Meine Stella-Alpina-Tour 2024 mit Ziel Nizza. Oder: Von Ketsch nach Castellane

[Jungfux]

Noch ein paar Fotos vom Tag

Nach der steilen Passage kommt dann bald dieser Aussichtspunkt.
Einen Teil dieser Höhendifferenz habe ich auf Schotterwegen bewältigt.

Morgends am Schlafplatz schleicht sich die Sonne an.

Kleines Mißgeschick, bin in eine Fußgängerzone reingefahren. Zum Glück ist´s noch früh und wenig los.

Markt in Castellane

Wenn ich solche Landschaften sehe, kann ich alles andere vergessen.

Da war die Eisdiele. Da steht auch Verdon, aber die Schlucht, wie sie im Video von Stefan Meitinger gezeigt wird, finde ich nicht.

Frag mich nicht, wie der Ort heißt

Auf dem Rückweg nach C. bin ich dann an diesem Militärgelände vorbei gekommen. Da drinnen ist eine verlassene Stadt. Das sieht echt spannend aus. Aber ich kann mich gerade noch beherrschen, das genauer zu erkunden.


Dann bin ich noch einen Abzweig in den Wald gefahren und immer weiter nuff.

Tolle Landschaft, toller Straßenbelag. Lebensfreude pur.
Da kann ich alles vergessen und lebe im Moment.

Oben angekommen, werde ich durch diese atemberaubende Aussicht belohnt.

Die Friedenstaube auf dem Schild, gibt mir Hoffnung.

Da war ich oben und die Fahrt durch den Wald war wunderschön und erlaubt.

Das Abendrot küsst mich sanft.

Der Kussmund bei Castellane.

Mein Frühstückscafe bei Nacht.

Und voll was los am Marktplatz. Es ist sehr beeindruckend, wie ernst die Menschen hier dieses Spiel mit den großen Kugeln nehmen, die sie in den Sand werden. Sie schauen dabei so, als würden sie eine schwierige Berechnung durch führen. Wenn der Wurf jedoch wohl plaziert ist, lockert sich sie Stimmung abrupt auf und die Mitspieler tauschen bewundernde Blicke aus und beratschlagen untereinander neue Strategien aus.

Als ich müde werde, fahre ich auf den Parkplatz bei der alten Brücke, da wo das No-Camping-Schild steht und die ganzen Caravans stehen und suche mir eine ruhiges Fleckchen im letzten Eck direkt bei der Brücke. Das nenne ich Freiheit - und das liebe ich so sehr.
Die Nacht ist so warm, dass ich wieder nur mit Isomatte und Schlafsack unter freiem Himmel schlafe.
Dieses Lebensgefühl ist für mich ein Traum.

 

[qtreiber]

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Frag mich nicht, wie der Ort heißt


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sieht mir stark nach Bargemon aus. In der Ecke unterwegs kommt man dort häufiger durch. Ist quasi eine Kreuzung.

 

[Jungfux]

@ qtreiber: Ja schön, dass Du weißt, wo ich war. Und ein Blick auf die Karte zeigt mir, dass Du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit richtig liegst. Schön, jetzt weiß ich auch, wo ich war. Danke Dir.


Am nächsten Morgen wache ich früh auf. Sie Sonne ist noch hinter den Felsen versteckt. Ich liebe diese Morgenstimmung und beginne den Tag langsam mit einem Erkundungsspaziergang.
Die Landschaft fasziniert mich. Dieser Platz ist Gold wert für meine Seele.

Abends einfach die Mopete abstellen, Schlafsack und Matte rausholen und gute Nacht. So geht´s auch.

Blick von der anderen Seite auf die Brücke. Jerome steht vor seinem Bus.

Was für ein Wunder, wie diese Rille da in dem Fels entstanden ist. Für mich ist sofort klar, da muss ich nuff, den Aussichtspunkt möchte ich erklimmen.

Der Felsen ist stellenweise schon sehr glatt poliert von den Millionen von Flipflopps, die hier schon rauf- und runtergerutscht sind.

Wusste ich´s doch, von hier oben ist die Aussicht noch beeindruckender.

Dieser Platz und die Brücke ist einfach von allen Seiten schön und beeindruckend.

Diese beiden Bögen, die dort auf der linken Seite gebaut wurden, sind doch, wie ich meine, nur zur Verschönerung. Dieses künstlerische Detail gefällt mir sehr, denn die heutige Architektur spricht meinen Geist eher selten an.

