Der kritische Nachsatz "ein Umstieg drängt sich nicht auf" muss natürlich auch wieder in Relation dazu gesetzt werden, dass schon der Vorgänger einfach von den "Testerwerten" (also Kurzzeittest, bevor der erste Werkstatt-Termin ansteht wg. Ringantenne etc.
) so gut war, das da nach oben nicht mehr so viel geht, solange man nicht grundlegendes verändert.
So gesehen wird die "neue" halt ein "kleiner Facelift" bleiben, ein paar kleine Goodies, aber unterm Strich eben einfach ein saugutes Motorrad. Wer schon so eins hat (die "alte"), braucht keins mehr, aber wer noch keins hat, der darf's gerne kaufen.
Wer glaubt, die Zulassungszahlen der GS/GSA wären nur durch die positiven Äusserungen der MOTORRAD begründet, der unterschätzt vermutlich die Probefahrwut der deutschen Motorradkäufer eklatant.
Die GS/GSA wird sicher auch aus Angeberei gekauft, aus "ich habs halt", aus "kann man am Wochenende zur Eisdiele fahren" - aber ich bin überzeugt, das immer noch ein Großteil der Käufer sie wirklich aus Überzeugung nicht nur in die Garage stellt, sondern auch fährt.
In Italien zum Beispiel veröffentlicht die MOTORRAD nicht (wenigstens nicht in Landessprache), und trotzdem ist da unten alles voll mit den Dingern - und NICHT mit deutschen Kennzeichen. Nur AUCH
Ich bin mir sicher, das auch die MOTORRAD ganz besonders gerne und sehr süffisant positiv über die GS/GSA und jedes andere Moped von BMW schreibselt, schon um sich hinterher an den Beschwerdebriefen zu ergötzen. Ich als Redakteur würde das auch als Herausforderung betrachten.
Das trotzdem Objektivität im Vordergrund steht, sieht man m.E.n. an so vernichtenden Sätzen wie:
"ein Umstieg drängt sich nicht auf"
Ein Satz, bei dem sich das BMW-Marketing nämlich die Haare rauft. Und nicht zu knapp.
Und deswegen lese ich das Magazin auch relativ regelmässig. Und natürlich wegen des kongenialen Holger Aue