Ich habe zum Glück seit sehr vielen Jahren keine Schäden mehr (weder eigen- noch fremdverschuldet) und deshalb keine eigenen Erfahrungen. Aber zwei pensionierte Kollegen schilderten mir ihre unabhängigen Erfahrungen aus 2023 (beide kennen sich nicht).
1.: Ehefrau sitzt im parkenden BMW auf Supermarktparkplatz. Jemand fährt beim Ausparken leicht dagegen. minimaler Schaden. Regelung ohne Polizei. Beim BMW-Händler in Balingen dann der Hinweis: Abtretungserklärung an BMW, damit Kollege sich nicht selber mit der Versicherung auseinander setzen muss. Sie werden einen Sachverständigen beauftragen. Grund: die Versicherungen versuchen lt. Erfahrungen dieses Autohauses immer häufiger, die Kosten ungerechtfertigt zu drücken und den Geschädigten Ärger zu bereiten. (Bei ihm hinterfragte die Versicherung, was die Frau im Auto gemacht hatte und unterstellte, dass sie auch gefahren sei. Obwohl der Schädiger den SV korrekt angegeben hatte und das Schadenbild zum stehenden Geschädigten passte).
2.: VW Golf steht auf Parkplatz Supermarkt. SV wie in 1. Minimalschaden, den er -falls selbst verursacht- mittels smartrepair behoben hätte. VW-Händler in Sigmaringen schlug ebenfalls den gleichen Weg (Gutachten SV, Abtretungserklärung) mit derselben Begründung wie der BMW-Händler (viele schlechte Erfahrungen mit den Versicherungen) vor.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine, in beiden Fällen wurden Rechtsanwälte eingeschaltet.
Die Frage für mich ist: haben sich die Versicherungen "selbst ins Knie geschossen", indem sie in der Vergangenheit ungerechtfertigt Schadensansprüche abwehren oder verkleinern wollten, worauf sie nun als Reaktion in Summe mit unnötig hohen Gesamtkosten konfrontiert werden.
Oder hat sich bei den Werkstätten eine Praxis entwickelt, bei der auch die Sachverständigen und ggf. Rechtsanwälte "mitverdienen"?