Die Sonne schleicht sich wieder an. Diese kleine Knolle dort oben ist auch beeindruckend.

Der Schatten der Brücke verändert sich, fast wie bei einer Sonnenuhr.
Als es wärmer wird, nehme ich mein morgentliches Bad im Fluß. Perfekt

Mein neuer französischer Freund, Jerome, und sein Hund sind sehr begeistert von meinem Ufo.
Wir verstehen und auf Anhieb. Mit Google-Translator sprechen wir unser Anliegen ins Handy und zeigen uns gegenseitig die Übersetzung. So geht´s heute.

Er sagt immer wieder pollution, pollution und no Fish...
Früher soll es hier von Fischen und anderem Krebsgetier nur so gewimmelt haben.
Tja, woran das wohl liegt??? So viele Fragen und keine genauen Antworten.
Wir schauen beide fragend in den Himmel und merken, dass wir uns im Denken sehr ähnlich sind.

Dieses Loch weckt meinen Forschergeist. Kein Gatter, kein Verbotsschild, somit bin ich auf legaler Expedition unterwegs.
Und was hat es mit dem Wurzelstock an meinem Lenker auf sich?
Als ich oben an der Halbinsel meinen Song gespielt habe, entdeckte ich diese Wurzel im Gebüsch.
Sie ist so urwüchsig und eine willkommene Erinnerung an diesen wunderschönen Platz und die berauscheden Momente, dass ich mich entschloss, sie mit nach Hause zu nehmen. Denn schon bald geht es Richtung Heimat. Es war ja nicht angedacht, dass ich hier nochmal vorbei komme.

Am Ende des Tunnels sieht man das Licht. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ich fahre erst mal in den Ort zum Plazza de Zentrale und genieße mein Frühstück und die Aussicht.

In diesem Laden bekomme ich leckeren Cappuccino und von nebenan hole ich mir das Eis.
Also alles vorhanden, was ich brauche, für einen perfekten Start in den Tag.

Der Hund begrüßt sein Ebenbild. Mir gefällt er sehr. Jedoch ist mir nicht klar, wer nach wem benannnt wurde. Was war zuerst, das Ei oder das Huhn?

Echt ne coole Socke.

Die Flecken im Fell, sind wie bei einer Q.

 

[Jungfux]

Das Schöne an dem Platz ist, daß ich auch mein Krokodeel im Auge habe. Das gefällt mir sehr, denn mit meinem Ufo hinten drauf, mache ich mir ein wenig Sorgen und anketten möchte ich es auch nicht immer.

Von hier habe ich alles im Blick.

Als ich zu neuen Ufern starte, fällt mir auf, dass meine Taschenlampe an ihrem Platz im Tankrucksack fehlt. Das betrübt mich sehr, denn sie ist sehr flach und wie alle anderen Teiler meiner Ausrüstung mir lieb geworden. Aber schau da, das hätte ich nicht gedache. Zum Glück habe ich meien Blick in dem Moment nochmal zu Boden gerichtet. Für mich immer ein berührender Moment, wenn solche Zufälle passieren.

Somit ist die Ausrüstung wieder komplett... Weiter geht´s - auf zu neuen Horizonten.

Mein heutiger Tagesritt führt mich in Richtung Süden aus C. raus. Bald biege ich jedoch nach links ab und entdecke einen Stausee, der auf meiner ungenauen Karte garnicht eingezeichnet ist

Vor den See kommt noch dieses schicke Anwesen.

Gefällt mir sehr gut.

Blick in Richtung Staumauer

Keine Ahnung, wo es mich heute hinspült, einfach fahren, der Nase nach und immer dahin, wo es noch schöner zu werden scheint. Der Weg ist das Ziel, zu viele Gedanken führen zu nix.

Na da schau her, vorhin stand ich noch irgendwo da unten am Ufer
und jetzt schaue ich auf den Fleck schon von oben herab.

Kurz darauf schon wieder eine ganz andere Perspektive. Es kommt also auf den Standpunkt an.

Oben ist die Landschaft wie überall wunderschön und beeindruckend.
Blick zurück, von dort komme ich.

Auf der Kuppe gibt es noch diesen Abzweig nach links, dem ich natürlich folge.
Die meisten fahren bestimmt gerade aus, doch auf mich haben genau diese Kapillare eine Sogwirkung.


