Motorrad auf Fähre verzurren

[Gast 11529]

...vor fast 30 Jahren im Winter von Rotterdam nach Hull..............wenn das Personal desinteressiert war gabs ruhige See. Mein 40-Tonner hielt alleine durch meine Feststellbremse die Position. Wenn eine
große Anzahl an Blaumännern mit großen Ketten schon im Rumpf auf Dich warteten und ganz schnell
verzurrten und verspannten ........dann konntest Du davon ausgehen das die Winterstürme auf der Nordsee real und tatsächlich waren und nicht aus dem Reich der Fabeln stammten. So ähnlich habe
ich das auch auf den Mittelmeerfähren erlebt. Zu 90 % sind die Überfahrten sehr ruhig. Einmal.....am
02.10.2019 von Porto Torres nach Toulon da haben die sowas von verzurrt.....jedes Auto und jeden Anhänger.......der Steward hat beim aufsperren der Kabine gemeint wir sollen die Vorhänge vor den Fenstern geschlossen lassen.........als dann vor Korsika die Brecher bis an unsere Kabinenfenster über das gesammte Vordeck geschossen kamen wusste ich warum dieser Hinweis an uns gerichtet war......boah
hab ich den "Jöööörg" gerufen.......
Die Fährgesellschaft unterliegt ja auch gewissen Vorschriften der Ladungssicherung. Wenn die kein Stress machen dann ist die See gebügelt......

 

[NilsP_83]

Ja gut, dass Argument lass ich gelten. Aber kann eigentlich auch nicht der Regelfall sein. Solche Dinge nehmen die südlich von Österreich ja auch etwas lockerer als wir.

 

[apetri]

Danke für die vielen Tips und Hinweise. Ich stelle nächsten Donnerstag Fotos ein und berichte was, wie und von wem verzurrt wurde.
Achim

 

[elfer-schwob]

Für Neulinge mit das Wichtigste:
Das (Lade-)Personal verfährt nach dem Motto:
"Operative Hektik ersetzt geistige Windstille..."

Zuerst läßt man mal die Mopedfahrer vor den Fähren unnötig in der Sonne brutzeln.
Und prompt mit "Spielanpfiff" herrscht Hektik, wildes Gepfeife, undurchsichtiges Gefuchtel, unverständliches Gebrüll und das alles in der unglaublichen Hitze der Garagen und im Krawall der Gebläse...!

Man ist aber auf Urlaubsreise, drum: "oooommmmhh...!"
nicht anstecken lassen! Völlig ruhig bleiben. Und auch die in der Hektik angesteckten anderen Mopedfahrer wegignorieren!
Einfach konzentriert bleiben.

Ob das Geraffel für AnBord nun im linken oder rechten Koffer steckt ist wurscht, raus muß es halt, bevor der Bock endgültig geparkt wird. Und wenn man was vergessen hat, kommt man eben schlecht oder gar nicht mehr dran. Ein sinnvolles Packsystem und Mitdenken vorher macht also schon Sinn.
Man braucht an Bord wirklich nicht alles Geraffel, was man am Moped hängen hat.
Im Gegenteil, das meiste eben nicht!
Viele der Moped-Helden schleifen es trotzdem den ganzen Tag oder die ganze Nacht (je nach Passage) mit sich rum und brüten es stundenlang aus...

Zum Sichern:
Auf keiner der sehr zahlreichen Passagen der letzten 15 Jahre nach Sardinien, Korsika oder dazwischen hatte ich jemals weder die Gelegenheit noch die Pflicht, meinen Bock selbst zu sichern.
Hinstellen, Seitenständer!, 1. Gang und dann den Aufgang suchen.
Den Rest machts Personal.
Und die haben auch die Infos, ob die kommende Querung auf einem Spiegel stattfinden oder ein Wildwasserspaß werden wird. Und entsprechend wird gesichert.
Bändel, die von den Übervorsichtigen selbst drangefummelt wurden, werden vom Personal ignoriert, oder wenn's stört, wieder abgenommen. Kann man sich also sparen.

