Böse Frage: Woher willst du denn wissen, was heute bei Mopped-Navis der Stand der Technik ist, wenn du seit zehn Jahren einen Großteil des Marktes ignorierst?
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Ich habe seit bald drei Jahren das TomTom Rider 2, und dies ist beileibe nicht die erste Diskussion zu diesem Thema, der ich beiwohne.
Bei den derzeit verfügbaren Geräten läuft es im Grunde auf eine einfache Entscheidung raus: Nehme ich jetzt den TomTom Urban Rider pro mit allem Schnickschnack oder den Garmin Zumo 340 mit allem Schnickschnack? Preislich sind beide etwa gleich teuer, wenn man Zubehör und Lifetime-Kartensupport mit einberechnet. Und wenn man keinen Glaubenskrieg draus machen möchte, dann würde ich folgende Positionierung vorschlagen:
Wenn man seinen Schwerpunkt auf am PC geplanten Touren setzt und das Navi eigentlich nicht als Routinggerät, sondern eher als Roadbook-Ersatz benutzen möchte, dann fährt man mit Garmin vermutlich besser. Mapsource, oder jetzt die neue Variante Basecamp erlauben sehr genaue Planungen am PC. Es gibt auch Offroad-Kartenmaterial, da hat Garmin eindeutig seine Stärken.
Wenn man das Navi häufiger mal als Navigator benutzen möchte, dann hat Tomtom seine Stärken. Einfach einprogrammieren: Bring mich von München über Tölz nach Garmisch, aber kurvenreiche Strecke bitte, und schon kann man losfahren und hat seinen Spaß. Das kann Garmin in der Güte nicht. Natürlich kann man auch das TomTom über den PC programmieren, es gibt sogar eine Website, mit der das geht (
MotoPlaner - Motorrad Touren Planung leicht gemacht) So gesehen benötigt man also nur am Abend einen Online-PC im Hotel und das Datenkabel im Gepäck, und schon geht es los. Ein gewaltiger Vorteil von Basecamp ist allerdings, dass sich die Karten auf dem PC befinden, auf dem das Programm installiert ist. Man kann sich also mit einem Garmin-Navi zum Beispiel ein Netbook mitnehmen und die Routen abends auf dem Campingplatz planen, wo man keinen Internet-Zugang hat. Für TomTom geht das nur, wenn man ein Programm wie den MOTORRAD-Tourenplaner installiert, doch der wird leider seit 2009 nicht mehr weiterentwickelt. Wie wichtig einem ein solches Feature ist, muss man selbst entscheiden.
Mit meinem TomTom bin ich recht zufrieden, auch wenn er einige Macken hat. So bietet er die Option an, ihn mit einem Handy zu koppeln. Dann kann man das Navi inklusive Headset als Bedienzentrale und Freisprecheinrichtung nutzen. Man kann über das Handy dann am Navi auch Verkehrs- und Wetterinfos abrufen. Leider benötigt das entsprechende Handy dazu ein spezielles Bluetooth-Profil namens DUN, das die meisten Handys nicht haben. Ich war auch mit dem TomTom-Support nicht sehr zufrieden, aber auch von Garmin hört man blöde Sachen. Grundsätzlich ist mein TomTom ein einfach zu bedienendes, rundes Gerät, das nicht abstürzt und gut funktioniert. Was mich zu meiner Eingangsfrage bringt: Wenn man sein Navi vor allem zum navigieren einsetzen will...
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Ein Tipp für dich, der beim TTR2 geht und beim UR nicht: Man kann unter Energieoptionen einstellen, dass das Navi-Display ausgeschaltet bleiben soll, solange keine Abzweigung ansteht. Ich finde das ideal, wenn man ohne Ton fährt, weil man so ganz gut mitbekommt, wenn irgendeine Abzweigung ansteht: Ist das Navi dunkel, geht's einfach geradeaus. Rund drei Kilometer vor der nächsten Ansage geht das Display an. In der Stadt mit vielen Abzweigungen bedeutet das, dass das Navi quasi nicht mehr ausgeht. Bei Überlandtouren dagegen ist der Schirm auch mal eine halbe Stunde dunkel, wenn's nichts anzusagen gibt. Man kann jederzeit das Navi durch Tipp auf den Schirm aufwecken (wenn man etwa wissen will, wie weit es noch ist). Nach einer Weile geht es von allein wieder aus. Ebenfalls praktisch: Die An- und Abschaltautomatik. Sitzt das Navi in der Aktivhalterung und es kommt Strom drauf (Zündung an), dann geht das Navi ohne Zutun an. Schaltet man den Strom wieder ab, beginnt das Navi einen zehnsekündigen Countdown und geht dann aus. Tippt man während des Countdown auf das Display, bleibt es an, zum Beispiel wenn man bei
stehendem Mopped was einstellen will.