Ok, da du so nett Danke gesagt hast, das ganze noch einmal etwas ausführlicher

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Die Luft in den Reifen "trägt" die Last, die sich aus dem Eigengewicht des Fahrzeugs plus dem der Besatzung und des Gepäcks zusammensetzt. Der für das Motorrad vorgeschriebene Reifendruck steht zwar in der Betriebsanleitung, aber manchmal muss diese Angabe kritisch geprüft werden. Bei jedem neuen Reifen (und im Zweifelsfall sowieso) den Reifenhersteller fragen und dessen Luftdruckempfehlung befolgen!
- Ein zu hoher Luftdruck verschlechtert den Fahrkomfort und verringert die Reifenhaftung.
- Ein zu niedriger Luftdruck sorgt für eine schlechte Straßenlage und ist vor allem bei Sozius- und Gepäckbetrieb sehr bedenklich, da ein Reifen mit zu niedrigem Luftdruck unter großer Last rasch überhitzen kann, was zu schweren Reifenschäden führt.
- Der Luftdruck sollte regelmäßig überprüft werden, denn schon ein um 0,2 bar höherer oder niedrigerer Luftdruck als vorgeschrieben macht sich im Fahrverhalten (und damit der Fahrsicherheit) bemerkbar!
- Beim Prüfen des Luftdrucks beachten: In einem heiß gefahrenen Reifen kann der »absolute Reifenluftdruck« vorne um 0,4 und hinten um bis zu 0,5 bar zunehmen. Das kommt nicht nur auf der Rennstrecke vor, sondern auch bei scharfen Passabfahrten (besonders wenn die Maschine voll bepackt ist!).
Der Reifenhersteller gibt erst einmal den maximalen Reifendruck vor, denn der ist nicht nur für die Sicherheit der Fahrenden wichtig, sondern auch für den Verschleiß der Reifen. Im Zusammenspiel mit dem jeweiligen Fahrzeug gibt dann der Fahrzeughersteller den optimalen Reifendruck bekannt, an den man sich auch halten sollte. Ist kein anderer Reifendruck angeben gilt der Maximaldruck.
Bei falschem Reifendruck ist wie gesagt der Verschleiß der Reifen höher, ebenso wie der Spritverbrauch.
Rund 40% aller Verkehrsunfälle sind mit zu geringem Reifendruck im Reifen verbunden. Und Untersuchungen haben gezeigt, dass bei jedem vierten Fahrzeug der Luftdruck nicht in Ordnung war. Obwohl Luftdruck und Spritverbrauch eng zusammenhängen, bleibt die regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks leider eine Ausnahme. Der richtige Reifenfülldruck ist für die Leistungssicherheit und für die Wirtschaftlichkeit des Reifens von fundamentaler Bedeutung.
Folgen von Unterluftdruck:
- Steigender Rollwiderstand,
- steigender Kraftstoffverbrauch,
- steigender Reifenverschleiß (0,4 bar weniger-30% geringere Lebensdauer)
- Der Reifen kann im Inneren geschädigt werden. Versteckte Reifenschäden können durch nachträgliche Luftkorrektur nicht beseitigt werden.
- Ein Minderdruck von 0,2 bar führt zu 1 Prozent mehr Spritverbrauch,
- bei 0,6 bar sind es bereits 4 Prozent.
Dazu kommt die verringerte Reifenlebensdauer:
- 10 Prozent weniger bei 0,2 bar Minderdruck im Reifen,
- 45 Prozent bei 0,6 bar.
Spätestens ab 0,3 bar zu wenig Reifendruck wird es gefährlich:
- Die Reifentemperatur wird sehr schnell (20 min.) sehr hoch (ca. 120°C) und droht, sich selbst zu zerstören. Das bedeutet: er verliert seine Lauffläche.
In Sportfahrer-Kreisen dagegen wird oft mit niedrigerem Luftdruck experimentiert, um die Haftung zu verbessern. Doch die überwiegend verbauten Radial-Hinterradreifen mit 0-Grad-Gürtel benötigen einen relativ hohen Druck, um in schnell gefahrenen Kurven stabil und handlich zu bleiben. Im Gegensatz zu echten Rennsport-Reifen (Beispiel: Dunlop D 207 GP, Michelin Pilot Race) die aufgrund ihrer steifen Kreuzgürtellagen mit rund 2,0 bar vorn und hinten befüllt werden können, verlangen Straßen-Sportreifen (Beispiel: Bridgestone BT 56/SS, Dunlop D 207, Metzeler ME Z3, Michelin Pilot Sport, Pirelli MTR 01 / 02) auch auf der Rennstrecke nach mindesten 2,2 und 2,4 bar.
Enduro-Reifen dagegen bauen durch absenken des Drucks im Gelände tatsächlich eine bessere Traktion auf. Der Reifen läuft mit geringem Druck (zirka 1,2/1,4 bar) geschmeidiger über Unebenheiten, dämpft besser und kann sich in losem, trockenem Untergrund gut verzahnen. Bei Schlamm und Matsch hingegen ist auch damit nichts zu gewinnen, hier helfen nur grobe Stollen weiter.
Summa Summarum (lange Rede, kurzer Sinn), fahr den K60 auf der Straße mit 2,5bar und im Gelände mit 1,5 bar.