Der Blick nach vorne lässt mein Herz höher schlagen. Eine "Sandkiste" für große Buben.

Der Abzweig hat sich voll gelohnt. Der Asphalt ist mega. Das wünsche ich mir mal für daheim auf so manchen Straßen. Die Landschaft und die Aussicht ist umwerdend und keine Sau da, außer mir.

Oh, dieser Hügel reizt mich und ich drehe beherzt am Gasgriff.
Ob ich da bis ganz oben auf den Hügel fahren kann? Jetzt will ich es wissen.

Ich warte vergeblich auf das Verbotsschild. Diese Freiheit liebe ich. Darf selber entscheiden, wie weit ich mich vor traue, wie weit ich es ausreize. Darf selber meine heutigen Grenzen finden.
Irgendwann wieder kommen und mich mit mir selber messen oder mit anderem Gerät und somit anderen Konditionen.

Der Weg ist steil, krass und anspruchsvoll. Ich bin mutterseelen alleine hier. Jeder Feher kann weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Also wachsam sein und uffbasse.
Das ist nicht wie Fernsehen, das ist mein Film "Der Weg ans Limit".

Da hinten ist der Punkt, an dem ich abbreche. Sicherheit geht vor.
Mit meiner WR 250 wäre natürlich weit mehr gegangen. Wie immer kommt die Steilheit nicht ansatzweise rüber. Ich bin so satt glücklich und befriedigt, habe meine Grenze für heute erlebt.

Only the scy is the limit,
open your eyes,
enough is enough.

Die Stille , die Landschaft, die Aussicht, die Freiheit, ich fühle mich inspiriert.
​

Alleine die beladene Fuhre dort oben zu wenden ist eine Sache für sich.
Hatte keine Lust das Teil abzulegen und dann wirder aufheben zu müssen. Also volle Konzentration.
Da mir nicht klar ist, wohin ich fahre, habe ich nix zurück gelassen und meine gesamte Ausrüstung dabei.

Geschafft und erst mal ein paar Meter runter gerollt.

Ob das die gleiche Nase ist, die ich vor ein paar Tagen schon gesehen habe, kann ich nicht mit Gewißheit sagen... denke aber schon - oder doch nicht? Manche Sachen sind egal.

Der wohnt auch nicht schlecht da oben. Nettes Anwesen.

Dann entdecke ich diesen Lufteinschluss aus der Zeit, als die Felsen noch flüssig waren wie Teig.
Den möchte ich mir genauer anschauen. Dadurch entdecke ich eine gigantisch Schlucht.
Also soetwas habe ich noch nie gesehen. Ich bin voll beeindruckt.
Leider gibt es keine guten Fotos davon.

Mein Weg führt mich weiter in der Höhe an einer Bergflanke entlang.
Landschaftlich ein Traum, ab und an umwerfende Aussichten.


Felsformationen die aussehen wie Ränder von Blättern oder Wellen.

Vielleicht sind es genau diese Formen, die meinen Geist beflügeln und mir neue Möglichkeiten offenbaren. Bei dem Anblick dieser Felsen kommt mir eine Idee.

Hier ist es so einzigareig schön, doch ein Gednake betrübt mich.
Meine Zeit für diese Gegend wird langsam knapp. Eigentlich sollte ich mich heute oder morgen auf den Heimweg machen. Nein, nicht nach Castellane, sondern zurück nach Heidelberg. Hatte mich beim Kunden für ca. 2 Wochen abgemeldet. Jedoch ist der einzig feste Termin, der mich wirklich fixiert, ein Termin beim Homöopathen. Er wird seine Praxis nächsten Monat schließen und in den Nordosten von Deutschland ziehen. Gute Wahl. Dieser Termin, war mir vor der Reise so wichtig, doch jetzt wird er mir zur Last.
Was soll ich tun, darüber muss ich mir jetzt klar werden. Jetzt bin ich hier und genieße jede Minute, jeden Augenblick. Dahim werde ich von diesen Momenten zehren. Wann habe ich Gelegenheit wieder hier her zu kommen? Dieses Jahr bestimmt nicht mehr, also warten bis nächstes Jahr. Ob ich dann noch lebe und in der Lage bin? Kann jeden Tag was dazwischen kommen. Realität, Wunsch und Traum, sind sehr nah beieinander manchmal. Einen Plan machen ist immer eine gute Gelegenheit, um Gott zum Lachen zu bringen.
Alla hopp. Eine Whatsapp zum Kunden, ob die Halle brennt und ich dringend zum Löschen kommen muss und eine Nachricht zum Homöopathen, ob er den Termin anderweitig vergeben kann.
Die Antworten kommen prompt und sind ernüchternd und befreiend zugleich.
Ich bin total unwichtig, sowie für den einen, als auch für den anderen und somit völlig frei.
Beide können im Moment ohne mich leben und ich kann tun uns lassen, was ich will.
Geil, ich verlängere hiermit meine Reise um eine Woche.
Supertolles Gefühl, es fällt eine Schwere von mir ab.
Voller Energie fahre ich den nächsten Pass hoch.