Bei einer superwilden Querung der Meerenge zw. Sardinien und Korsika, die für ihren Wellengang in und nach Stürmen berüchtigt ist, war ich mir sicher, daß im Keller der Nußschale kein einziges Moped mehr in der Vertikalen steht. Denn oben an Deck mußte man sich an den Sitzbänken mit aller Kraft festhalten, um nicht übereinander zu purzeln.
Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie dabei die Mopeds noch stehen bleiben sollten.
Im Zielhafen angekommen: In der Garage alles schick, nur an Bord war alles verko.zt...!

Buon viaggio!

 

[Motoakku]

Eigentlich darf man gar nichts selbst verzurren sonst greift im Schadensfall die Schiffs Versicherung nicht. Lenkradschloss einrasten ist auch verboten.

 

[SRalf]

leichtsinnig fand ich es, von der guten Situation bei der Bahn auf die Situation bei den Fähren - allen Fähren - zu schließen, wie ich es damals getan hatte. Die "Jungs" machen eben nicht immer und überall ihre Arbeit. Bei meiner Schlüsselerfahrung vor mittlerweile 30 Jahren stand mein Motorrad auf der Rückfahrt ganz ungesichert in der Fähre. Zum Glück war die See ruhig und vielleicht hat sich zwischenzeitlich auch etwas verändert.

Auf dem Bodensee stell ich die Maschine ab und geh nach oben ans Deck, auch bei starker See.
Island hat es Gurte zur genüge, muss man aber selber angurten.
Mittelmeer hatte ich die Erfahrung gemacht, dass angegurtet wird.

 

[pudl]

Letztes Jahr Ende April von Livorno nach Bastia: Töff wird in der 2. oder 3. Reihe von der Bordwand eingewiesen. Gang eingelegt und Seitenständer. Daraufhin die Jungs an Bord nach Gurten gefragt oder ob die das erledigen. Nach kurzen, verständnislosem Blick wurde icgh darüber informiert, dass die See ruhig sei und bliebe, ein Gurt also unnötig wäre.
Was soll ich sagen: Töff stand in Bastia an der selben Stelle, keine Kratzer oder Dellen. Gleiches gilt auch für die anderen Mopeds und Dosen neben uns. Auf der Rückfahrt war die See dann immer noch ruhig .Ein paar Stunden später Piombino-Portoferraio hat man der See wohl weniger getraut, gurten durfte ich selber

 

[JoRideQ]

2015:
Auf der Fähre P&O von Amsterdam nach Hull war ein Seil gespannt und es lagen Stricke rum, ich noch neu im Geschäft, natürlich keine Gurte dabei... aber gewusst, wie man Knoten bindet, check.

Später dann auf der Fähre "MV Hamnavoe" hoch auf die Orkneys, Bike von der Crew über die Sitzbank (inkl. Tuch) top verzurrt. Die wussten wie man es macht, Sorgefreipaket, ruhige See, check.

.. denn die wissen, warum man richtig verzurren sollte, oben im Nordatlantik:

Was ein Glück war das nicht auf meiner Überfahrt, da ist das Mittelmeer ja ein Planschbecken
Ja, auch ich würde für die nächste Nutzung von Fähren auch immer Gurte mitführen, safety first.

 

[umdieEcke]

Der seitlichen Wellentreffer bei 1:49 ist nicht ohne, das muss in der Fähre mächtig gerappelt haben.

Was ich nicht verstehe, warum das Lenkradschloss eingelegt/gesichert sein soll? Habe schon gesehen, wie am Lenker verzurrt wurde und dann würde das Schloss ja mächtig auf Spannung sein

 

[GSler1973]

Keine Ahnung, wie oft ich schon das Motorrad auf ner Fähre transportiert habe, aber dass das Einlegen des Lenkradschlosses verboten sein soll, höre ich zum ersten Mal. Andererseits bin ich auch niemals darauf hingewiesen worden, dass das Einlegen zu unterlassen sei.

