Nach 4500 km Lager Schaden am Vorderrad

Diskutiere Nach 4500 km Lager Schaden am Vorderrad im R 1300 GS Forum im Bereich Motorrad Modelle; Eine Seite ist das Festlager. Bei BMW ist das wegen der Radachse mit einer Hülse die linke Seite in Fahrtrichtung. Das wird bis zum Anschlag im...
fralind

fralind

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Erleutert mir mal jemand, was ich unter Vorspannung zu verstehen habe?
Eine Seite ist das Festlager. Bei BMW ist das wegen der Radachse mit einer Hülse die linke Seite in Fahrtrichtung. Das wird bis zum Anschlag im Lagersitz eingepresst.
Dann kommt die Distanzhülse. Diese hält ja die inneren Lagerringe auf Distanz. Das einzig wichtige beim Radlager neben der Abdichtung des Lagers.
Jetzt das zweite Radlager. Das wird aber nicht eingepresst (einschlagen schon gar nicht) bis zum Lagersitz, bis man meint es sitzt.
Mann lässt beim einpressen soviel Luft auf der rechten Seite in Fahrtrichtung, so dass die Distanzhülse sich frei und locker bewegen lässt.
Simmeringe drauf, Rad mit Distanzhülse (BMW, andere haben oft auf beiden Seiten Hülsen) ansetzen und nun mit dem vorgegebene Drehmoment mit 5 Minütigem Abstand 2 x anziehen.
Dann die Klemmungsschraube(n) anziehen, natürlich auch mit dem vorgegeben Drehmomnent.
Jetzt sitzen die Radlager an den Kontaktstellen Lager - Distanzhülse - Lager mit dem richtigen vorgespannten Mass.

Denn werden die Lager auf beiden Seiten bis Anschlag eingepresst, übt die Distanzbuchse Druck auf die sich drehenden Teile der Lager aus, so dass dieses frühzeitig den Geist aufgeben.
Deswegen gehen Raglager vor ihrer eigentlichen Laufleistung kaputt. Und der gleiche Fehler wird dann beim erneuern gemacht.

Ist wie, wenn in der Werkstatt die Felgen mit dem Radschrauber angezogen werden und der Monteur zum Schluss mit dem Drehmomentschlüssel nachzieht. Das hat mit Drehmomentnachzug nichts zu tun. Die Radschrauben sind durch den meist falsch, zu hoch eingestellten Druckluftradschrauber schon zu fest angezogen um sich die eigentliche Arbeit (Zeit) zusparen. Richtig wäre, den einstellbaren Druckluftschrauber auf 80 NM einzustellen und dann am Boden die Felge mit dem vorgegeben Drehmoment 90-140 Nm soweit von Hand anzudrehen bis dieses Drehmoment anliegt.
 
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Inot

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Wenn es fertigungstechnisch richtig gemacht ist sollten doch beide Lager über den Außenring in die Felge auf Anlage gepreßt werden. Die Distanzhülse sollte so viel kürzer sein, daß beim Anzug mit den 50 Nm die Hülse auf den Innenringen anliegt und die gewünschte Vorspannung erzeugt wird.
Ist die Hülse zu kurz erhöht sich die axiale Vorspannung und das Lager stirbt frühzeitig den Heldentod.
Da kann man Lager tauschen wie man will.
 
Andi#87

Andi#87

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Denn werden die Lager auf beiden Seiten bis Anschlag eingepresst, übt die Distanzbuchse Druck auf die sich drehenden Teile der Lager aus, so dass dieses frühzeitig den Geist aufgeben.
Du solltest Dich bei BMW melden und einen Fehler im WHB Reporten. Dort steht es nämlich genau andersherum. (Wenn ich unterstelle, dass die Lagerung der 1300er analog zur 1250er ist)

(Unnötig zu erwähnen, dass ich meine Lager im Vorderrad beide bis ans Ende der Felge eingepresst habe. Hält nun seit 120.000km. Was habe ich falsch gemacht?)
 
fralind

fralind

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Andi, mir ist das Latte. Hat gedauert bis hier die Antworten kommen. Musste man wohl erst mal überall nachlesen:bounce:

Der Druck ist auf beiden Seiten gleich groß.

Nur bleibt die Achse, von rechts eingeführt, direkt am Lager gleichbleibend aufliegend beim Anzug der Schraube auf der gegenüberliegenden Seite..Während sich die linke Seite beim anziehen der Schraube über den Gabelfuss-Hülse an drei Stellen abstützen muss, was zu Anzugsverlusten fühern "kann".
Daher sehe ich bei einer neuen Montage auf der linken Seite das Festlager.

Und die 1300 hat andere Lager als die 1250.
 
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Inot

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Wenn eines der Lager nicht am Außenring mechanisch fixiert wird ist es kein Festlager.
Von einem der 30 Jahre im Maschinen und Anlagenbau war.
 
