommen?
Und eine NORMALE Trainingstour eines Hobby Rennradfahrers liegt oft im Schnitt bei 80-150 km.
Gar nicht zu sprechen, von der Gefährdung durch Autos, Motorrädern, die in Ortschaften einfach rechts abbiegen, weil sie überhaupt nicht auf dem Zettel haben, das evtl. ein Radfahrer mit fast gleicher Geschwindigkeit auf dem Radweg fahren könnte.
Gefährdung von Kindern, anderen Personen im Fussgängerverkehr. Die angesprochenen schwarzen Schafe sogar im Gegenverkehr.
Warum gibt es wohl schon lange die Diskussion, die Radwegebenutzungspflicht zu kippen?
Ihr habt vollkommen recht, auf der Landstrasse müssen Radler mit Sicherheit nicht nebeneinander fahren. Und provozieren muss man auch nicht. Wenn ein wirklich vernünftiger Radweg vorhanden ist, benutzen ihn auch viele Rennradfahrer. Taugt er nichts, dann eben nicht. Aber die Defekte der Wege kann man von dem Auto oder Motorrad aus gar nicht sehen. Dazu braucht man eben 8 bar im 21mm breiten Reifen, um das zu spüren.
Sie fahren auf der Landstrasse, weil man nur dort vernünftig über weite Strecken ungefährdet und ohne 10 platte Reifen entlang kommt.
Wie wäre es mal mit einem vernünftigen Miteinander, und nicht dieser Oberlehrerhaften "die haben da nichts zu suchen" Mentalität. Was im übrigen wohl der neue Deutsche Volkssport ist.
Wenn ich schon höre, Sportgeräte haben im Strassenverkehr nichts zu suchen. So ein Schwachsinn. Dann sammelt mal auch alle Inline-Skates ein...
Wenn man die Beiträge so ließt, wäre vielleicht zur Gurtpflicht/ Helmpflicht auch eine Tablette Valium vor dem starten des Motors ein gutes Pflichtprogramm. Dann würde so mancher im Strassenverkehr vielleicht ein bissl ausgeglichener und ruhiger an die Sache rangehen.
Ach ja, und noch zum vielen Platz, die die Radfahrer am Strassenrand immer so benötigen. Die evtl. leichten Schlangenlinien kommen durchs Treten. Man fährt mit "rundem" Tritt. Das heißt, die Füsse sind fest an den Pedalen. Dadurch kann man nicht nur vorne runter latschen, wie bei dem Drahtesel mit dem Ihr zur Kneipe fahrt, sondern die Pedale auch hinten hochziehen. Selbst am Lenker wird dabei noch gezogen und abgestützt. Erst recht an Steigungen. Und da ein Zweirad durch die Schwerkraft immer umfallen will, gleicht der Mensch es automatisch durch Pendeln, Schlangenlinien fahren aus.
Genauso wie, wenn Ihr es wieder nicht schafft, beim Fahrsicherheitstraining mit Füssen auf den Rasten, das Mopped im Stillstand senkrecht zu halten. Jeder Trialfahrer macht euch das besser vor. :-)
Und das die Radler nicht 10 cm vom Strassenrand fahren hat den Grund, dass selbst bei Gegenverkehr die Dosenlenker der Meinung sind, dort dann mit 20 cm Sicherheitsabstand, noch durchzupassen. Außerdem ist es des Radlers eigener Sicherheitsabstand nach rechts. Somit kann er selber zu beiden Seiten ausweichen.
Hören ist bei über 30-40 km/h auf dem Rennrad auch ein Problem. Durch den Wind/Fahrwind hört man oft Fahrzeuge von hinten erst, wenn sie einen schon überholen.
Das Hupen direkt hinter dem Radler ist übrigens das schönste was ihr machen könnt. Als Radler erschrickt man dann oft so sehr, weil man das Fahrzeug meißtens vorher nicht gehört hat, dass man wirklich fast vom Rad fällt. In dem Moment seit Ihr das RIESENARSCHLOCH, wenn ihr so etwas macht. Ich möchte nicht wissen, was ist wenn der Radler dabei den Lenker verreißt, zum Sturz kommt, vor euer Fahrzeug fällt.
Denkt mal drüber nach, Helden der Landstrasse. Und damit spreche ich nur die an, die so etwas als "Späßchen" betreiben, und die 10 Cent zum Euro fehlen...
Das ganze Aufregen ändert nix. Nur weil ihr rumbrüllt, 1 m hinter dem Radler auf die Hupe geht, wird er das nächste Mal trotzdem nicht auf dem Radweg fahren. Er denkt sich nur, man was ist das denn wieder für ne arme Wurst da unter dem Helm oder hinter der Windschutzscheibe.
Mit der gleichen Inbrunst, die ihr da den Puls hochschnellen laßt, eurem Blutdruck böses beschert, solltet ihr lieber mal relaxt den Jungens und Mädels IHREN Sport lassen, dass Gas kurz zu, nen schönen Schlenker fahren und euch freuen das es dadurch zwei Kurven mehr waren. Bringt lieber mal eurer Holden wieder ein paar Blumen mit.
Das Leben ist viel zu kurz, sich mit so einem Schmarn die Laune zu versauen. Die Radler werden es euch danken.
Gruss, ziro (der sich sein Leben nur sehr schwer ohne Motorrad und Rennrad vorstellen kann!)