 

[apetri]

Also, bin etwas spät dran, aber besser spät als nie:
Beide Touren mit der Fähre von/nach Genua haben prima geklappt. Die Mitarbeiter von Moby haben das Motorrad auf der hin- und Rückfahrt (nach meinem Einruck) sehr gut verzurrt. Dazu kamen offenbar ganz neue Seile zum Einsatz. Die beiden von mir bereitgelegten Handtücher wurden als Unterlage genutzt. Es wurden keinerlei Spuren, Kratzer o.ä. verursacht. Also alles top. Lenkradschloss einlegen war ok.

 

[WolleZ1]

Aber was soll das Einlegen des Lenkradschlosses bewirken?
Die Diebstahlwahrscheinlichkeit auf See halte ich für relativ überschaubar, wenn auch vielleicht nicht gänzlich ausgeschlossen.

Gruß

Wolle

 

[Nordisch]

Aber was soll das Einlegen des Lenkradschlosses bewirken?

Ich hätte sogar eher Sorge, dass durch irgendeinen Umstand irgendwas Druck aufs Vorderrad ausübt und das Lenkradschloss unnötig maltretiert.

 

[qlutz]

Moinsen,
wir sind kürzlich von Livorno nach Bastia/Korsika übergesetzt (Corsica Ferries). Da mussten wir als Erste auf den Dampfer, nach ganz unten. Dann wurden die Mopeten unter eine Rampe und davor gequetscht.
Nachdem uns das Personal nach ober gescheucht hat wurden die Mopeds aneinander gegurtet. Auf der einen Seite mit Doppelknoten, auf der anderen Seite ein Metallhaken am Rahmen.

Das war nicht so prall und hat bei der Ankunft in Bastia, für schlechte Laune bei uns gesorgt. Auf der Rückreise von Olbia nach Livorno mit Grimaldi, lief es quasi perfekt. An Bodenankerpunkte wurden TippTopp Spanngurte eingehängt und an Sturzbügeln oder Kofferträger befestigt.

 

[FlowRider]

Fähre FSTR Fjordline Kristiansand Hirtshals

Der Keil ist aktuell schwarz und hat nunmehr einen praktischen Schnurgriff Die sind bei den Gurten.

 

[Bikerscout]

So wird es auf der GNV Genua-Barcelona gemacht. Da stehen die Motorräder in drei Reihen und werden alle miteinander verzurrt.

 

[sigmali]

Sardinien 2006: ich konnte selber verzurren. Hatte meine eigenen Gurte dabei. Zusätzlich lagen schwere Gummikeile für die Räder bereit. Ich hatte m.W. 2 oder 3 Gurte auf der abgewandten Seite.

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Kiel-Oslo 2023 Color Line: Gurte wurden durch Fährpersonal bereitgestellt. Meine eigenen blieben im Tankrucksack. Man konnte selber verzurren. Meine GS steht links und ich hatte auf der bildabgewandten Seite noch einen Gurt, damit die Belastung für den Seitenständer nicht zu stark wird.

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Rodby-Puttgarden 2023, weiß ich nicht mehr ganz sicher, ob Gurte da waren. Ich meine ja, ich nahm einen von der Fähre und zur Sicherheit noch einen von mir. Einen legte ich erstmals über die Sitzbank (Handschuhe als Scheuerschutz für den Sitzbezug). Das müsste der von der Fährlinie gewesen sein. Der lange orangene ist meiner. Jeder konnte selber sichern, wie er es für richtig hält.

 

[Uli G.]

Fähre Klaipeda-Kiel 2018 auf dem Rückweg von St. Petersburg, selber verzurren war angesagt, Gurtzeug war mehr als ausreichend vorhanden. Lediglich für Lappen o.ä. zur Unterführung musste ggfs. selber gesorgt werden.

Uli