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kallegerd

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DIe Hülse zwischen den Lagern kann gestaucht sein, falls mal die Achse wesentlich zu fest angezogen wurde.
 
Heidekutscher

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Eine Seite ist das Festlager. Bei BMW ist das wegen der Radachse mit einer Hülse die linke Seite in Fahrtrichtung. Das wird bis zum Anschlag im Lagersitz eingepresst.
Dann kommt die Distanzhülse. Diese hält ja die inneren Lagerringe auf Distanz. Das einzig wichtige beim Radlager neben der Abdichtung des Lagers.
Jetzt das zweite Radlager. Das wird aber nicht eingepresst (einschlagen schon gar nicht) bis zum Lagersitz, bis man meint es sitzt.
Mann lässt beim einpressen soviel Luft auf der rechten Seite in Fahrtrichtung, so dass die Distanzhülse sich frei und locker bewegen lässt.
Simmeringe drauf, Rad mit Distanzhülse (BMW, andere haben oft auf beiden Seiten Hülsen) ansetzen und nun mit dem vorgegebene Drehmoment mit 5 Minütigem Abstand 2 x anziehen.
Dann die Klemmungsschraube(n) anziehen, natürlich auch mit dem vorgegeben Drehmomnent.
Jetzt sitzen die Radlager an den Kontaktstellen Lager - Distanzhülse - Lager mit dem richtigen vorgespannten Mass.

Denn werden die Lager auf beiden Seiten bis Anschlag eingepresst, übt die Distanzbuchse Druck auf die sich drehenden Teile der Lager aus, so dass dieses frühzeitig den Geist aufgeben.
Deswegen gehen Raglager vor ihrer eigentlichen Laufleistung kaputt. Und der gleiche Fehler wird dann beim erneuern gemacht.

Ist wie, wenn in der Werkstatt die Felgen mit dem Radschrauber angezogen werden und der Monteur zum Schluss mit dem Drehmomentschlüssel nachzieht. Das hat mit Drehmomentnachzug nichts zu tun. Die Radschrauben sind durch den meist falsch, zu hoch eingestellten Druckluftradschrauber schon zu fest angezogen um sich die eigentliche Arbeit (Zeit) zusparen. Richtig wäre, den einstellbaren Druckluftschrauber auf 80 NM einzustellen und dann am Boden die Felge mit dem vorgegeben Drehmoment 90-140 Nm soweit von Hand anzudrehen bis dieses Drehmoment anliegt.
Ich fasse das mal so zusammen:
Entweder ist die Distanzhülse zwischen den Lagern zu kurz geraten, oder der Abstand der Lagersitze in der Nabe zu weit.
Rillenkugellager vertragen kaum axialen Druck.

Neue Baustelle an der GS?
 
Heidekutscher

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Hm...!
Ich hatte mal eine 1200erGSLC, da war eine Steckachse verbaut, bei der der dickere Teil mit der eigentlichen Achse nur verpresst war. Leider aber etwas aussermittig, so dass, wenn wenn man an der eingesteckten Achse drehte, das Voderrad in der Gabel "taumelte"!
 
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Lighter62

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irgendetwas kann da nicht stimmen. eine 1300er und vier x.
 
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h.starsky

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Bei mir jetzt auch 4600 km Radlager vorne macht starke Geräusche morgen Termin beim Händler. Mich würde mal interessieren welche Felgen ihr habt mit den Lagerschäden. Bei mir ist es die normale Alufelge.
 
JackDaniel007

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Bei mir ist es auch die Standardfelge
 
Bongo_GS

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Linkes Lager mit Aussenring eingepresst auf Anschlag in der Felge, Distanzhülse für Innenringe dazwischen, rechtes Lager eingepresst so dass Distanzhülse sich zwischen Innenringe Lager noch verschieben lässt, Aussenring des rechten Lager hat mindestens minimales Spiel zum Anschlag in der Felge. Würde man versuchen beide Rillenkugellager (insofern es Radiallager sind) über Aussenring und Innenring vorzuspannen, ist das mechanisch über die Innenringe nicht möglich, weil Rillenkugellager Spiel hat, was über einen C-Code definiert wird ( C-Codes für das interne Lagerspiel: C1, C2, C3, C4 and C5)! Außerdem unterliegen Rillenkugellager was die Breite der Innen und Aussenringe betrifft Toleranzen im Zehntel mm Bereich! Allein das wäre in der Praxis nie zu Händeln! Lagerschäden können verschiedenste Ursachen haben, die Liste der Ursachen ist lang, müßig jetzt das alles aufzulisten, weiß denn einer von Euch, was denn wirklich der Grund ist, hier wird doch nur Vermutungen angestellt und gleich wieder die Konstruktion in Frage gestellt! Ich hoffe die Betroffenen bekommen schnelle Hilfe und berichten uns von dem Ausfallgrund!
 