Um´s Eck und Gas...

 

[Jungfux]

Wie man in den Wald reinruft... Die Leute erwidern freundlich meinen Gruß.

Schickes Kistchen, aber mein Krokodeel ist mir lieber. Jedem das Seine.


Das sieht für mich aus, als liegt ein Dino, vergraben mitten im Tal und nur der Rückenkamm schaut raus.

Meine Fantasie macht mich glücklich.

Da kommt schon wieder diese Nase bei Castellane.

Heute beende ich meine Tour recht früh, da ich ja den feinen Platz bei der Brücke jetzt kenne.
Da muss ich micht nicht erst bei Dunkelheit anschleichen, sondern kann dort gemütlich verweilen.
Jerome ist noch da, wie besprochen und wir halten wieder einen interessanten Plausch.
Erst mal ein Bad nehmen und dann gehe ich die paar Meter zu Fuß in den Ort.
Auf meine Sachen wird von Jerome aufgepasst. Auch eine neue Erfahrung für mich auf Reisen.

Castellane ist eine echt nette Stadt und wird mir immer sympathischer. Seht selber.

Immer wieder höre ich die Glocke der Kapelle. Mir gefällt´s.

Warum ich mir heute diesen Mampf gekauft habe, weiß ich nicht mehr. Garnicht meine übliche Kost.

Reichhaltiges Nachtisch-Angebot. Also verhungern werde ich hier nicht.

Es dämmert. Schön, wird auch langsam Zeit.

Wunderschön...

und später ist es dunkel - gute Nacht.

 

[Jungfux]

Sorry, für die ganzen Tippfehler. Ich lese den Text echt einige Male durch und wunder mich immer wieder was mir für krasse Sachen unbemerkt passeiren und dann nochmal unbemerkt bleiben.
Jo, kann passieren, ich arbeite dran.

 

[sigma]

Schöner Bericht

Auf dem Rückweg nach C. bin ich dann an diesem Militärgelände vorbei gekommen. Da drinnen ist eine verlassene Stadt. Das sieht echt spannend aus. Aber ich kann mich gerade noch beherrschen, das genauer zu erkunden.

So ganz verlassen ist das Gelände nicht, da drin ist die komplette 3. Panzerbrigade Zuhause

 

[Jungfux]

@ sigma: Na dann habe ich ja wieder Mal ein sehr feines Näsche bewiesen. Gott bin ich froh, dass ich da nicht reingefahren bin. War mir schon irgendwie klar, dass das nicht unbewacht ist. Wenn schon kein Zaun drum rum ist, dann sind sie vor Ort.

Heute fahre ich den ganzen Tag keinen Meter mit dem Motorrad. Keine Ahnung was los ist, aber der Tag läuft so dahin. Am Morgen schaue ich mich erst mal wieder um und genieße die Ruhe und die neu hinzugewonnene Zeit.

Als ich einen Stein los lasse, ist klar, der weitere Ablauf, ist nicht mehr aufzuhalten.
Er fällt ins Wasser und auf der Oberfläche entstehen Kreise, die immer größer werden,
während er zum Grund sinkt.

Das Pärchen, das gestern unter der Brücke gezeltet hat, hat dort eine feine Wassermelone liegen gelassen. Bevor sie schlecht wird, ist sie schon verspeist.

Den Tag langsam einblenden...


Später gehe ich mit Jerome in den Ort. Es ist Markt mit sehr unterschiedlichen Ständen für Essen, Käse, Taschen, Schmuck, ach und was weiß ich noch so alles... selbstgemachte Taschenmesser... sehr edel. Aber ich bin nicht so der Messerfreak. Mich spricht eher der Stand mit diesen Flöten aus Ton an.

