Ich hatte mich vor ein Paar Wochen mit einer ähnlichen Frage an das Forum gewendet und Kontakt zum Kraftfahrbundesamt gehabt.
dort ist das Problem in der Zwischenzeit bekannt. Die sehen aber kein sicherheitsrelevantes Problem, weil es noch nie zu einem Totalausfall der Bremse kam. Ein Freund von mir hat sich an die Redaktion von Motorrad gewendet, die haben dann Fragen an BMW München gestellt. Die Folgenden Zeilen sind die Fragen von Motorrad und die Antwort von BMW München
Welche Fahrzeuge sind von diesem Problem betroffen?
Im Zuge der Qualitätsbeobachtung ist uns das Thema bekannt. Eine gewisse Häufung sehen wir bei Fahrzeugen vom Typ R1200 GS (inkl. Adventure).
Sind diese tatsächlich oder möglicherweise Betroffenen über die Eigenschaften der Bremse informiert bzw. in Kenntnis gesetzt?
Eine aktive Kundenbenachrichtigung erfolgt nicht. Im Beanstandungsfall wird die Bremsanlage kostenlos entlüftet.
2. Welche Ursachen kommen für den beschriebenen Mangel in Frage und welche Abhilfen werden oder sind geplant? Innerhalb welcher Frist sind Abhilfen zu erwarten?
Es laufen Untersuchungen zu dem Thema Lufteintrag. Diese sind noch nicht abgeschlossen.
3. Bei Fahrzeugen mit kurventauglichem ABS „ABS Pro“: Ist die vollständige und uneingeschränkte Funktion des „ABS Pro“ auch gewährleistet, wenn sich Luft in dem hinteren Bremskreis befindet?
Alle mit ABS Pro ausgestatteten Fahrzeuge sind mit einem Teilintegralen Bremssystem ausgestattet. Hierbei wird bei Betätigung des Handbremshebels über die ABS Pumpe zusätzlich Bremsdruck in der Hinterradbremse aufgebaut. Die Integralbremse ist druckgeregelt. Ein erhöhter Volumenbedarf wird von der ABS-Pumpe kompensiert. Dadurch entsteht kein Nachteil bei der Betätigung mit dem Handbremshebel, es kann jederzeit mit dem Handhebel die max. Bremsleistung beider Räder angefordert werden. Bei Kurvenfahrt entsteht folglich auch kein Nachteil bei Betätigung mit dem Handbremshebel. Sollte nur mit dem Fußbremshebel gebremst werden und dieser über einen längeren Hebelweg verfügen, bleibt die ABS Funktion in jedem Fall gewährleistet. Ein „Überbremsen“ wird somit immer verhindert.
4. Ist das KBA über diesen Mangel an der Bremse der betroffenen Fahrzeuge informiert?
Ja, das KBA ist über den Sachverhalt und die möglichen Auswirkungen für die Kunden informiert.
5. Wie schätzt BMW das Risiko ein, das von diesen Bremseneigenschaften ausgeht?
Wir schätzen das Risiko als sehr gering ein. Die Integralbremse ist nicht beeinflusst. Bei Betätigung des Handbremshebels ist Bremsfunktion inkl. Integralbremse (Vorder- und Hinterrad) nicht beeinträchtigt. Die langsame Veränderung des Pedalweges der Fußbremse wird vom Kunden wahrgenommen. Eine plötzliche Verlängerung des Hebelweges können wir ausschließen.
6. Wird das besondere Bremsverhalten im Fehlerspeicher abgelegt? Wenn ja, wie? Wenn nicht, warum nicht?
Es wird kein Fehler eingetragen, da die Grundbremse kein elektronisches Bauteil ist bzw. keine elektrischen Überwachungssensoren wie Pedalwegsensor oder Bremsbelagverschleissanzeige besitzt. Somit können keine Abweichungen vom Soll-Zustand detektiert werden. Folglich gibt es auch kein überwachendes Steuergerät, das diese Abweichung abspeichern könnte.