Motorradfahren – Mentale Stärke = Kopfsache

Diskutiere Motorradfahren – Mentale Stärke = Kopfsache im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Das war auch nicht an dich gerichtet, sondern eher an leute wie mich selbst. Ich weiß auch aus eigener erfahrung dass manche menschen nur begrenzt...
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Grimm

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Die Tage habe ich auch wo ich merke das es gerade nicht passt vom Kopf her.

Meist amche ich dann eine kurze Pause, fahre meine Gedanken herunter, erde mich wieder und dann passt es auch.
Und wenn auch das nicht hilft, dann mal früher Pause machen und den Tag beenden.

Passiert selten, kommt aber vor.



Also ich mache das weil ich das will.
Dazu gehört aber auch Youtube und ein Video, weil ich das will.

Für mich persönlich hat das Eine nichts mit dem Anderen zu tun.

Wer allerdings nur cool sein will um Videos zu machen, hat in meinen Augen den falschen Ansatz für die Motorradreise.
Das war auch nicht an dich gerichtet, sondern eher an leute wie mich selbst.
Ich weiß auch aus eigener erfahrung dass manche menschen nur begrenzt neue eindrücke aufnehmen und verarbeiten können.
Als ich mit neiner heutigen frau das erste mal im auslandsurlaub war, fing sie auf einmal einfach so zu weinen an, es war ihr alles irgendwann zu vieles zu fremd. Die sprache, die verkehrszeichen, das essen, irgendwann war das limit ihrer aufnahmefähigkeit erreicht.
Ich selbst bin da ein wenig resistenter, aber auch mein bedarf an "exotic" ist irgendwann gesättigt.
Meistens reicht es uns dann wenn wir irgendwann gegen ende des urlaubs einfach mal in nen McDonalds gehen und was vertrautes wie nen BigMac verputzen. etwas was wir in der heimat eigentlich garnicht mehr machen, aber manchmal ist es genau sowas was man in der fremde mal braucht.
Und ich glaube viele unterschätzen sowas, und in der kasachischen steppe ist auch nicht immer ein MCD zu finden ;)
 
Nordisch

Nordisch

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Ich weiß auch aus eigener erfahrung dass manche menschen nur begrenzt neue eindrücke aufnehmen und verarbeiten können.
Da hilft mir Musik auf die Ohren. Also Pause machen und Stöpsel rein und für eine Weile meine Lieblingsmusik, die ich mitsummen kann, an. Damit nehme ich mich für einen Augenblick "raus", gehe kurz in mich rein.
 
KaTeeM is a schee...

KaTeeM is a schee...

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Ne schwatte, ne orange und ganz arg fehlt die weiße...
Auch, wenn ich nach jeder Motorradreise - und trotz ausreichender Ernährung - ein paar Kilogramm leichter von der Reise zurück kehre, als ich losgefahren bin, ist das mentale auch meiner Meinung nach nicht zu unterschätzen.

Deshalb fahre ich eigentlich auch ganz gerne alleine auf meinen Touren. Denn dann sind es mein Tempo, meine Ziele und meine Ansprüche, die es dann nur noch zu erfüllen gilt. Mit verschiedenen Fahrern ist das viel schwieriger - mit einem guten oder bekannten "buddy" hingegen viel einfacher.

Grundsätzlich ist eine Urlaubsreise mit dem Motorrad für mich aber das Highlight des Jahres und so bleiben Geschäftstelefon, ständige Erreichbarkeit und Sorgen über dieses und jenes währenddessen auch komplett zu Hause. Auch das ist eine Art "Mindset".

Ich bin dann und während der Tour im "hier & jetzt" und konzentriere und fokussiere mich auf den Streckenzustand, die Geräusche meiner Maschine, die Natur & Umwelt. Bremse auch mal hart und drehe dann um, wenn ich was spannendes gesehen habe und ich das eben doch noch fotografieren möchte, oder hänge für eine Pause, wenn es nachmittags zu heiß - oder ich einfach zu müde werde - auch mal meine ständig greifbare Reisehängematte auf.

Eine unterstützende Ernährung ist dabei vollkommen subjektiv, aber das wird auch nebenan diskutiert.

Ich plane meine Strecken oftmals fordernd und manchmal vielleicht auch ein bisschen ambitioniert und habe unterwegs daher oft auch lange Tage. Da ich das aber so mag und schließlich den ganzen Tag ausschließlich "für mich" habe, mache ich das auch gern.