Begeistert von dem Klang kaufe ich mir eine.

Mit Jerome durch die Stadt zu gehen, ist wie Stadtbummel mit Mädchen. Geht garnicht für mich. Er kennt jeden Laden, jeden Verkäufer*innen, hat mit jedem was zu besprechen. Bin froh, als ich mit einem Stück Käse (glaube für 15 €) und einem Laib Brot wieder aus dem Trubel raus bin.

Plötzlich entdecke ich an einem Baum eine Gedenkschildchen. Dieser Kanute ist nicht alt geworden, aber er hat seinen Traum gelebt und irgendwer hat ihm hier ein Andenken gestiftet, damit er nie vergessen wird.

RIP De Borrel: Hattest hoffentlich ne gute Zeit.


Da fällt es mir wieder ein, es kann jeden Moment vorbei sein. Alt werden ist nicht schön, sage ich oft, weil es überall schon anfängt zu zwicken. Eine Freundin von mir entgegnet dann immer: Du kennst die Konsequenz? Früh sterben ist auch nicht schön.

Mehrmals gehe ich im Fluß baden, um mich abzukühlen. Es ist echt heiß Tagsüber. Für später planen wir einen Spaziergang hoch zur Kapelle zu unternehmen. Aber nicht bei der Hize sondern erst gegen Abend, wenn es kühler wird. In der Stadt sehe ich diese hübsche SR 500. Sie erinnert mich an mein erstes Motorrad, eine XT 500. Optisch hat diese sogar viel Ähnlichkeit mit meiner XT. Der silberne Tank, die selbstgebauten Seitendeckel, die silbernen Felgen, das Chrom-Schutzblech hinten. Mein Motor war komplett blank... Erinnerungen an eine schöne "Jugend" (aus heutiger Sicht).

Mit der XT bin ich mit einem Freund damals mal von Nürnberg nach London gefahren.
Jeder auf einem eigenen Motorrad.

In London haben es mir damals die Treppen zur Themse so dermaßen angetan, dass ich kurzerhand mal runter- und wieder hochbeballert bin... Ging alles gut.

Die Steignug fängt ganz harmlos an und der Blick auf Castellane ändert sich ständig.

Der Weg ist das Ziel.

Dennoch immer die Kapelle im Auge.

Der Weg hoch zur Kapelle ist wie ein Pilgerweg mit Tafeln vom Kreuzzug. Irgendwie bin ich berührt.

Endlich oben. Das ist also die Glocke, die man den ganzen Tag im Ort hört.

An dem Griff darf jeder Besucher ziehen, aber bitte nur drei Mal, steht auf einer Tafel.

Von Castellane schallt uns Musik und Feiergeräusche hoch. Dort unten brummt der Bär.

Abendleuchten der Berge (Blick nach Osten).

Castellane in Abendstimmung (Blick nach Westen).

Sonnenuntergang... also im Dunkeln den steilen Weg wieder runter.

Auf dem Marktplatz ist voll was los. Auf der Bühne finden Aufführungen statt und schau mal, wie die Kinder rumspringen... Kinder, die miteinander spielen, das habe ich so ewig nicht mehr gesehen.

Spät am Abend werden dann noch an jeden diese goldigen Ähren verteilt.
Scheint irgendwie Erntedank-Fest zu sein. Ich bin wieder berührt, denn es benötige ja ne Menge Organisation und Arbeit, das zu bewerkstellingn. Was mir besonders auffällt, ich dachte nämlich, dass später der ganze Platz voll gesäät ist, mit diesen Dingern.
Jedoch nicht ein einziges Sträußchen habe ich später am Boden liegen sehen und meines hängt seit meiner geglückten Rückfahrt bei mir hier an meiner Pinwand.
Respekt vor der Natur und ihren Gaben, wird hier noch groß geschrieben.

Gute Nacht.