Bongo_GS

Bongo_GS

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Hier nochmal exemplarisch ein Datenblatt eines 6204 Kugellager und deren Breiten Toleranz, ich kenne nicht die wirkliche Größe an der 1300er.
Daran seht ihr, wie schwierig es wäre, beide Lager über Außen und Innenring Anschlag zu verspannen, selbst wenn beide Distanzen „Länge Hülse“ zu „Länge Anschlag Schulter Felge“ genau gleich wären, das wäre aber extrem teuer in der Fertigung. Sowas kenn ich nur von hochpräzisen Spindellager an Werkzeugmaschinen Spindeln!
IMG_8292.jpeg
 
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desperate250

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So als Laie gefragt: wenn das linke Lager dann bis Anschlag eingepresst wird, dann wird das rechte Lager also nicht bis Anschlag sondern bis zum Ansatz der Hülse eingepresst. Wenn das Lager also ein paar Zehntel Millimeter breiter ist, der Rest der Teile (Hülse, Distanzstück) natürlich wie vorher, werden die Gabelholme also um diese Zehntel weiter auseinander gedrückt.
Ist das so korrekt? Ich möchte das korrekt verstehen, an der Harley ist das nach meinem Verständnis ebenso.
 
Andi#87

Andi#87

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Die Hülse zwischen den Lagern gibt die Einpresstiefe vor. Idealerweise ist die so, dass bei Nullspiel mit der Hülse, auch beide Lageraußenringe bis zum Anschlag eingepresst sind. Passiert das nicht, kommt durch das Anziehen der Mutter ein axialer Druck auf das Lager (egal welches) und es geht recht schnell defekt.

Wie schon geschrieben. (In der Unterstellung, dass die Konstruktion gleich ist, wie bei der 1250er. Man kann "eigentlich" nix falsch machen. Die Montagevorgaben von BMW sind ziemlich eindeutig. Ich unterstelle, dass die Lager wegen falscher Montage so schnell defekt gegangen sind.

P.S.: Wenn beide Lager nicht bis zum Anschlag eingepresst sind, bekommt man die Staubschutzkappen gar nicht drauf...die fallen dann wieder ab :zwinkern:
 
D

desperate250

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Sorry verstehe ich noch nicht. Achsschraube, Distanzstück und Hülse üben, wenn festgezogen, doch nur Druck auf die Innenringe der Lager aus (oder?).
Die Position der Lager in der Felge (Anschlag links oder rechts) geben dann nur die Position der Felge vor wenn sie eingebaut ist (mehr links oder rechts, das muss ja immer gleich sein sonst passen die Bremszangen nicht mehr).
Korrigiert mich bitte wenn ich da falsch liege
 
Andi#87

Andi#87

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Na, das mit den Bremszangen würde ich nicht zu 100% auf die Goldwaage legen. Die sind bei mir auch 2mm außermittig.

Korrekte Aussage. Distanzhülse, Achsschraube und Hülse belasten (ohne Spiel) nur den Lagerinnenring. Sonst würde das Lager sehr schnell kaputtgehen. Daher ist die Position der Felge immer gleich (Wenn alle Toleranzen stimmen.)
 
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Inot

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Noch mal zur Erklärung.
Die Lager haben eine gewisse Breitentoleranz. Außenring und Innenring beim gleichen Lager schwanken aber nur im Bereich von ein paar Mikrometer.
Beim Einbau ( ist bei jeder Maschine auch gleich) werden die Lager auf Anlage am Außenring geschoben oder gepreßt.
Die Hülse zwischen den beiden Innenringen hat das gleiche Maß wie der Abstand der beiden Außenringe im eingepreßten Zustand ( in diesem Fall die Nabe).
Über die Steckachse wird mit der Hülse gegen einen Federholm der innere Verbund auf Block ( bei der 1300er mit 50 Nm) gezogen.
Über die Achsklemmung wird dann nach dem Einfedern der Paralellauf der beiden Federholme sichergestellt.
Alles andere wäre aus meiner Sicht zu sehr vom einzelnen Mechaniker abhängig.
Würde man im klassischen Maschinenbau nie machen.
Wenn schon, dann ein definiertes Festlager mit einem Loslager.
Kenne ich bei keiner Nabe.
 
D

desperate250

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Habe die BMW noch nicht zerlegt (ist ja neu). Bei meiner Harley ist das hinten so wie beschrieben. Ein Lager bis Anschlag, zweites Lager bis Hülsenkontakt (also nicht bis in den Sitz). Links und rechts Stahlhülsen bis zur Stahlschwinge, dann mit 145 Nm anziehen.
 
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