Da spielt es dann auch überhaupt keine Rolle, ob es 4, 6 oder 700km Strecke sind. Oder manchmal auch bloß 195 km.

Bisher klappt das so ganz gut.
 
udob

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Für mich sind eher der Kopf und die Einstellung wichtiger und maßgebender.
Genau, wenn ich kein positives Gefühl habe, sollte ich es besser lassen und wenn ich immer nur Probleme sehe, werden sie nicht weniger. Ärgern muss auch mal sein, aber irgendwann muss die Lösung für die Probleme her.
2024 hatten wir das auf der Anreise ins Vercors, als ein Mopped in Montbeliard in der Nacht vorm Hotel geklaut wurde. Ist zwar ka... und ärgerlich, aber andauerndes Ärgern bringt das Mopped ja auch nicht zurück.
Lösung nach Diebstahlanzeige bei der Police Nationale:

Ich habe den Beklauten incl. seinem kleinen Restgepäck nach LÖRRACH zu Europcar gefahren,
um sich einen Mietwagen für die Rückreise auszuleihen.
1738775445156.png

Die anderen Drei sind von Montbeliard weiter ins Vercors gefahren-
Ich habe dann in Lörrach das Navi befragt
und es sagte:
1738775496953.png

Also zur Tanke, vollgetankt und ne Cola für unterwegs gekauft
und dann los
1738775542119.png

Ergebnis und Siegerehrung:
1738775588357.png


Wenn Du dann über die französischen Autobahnen gondelst, habe ich mich über so Kleinigkeiten wie,
nur noch 400 Kilometer, nur noch 300 Kilometer, nur noch 200 Kilometer gefreut und das ich einen Tempomaten habe. :-)
Hätte mich auch ärgern können, aber dadurch wird die Strecke ja nicht kürzer.


Bleibt gesund und immer schön positiv denken, dann klappt`s auch mit dem Mopedfahren und anderen Dingen.

:-)
 
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Lybow

Lybow

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Als ich noch lange Strecken am Stück unterwegs war, habe ich immer wieder festgestellt, dass das Durchhaltevermögen stark mit Schlafdauer und -qualität der vergangenen Nacht zusammenhängt. Gut ausgeschlafen - ohne Alkoholgenuss am Vorabend - bewältigt man lange Distanzen viel eher ohne Einbruch oder Durchhänger.

Gruß
Serpel
In jungen Jahren war es so das wir auch auf langen Strecken Abends ins Gasthaus eingekehrt sind. Und am nächsten Morgen hat dann der Helm manchmal fast nicht auf den Kopf gepasst...
Das wird mir aber heute im fortgeschrittenen Alter nicht mehr passieren, und wenn doch dann wird halt ein Tag länger pausiert.
 
Topfpflanze

Topfpflanze

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Hallo,

Durch den Tread mit „Ernährung auf Motorradreisen“ ist mir der Gedanke gekommen, auch mal was über das mentale Thema beim Motorradfahren zu schreiben.


Warum ich das überhaupt mache:

Ich bin schon sehr viele Jahre (42) mit dem Motorrad unterwegs, und habe mir früher nie Gedanken zu dem Thema gemacht.

Ich bin einfach gefahren und für mich war es normal. Selbst als ich mal in Jungen Jahren 1800km am Stück von Bari nach Hause fahren musste weil ich am nächsten Tag in der Früh einen Job hatte habe ich mir keine Gedanken gemacht.

Ich wusste am Morgen, das ich in 24 Stunden zu Hause sein muss und bin einfach gefahren.

Dann kam der Moment, wo ich mit anderen Personen Mongolei usw. gefahren bin. Und da kam ich in die Situation, das die Reisepartner oft am Nachmittag (oder früher) schwächelten und ihnen die Motivation ausging.

Und lustigerweise, das waren immer alles sportliche Personen, die auch aktiv Sport machten und richtig fit waren. Und mir kann man nicht gerade den Sportler unterstellen.

Erst als ich 2018 mit mehreren Personen unterwegs war und mir richtig aufgefallen ist wie die nach 2 Wochen teilweise einknickten und nicht mehr konnten, habe ich mal angefangen zu hinterfragen warum das so ist.

Da geben die „Sportler“ auf, und der Antisportler fährt einfach?

Klar, es ist weit. Es ist heiß. Es sind viele Tage. Es sind viele Kilometer. Es ist noch weit bis nach Hause....
Alle diese Dinge haben mich zum Grübeln gebracht.