 

[Jungfux]

Am nächsten Morgen beschließe ich den Pilgerweg zur Kapelle noch einmal alleine hoch zu gehen.
Gestern fühlte ich mich beim Hochgehen gehetzt, durch die beiden Begleiter und dann später, beim Weg runter, verlassen. Jerome hat dort oben eine Dame kennengelernt, die auch einen Hund hat. Ab dem Moment war er eh auf einem anderem Kanal unterwegs.
Weil ich alter Sack nun aber die Treppen nicht so schnell runter kam, wie die anderen, haben wir uns verloren. Dies geschah jedoch nicht mit ´ner Absprache, sondern, weil sie einfach voraus geeilt sind.
Wir haben uns drei oder vier Tage sehr auf einander eingestellt, mit Caffee und Tee und gemeinsamen Frühstück und langen Gesprächen, jedoch meist über sehr belanglose Themen, wie z.B. das Wetter.
An diesem Morgen blieb die Tür seines Busses geschlossen. Ups, das kam sehr abrupt. Nun denn.

Tja, das kenne ich gut. Darum lebe ich meien eigenen Stiefel. Da muss ich mich nicht der Illiusion hingeben, dass jemand da wäre, der auf mich aufpaßt bzw. Rücksicht nimmt.
Dieses Verhalten habe ich auch schon einige Male mit meinen besten Freunden erlebt.

- Die Kraft sei mit Dir. -
Es gibt nur einen, der immer aufpasst.
Es ist der Eine mit den 1000 Namen.​

Mein Freund Stafan hat sich wieder gemeldet. Er ist sehr begeistert, von den Bildern, die ich in den Status stelle und fragt an, ob ich Lust auf ein Treffen habe. Ajo, alla hopp, warum nicht. Ich bleib eh noch ne Weile hier und erkunde die Umgebung. Von ihm kommt die Zusage, dass er in zwei Tagen abends hier ist.
Schau da her, es ist wie so oft im Leben: Eine Tür bleibt zu und sofort geht eine andere auf.
Ich freu mich riesig drauf. Er hat mir vor ca. fünf Jahren mal einen Beutel mit Ohrenstöpsel geschenkt. Dieser Vorrat reicht mir vielleicht für den Rest meines Lebens. Jetzt nach so langer Zeit, werden wir uns wieder treffen.
In den "Schlafplatz" und die Leute hier, habe ich mittlerweile vollstes Vertrauen und glaube nicht, dass mir was weg kommt. Die Camper hier in der Ecke sind coole Leute. Dennoch kette ich alles fest, was nicht niet- und nagelfest ist und spaziere durch den Ort dem Himmel entgegen.
Es ist ein superschöner warmer Sommertag. Der Himmel ist strahlend blau.

Die Farbenvielfalt der Fassaden spricht mich an.

Oh wie ich diese Stadt liebe, diese verwinkelten Gassen. Bin selten von einem Ort so berührt.

Gehe sogar in eine Kirche. Das ist für mich ebenfalls neu (also erst seit dieser Reise).
Vielleicht hat mir das am Ende sogar den Arsch gerettet. Genaus weiß man nicht.

Meine Gedanken ziehen dann immer um die Zeit der Entstehung dieser Gebäude,
inspiriert durch Bücher wie z.B. "Die Säulen der Erde" und "Der Medicus".


Ganz schön abgewetzt dieser Stairway to heaven.

Andere Persprktive, anderes Licht. Neuen Eindrücken folgen neue Erkenntnisse.

Diese alte Geschichte wird schon so lange erzählt, in so vielen Variationen und Sprachen.

... Jeder Schritt der Reise bringt mich näher zu mir selbst ...

... mit mit mit mit jedem Augenblick ...

... mit mit mit mit jedem weiteren Schritt ...

... komme ich tiefer und näher zu mir selbst ...

... und mit mit mit mit jedem Atemzug ...

... und mit mit mit mit jedem weiteren Tun ...

... komme ich tiefer und näher zu mir selbst ...

 

[Jungfux]

Weitere Fotos von dem Spaziergang

Immer wieder höre ich die Gloche, bim bim bim, wunderschön, für mich fast spirituell.

Das Machu Picchu von Castellane.

Ein jeder hat seinen Weg, dem er folgen muss.

Liebe ist die stärkste Kraft im Universum.

Endlich sehe ich mein geliebtes Castellane bei voller Sonne von oben. Ich kenne so viele Gassen, Plätze, Häuser und sehe doch noch so vieles Unentdecktes... wie z.B. den kleinen Swimmingpool am Parkplatz.

und hier mein genialer Wild-Campingplatz.


Blaue, stachelige Wunder am Wegesrand.

Schau mal, die blauen Tupfer in der Blüte.

