Ich denke das muß man nicht erklären. Wer die Bestrebungen der Politik (wirksame Reduzierung der klimaschädlichen Gase bis 2020/2030) und der Industrie richtig versteht, muß doch zwangsläufig sehen in welche Richtung der Zug abfährt. Und das sind doch keine Visionen wie das zukünftig sein könnte, wie etwa noch vor Jahren, sondern hier gibt es doch schon konkrete Überlegungen und konkrete Ziele.
Beispiele:
- Mercedes plant aktuell eine Kooperation mit Renault im Bereich Kleinfahrzeuge und Alternativantriebe
- BMW macht mittlerweile verstärkt Werbung mit verbraucharmen Fahrzeugen (mit Erfrolg und auch zurecht)
- GM hat nicht ohne Grund an Opel festgehalten, da letztere deutlich innovativer im Bereich alternativer Antriebskonzepte sind als das die Mutter selbst ist
- Viele Hersteller bieten mittlerweile verstärkt Hybridfahrzeuge an und forschen selbst aktiv im Bereich alternativer Antriebskonzepte und derer realistischen Umsetzung
- Die Stromkonzerne prüfen und entwickeln Möglichkeiten die benötigte Energie effizient bereitstellen zu (das nicht nur aus Image-Gründen, sondern auch um für die Zukunft als Unternehmen überleben zu können)
- Die Akku-Hersteller forschen verstärkt an effektiveren Speichermethoden (das werden m. E. zukünftig allerdings keine Lio-Akkus sein, da wird es schon was besseres geben müssen)
- Selbst die hinsichtlich Senkung des Pro-Kopf-Energieverbrauchs eher zögerlich agierenden Amis kommen langsam mit eigenen Initiativen in die Gänge. Auch den Chinesen ist mittlerweile klar, daß ein Umdenken erforderlich, auch wenn es diesbezüglich bei denen immer etwas länger dauert und es auch nur zögerlich zugegeben wird.
und so weiter und so weiter
Für viele geht das alles zu langsam für andere wieder zu schnell. Das ist aber ganz normal, denn jeder sieht dabei immer irgendwo seine eigenen Interesse, die nicht schnell genug umgesetzt werden bzw. die bei der Umsetzung auch verletzt werden.
Die Umstellung und letztlich auch das Umdenken wird sicherlich nicht von heute auf morgen erfolgen, sondern das wird ein gleitender Übergang sein. Ein Übergang in dem auf absehbare Zeit auch noch konventionelle Antriebstechnik verfügbar sein wird. Die es sicherlich auch noch geben muß (z. B. LKW, Flugzeuge) Letztlich wird neben gesetzlichen Vorgaben die Entscheidung von wirtschaftlichen Gesichtspunkten abhängen, d. h. von den Kosten. Aber das ist doch nichts neues, das gabe es schon in Vergangenheit und das gibt es auch heute schon. Warum sind denn die letzten Jahre schon viele vom Auto auf den ÖPNV umgestiegen, warum gibt es verstärkt Fahrgemeinschaften, warum wird verstärkt nach verbrauchsärmeren und auch schadstoffärmeren Kleinwagen nachgefragt, warum findet in unserer Gesellschaft überhaupt so eine rege Diskussion bezüglich des Global Warming und den möglichen Folgen statt?
Viele der besagten 25 Mio-Autofahrer in Deutschland und auch der weiteren Millionen anderswo machen sich da ohne Weiteres heute schon Gedanken darüber, wie es zukünftig sein könnte und welche Alternativen es derzeit schon gibt. Einige sicherlich auch nicht, weil sie es entweder nicht sehen, es sie scheinbar nicht betrifft (die haben momentan möglicherweise ganz andere Probleme die wichtiger sind), es ohnehin nicht ändern können oder es ganz einfach nicht akzeptieren wollen, daß die Grenzen des bisherigen Wachstums erreicht sind und es so nicht weitergehen kann und wird wie bisher.
Abschließend:
Es muß ja nicht schlechter sein was in absehbarer Zukunft kommen wird. Und ich denke, daß es auch näherer Zukunft individuelle Mobilität geben wird. So wie wir sie heute kennen sicherlich nicht mehr und möglicherweise auch nicht mehr so erschwinglich, daß sich diese praktisch jedermann leisten kann und auch will. Ich möchte zumindest zukünftig nicht nur für meine Mobilität (teilweise reden wir hier zugegebenermaßen auch von Bequemlichkeit) arbeiten gehen.
Zum Abschluß noch ein Diagramm bis zum Jahr 2100 über die Prognose der zukünftigen Energienutzung. Sicherlich mit Fragezeichen zu versehen je weiter man in die Zukunft schaut. Tendenziell dürfte das allerdings passen. Interessant ist, daß der Anteil des Öls in 2100 immer noch als recht hoch eingeschätzt wir. Öl wird allerdings auch zu anderen Dingen gebraucht, als nur Otto-Motoren damit zu betreiben.
Ein schönes Wochenende und allzeit kurvenreiche und freie Straßen.
Gruß
Thomas