Und irgendwann kam (auch nach vielen Gesprächen mit Bekannten zu dem Thema) der Punkt, wo mir klar wurde, Fit sein alleine reicht nicht. Es geht auch um „Geistige Fitness“ bei dem Thema.

Wenn ich zB am Morgen aufstehe und ich habe 800km vor mir, und ich denke gleich mal „boah, das ist so weit, das wird mühsam, wie schaffe ich das?“ , dann ist das von Anfang an als mühsame Fahrt vorprogrammiert.

Wenn ich aber von Anfang an die Einstellung habe, „Ok, es sind 800km, das kann man bis am Abend gemütlich fahren, dann noch unterwegs was ansehen und alles ist gut“, dann gehe ich mit positiven Gedanken in die Fahrt und mache das einfach.

Habe ich am Anfang schon das Denke, das ich gerade mal 200km hinter mir habe, aber noch 600 vor mir, dann wird es mühsam. Wenn ich aber denke, siehst, schon ¼ geschafft, dann ist es nicht so mühsam.

Für mich ist diese „Kopfsache“ immer wichtiger auf Reisen. Bewusstes Wahrnehmen der Umgebung, Verkehr, Menschen, Landschaft usw. Das sind Punkte die das eigene Denken und Empfinden beeinflussen können. Positive Wahrnehmungen anstatt Negativer. Das mag für Einige unwichtig klingen, aber gerade diese mentale Sache halte ich für unterschätzt. Gibt auch in der Zwischenzeit Trainer, die genau das für Motorradfahren trainieren.
ich finde ja, dass Du 2 Dinge hier ansprichst (so sehe ich das)

a) positives Denken.
Da gibt es den guten Spruch, dass man nie auf seine Misserfolge / Fehler / Stolperer
zurückdenken sollte, sondern immer nur an seine Erfolge / Siege / wie man eine Hürde überwunden hat.

Bertrand Piccard, Schweizer und Facharzt für Psychiatrie, der erste der in einem Ballon die Erde umkreist hat
sagt in einem seiner Bücher, dass viele Menschen genau diesen Fehler machen: sie denken nur an das
was schief gegangen ist und nicht an das was gut war.

Ich denke, dieses positive Denken kann einen über die ganzen Probleme erheben.
Wer positiv im Leben steht, hat sicherlich viel mehr davon als jemand der immer nur rumheult,
warum alles so schlecht ist.

b) bewusstes Wahrnehmen
Leider machen wir heute, ich natürlich auch, zu oft 2 Dinge auf einmal. Reden und doch gleichzeitig aufs Handy
schauen, Autofahren und sich vom Navi ablenken lassen, Essen und fernsehen, …
Oder wenn man nicht abschalten kann und einem ständig noch diese „blöde Besprechung“ durch den Kopf
geht.
Hat sicher jeder auch eigene Beispiele.

Diese von Dir angesprochene bewusste Wahrnehmen, sich auf eine Sache zu konzentrieren, das macht
für mich einen Aspekt des Motorradfahren aus. Ich versuche mich beim Fahren ganz bewusst nach vorne
auf die Straße zu konzentrieren und alles andere auszublenden. Das hilft mir auch sonst, dass ich mir dann
sagen: ich konzentriere mich jetzt nur auf diese Sache und lasse alle anderen Gedanken weg. Und wenn ich
dann diese Sache abgeschlossen habe, dann erst gehe ich die nächste Aufgabe an.

Das ist es auch was mich an den Rennfahrern so begeistert. Die können Schnipp-Schnapp umschalten
von Interview auf den voll konzentrierten Rennmodus - Von Null in den Flow in unter 1 Sekunde !!!
Mihaly Csikszenmihalyi hat das ja in seiner Theorie super beschrieben.

Ansonsten ist das bewusste Wahrnehmen für mich auch sehr wichtig, gerade auch auf Reisen.
Deshalb kann ich auch nicht „ungeplant“ irgendwohin fahren. Ich will mich immer vorbereiten, will
wissen, was ich dort sehen, machen, erleben kann. Nehme mir Bücher und Infos mit um mich dann
vor Ort noch besser mit dem „Anschauungsobjekt“ auseinander setzen zu können.
Ich finde es sehr spannend, wenn man dann Dinge entdecken kann, die man so nicht gesehen
oder erlebt hätte.
Aber das muss jeder so machen, wie er es für richtig und wichtig hält.

Topfpflanze
 
Thema:

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