Die Leute schauen mich zum Teil verwundert an, weil ich da so am Boden rumkrabbel... nix Neues.
Wenn die wüsten, was ich entdecke, da würden sie aber staunen.


Ein blauer Planet

und was ich sonst noch so sehe: Es war einmal ein Ast...

Wieder eine andere Form der Schönheit.

Oh, was kommt da auf uns zu?

Eine Herzchen-Wolke.

Die Reise geht weiter. Ab jetzt wieder auf zwei Rädern.

 

[Der mit der Q Tanzt]

Schön das dir Castellane so gefällt. Wenn ich in der Region bin muss ich da auch immer hin. Hat für mich einen besonderen Charme. Ich war schon zich mal dort und immerwieder schön. Meistens war ich auf dem Campingplatz der fußläufig in Richtung Schlucht liegt. Der war mal Schön und einfach. Leider immer mehr Clamping dort. Als ich mal mit der Ducati dort war auch schonmal im Grande Hotel am Platz gehaust. Manchmal sitze ich da nur in dem Cafe am Kreisel und beobachte die Kreiseltechnik der vorbeifahrenden Motorräder und Oldtimer. Da gibts immer was zu sehen da die Straße ja nach Nizza führt. Einmal war im im Juni glaube ich dort. Da war dieser Tag der Musik überall in F. In Castellane haben dort überall kleine Bands Strassenmusike gemacht und die Leute haben in den Gassen der Altstadt getanzt. Unvergesslich. Am Markttag kaufe ich immer Honig für Zuhause. Zu der Kapelle bin ich im Morgengrauen auch mal nuff. Auch Eindrucksvoll.
Muss ich unbedingt mal wieder hin.

Sorry fürs kapern. Das musste einfach raus.

 

[Jungfux]

Hallo Du "Q-Tänzer",
alles gut, ich freue mich über solche geistreichen und inspirierenden Rückmeldungen. Davon hätte ich sogar gerne mehr. Für mich ist das hier ein Geben und Nehmen. Wenn von Außen nix kommt, fühle ich mich wie ein Alleinunterhalter. Eine kleine informative Nebenunterhaltung, nimmt der Geschichte doch nicht die Spannung, sondern würzt sie noch mehr, finde ich. Den Hinweis auf den Musiktag finde ich sehr interessant. Das muss ich gleich mal googeln.
So etwas ist voll was für mich. Überall kreative Menschen, die etwas zum Besten geben, das liebe ich.
Also, wer noch etwas hinzufügen möchte, gerne ran an die Tasten.
Die Reise geht noch ein paar Tage und ab der Rückfahrt sind die Schutzengel jede Sekunde im Einsatz.
Gott sei Dank mit vollem Erfolg - also, es bleibt spannend.

Wenn ich die richtigen Fragen stelle, bekomme ich interessante Antworten. Danke schön.
Das ganze Programm - Tourismusbüro Castellane Verdon

 

[Juescho]

Castellane ... Wenn ich in der Region bin muss ich da auch immer hin ....

Der Markplatz in C mit seinen Strassencafes ist Kult und ein Muss. Ein Imbis und/oder Cafe au lait muss einfach bei jeder Frankreichreise sein ... dafür mache ich zur Not auch einen kleinen Umweg

 

[Jungfux]

Gehört eigentlich vor den Beitrag #89.

Am Morgen kommt mich nur der Hund von Jerome besuchen. So mache ich mir bei bester Gesellschaft meinen Morgentee und genieße die Ruhe.

Der Hund sprach: Guten Morgen...

Gestern habe ich irgendwo ein paar Lavendelastchen abgezupft, um daraus bei Gelegenheit etwas Nettes zu basteln. Oh, was kommt denn jetzt schon wieder, weden einige denken. 100 bzw. zwei Bilder sagen mehr als viele Worte. Ich habe doppelt Freude dran, erst bei der Manufaktur, denn in jeder Flechtung ist ein guter Wunsch, und später nochmal beim Verschenken.

Da fällt mir ein, ich habe es später Jerome geschenkt, für die schöne gemeinsame Zeit.


So, jetzt aber genug dieser Sentimentalitäten, es wird aufgesattelt und ab zum Supermarkt. Den Weg dahin haben mir auf meinem Spaziergang zwei Asiatinnen erklärt. Gut, somit ist die weitere Versorgung mit günstigen Lebensmitteln gesichert. Denn der Käs und das Brot waren so teuer wie ein Abendessen beim Pizzabäcker und Eisdealer zusammen.
Jetzt geht es endlich los. Ich habe mir ein paar schöne Strecken mit grünem Strich in Richtung Nizza rausgesucht. Die will ich heute unter die Hufe nehmen. Doch heute ist mein Purzeltag. Da fahre ich mal einen Tag nicht und es scheint, als hätte ich alles verlernt.

Ah, jetzt fallen mir anhand der Fotos ein paar wichtige Details ein.
Also es war schon früher Nachmittag, es war so dermaßen heiß, dass ich dringend eine Pause machen wollte, ich war echt im Arsch, aber schon seit Kilometern kein schattiges Plätzchen. Da plötzlich Schatten in Sicht. Aber schon zu spät, bin dran vorbei gerauscht. Na dann ganze Kompanie wenden...

nachdem ich mich mit Schulterblick umgeschaut habe... zu wenig Gas... verhungert. Klatsch - zum Glück nix passeirt.

Für das Plastikteil habe ich ja extra Blinker-Reparaturband dabei.

... Schwänzchen in die Hööö...

Gleich aufgewuppt, Krönchen gerichtet und erst mal Stärkung.

Zum Glück erst mal Schatten, bevor ich während der Fahrt verdurste.


Jetzt ist der Wasservorrat ist leer, also brauche ich einen Brunnen, fahre nicht gerne mit leeren Flaschen.
Im nächsten Dorf werde ich fündig. Positioniere das Krokodeel und lasse die Fuhre langsam auf die Seite kippen, doch der Ständer..... oh Schreck, vergessen auszuklappen. Wieder Klatsch.

Innerhalb von ca. 20 Minuten zwei mal schlafen gelegt. Finde den Fehler. Wer rastet der rostet.


Als ich hier an der Passhöhe ankomme, sehe ich böses Wetter auf über dem weiteren Streckenverlauf.
Bin noch ein Stückchen weiter gefahren, aber dann doch lieber mit Volllast umgedreht, um dem Wetter zuentkommen.

Dann fahre ich halt woanders lang, die Landschaft ist hier doch überall schön und vielseitig.

Wenn dieser Bobbel da oben abrutsche, gibt es bestimmt einen riesen Rumps.

Da liegt wieder ein halb vergrabener Dino im Tal.

Scheint mir wie ein natürlicher Rinnstein.


Dann entdecke ich diese Gerät und als ich das Bild in den Status stelle, kommt von einem Freund die Anfrage nach den Koordinaten. Das Teil möchte er abholen. Naja, das Haus in dessen Vorgarten das Teil steht, habe ich nicht fotografiert. Es bedarf also nicht nur eines Abschleppers, sondern auch eines Dolmetschers, um sich einig zu werden.

Auch ein schöner Blick. Das mächtige Anwesen und die steile Kante dort hinten beeindrucken mich sehr.

Die Wasserflaschen sind schon wieder leer. Zum Glück gibt es hier in fast jedem Dorf einen Brunnen.

Sie vergessen ihre Leute.

Jetzt dösen die Esel schon am Nachmittag... die schauen echt müde drein.

 

[Jungfux]

Das ist doch echt ein schönes Sonnenuntergangsstimmungsfoto.

Das ist glaube ich der Ort Gillette, wieder Zeit für einen Wasserstop.

So schön dieser Blick auch ist... Aber der Schock sitzt tief, denn das dort hinten ist der Flüss von Nizza. Alter, wo bin ich denn rausgekommen. Voll verpeilt, habe die ganze Zeit auf einen Abzweig gewartet, um eine Straße mit grünen Strich zu fahren und jetzt bin ich um diese Uhrzeit kurz vor Nizza... Schmeiß mich weg...

Den Blick kennen wir schon, nur jetzt bei anderem Licht.

Les Moulins am Abend

Diesmal am Rande des Nix wieder so eine Ansammlung von Häusern.

Letztes Bild des Tages. Jetzt heißt es am Kabel ziehen und zusehen, dass ich flott zurück nach Castellane komme. Habe wenig Bock diese tolle Gegend bei Nacht zu durchqueren.

Bin erst bei Dunkelheit zurück in C. Im Ort ist wieder volles Leben und Äktschn am Marktplatz.

Noch was Futtern und den Tag mit guter Laune ausklingen lassen.

Schlaft gut.