Lithium-Ionen-Batterie im Winter lagern

[Andi#87]

Glaub es oder lese es einfach nach.

Im Gegensatz zu Dir (und etlichen anderen) beziehe ich mein Wissen nicht von Wikipedia, sondern ich habe son Beruf mal anständig gelernt. Und da sich die Physik bekanntlich nicht ändert, vertraue ich mehr auf das, was ich meinen alten Lehrbüchern steht, plus das bisschen Erfahrung aus den letzten 45 Jahren

 

[bitSchleuder]

Bestimmt, dass Wissen kommt von gleichen kaliebern, die das hauptberuflich machen. Keine Sorge. Und es ist nachweisbar. Spürst Du, wenn Du Dein Motorrad startest. Einfach mal ausprobieren.

Damit der Rest auch weiss, um. Was es geht:
Google LiFePO4 Kälteempfindlich.

 

[Andi#87]

Google LiFePO4 Kälteempfindlich.

Das war genau das, was ich meinte, danke für Deine Bestätigung....
Das ist das Elende an Diskussionen mit Google Brains, es fehlt das Hintergrundwissen. Also: Belasse ich es nun dabei....

 

[body58]

Also, in den XTs hatte ich LiFePo4 und nie Probleme damit gehabt.
Es waren Shidos und die haben auch bei -15C° einwandfrei funktioniert.
Längste Standzeit war Aufgrund von Eis und Schnee allerdings 14 Tage.
Sehe auch nicht wirklich ein Problem bei längerer Standzeit, sie hat eine deutlich geringe Selbstentladung.

 

[bitSchleuder]

Auf die Entladung hat die Kälte keinen grossen Einfluss. Muss meine trotz Alarmanlage , im Gegensatz zur AGM, im Winter nicht nachladen und springt im Frühjahr an wie ne 1.
Je nach Dimensionierung spürst Du den Effekt mehr oder weniger. Die Leistung nimmt bei Kälte ab, was man wie gesagt durch einschalten der Verbraucher dann wieder weg bekommt, weil sich die Zellen erwärmen.

 

[Andi#87]

Das hat auch niemand bestritten und ist vollkommen korrekt. Nur deine Zeitangabe ist weit daneben.....

 

[Kurvenking]

So ein kleiner Startversuch macht den Akku deutlich wärmer als ein paar Minuten den LED-Scheinwerfer einzuschalten.

 

[bitSchleuder]

Da hast Du recht, finden die Zellen aber ggf nicht so schön, wenn sie so gestresst werden. Du brauchst dann ja einen Startvorgang zum aufwärmen, sind ja am Anfang in der Leistung noch reduziert und einen 2. für die volle Ausgangsleistung. Die Verbraucher einfach 3-5 Minuten laufen lassen reicht ihnen bei > 0 Grad. Warum das System unnötig stressen. So Batterie kostet am Ende ordentlich Geld, wenn sie ersetzt werden muss.

 

[Hobbyfahrer]

Ich sage dazu nur, dass was ich im Video getestet habe und seit Jahren in allen meinen Motorrädern nutze.

 

[bitSchleuder]

Das hat auch niemand bestritten und ist vollkommen korrekt. Nur deine Zeitangabe ist weit daneben.....

Das meine Zeitangabe ggf. nicht passt ist ja kein Thema. Was wäre in Deinen Augen eine passende Zeitangabe? Ich habs nur ausprobiert und meine kommt mit 3 Minuten bei 5 Grad gut zurecht.

 

[ALW]

So ein kleiner Startversuch macht den Akku deutlich wärmer als ein paar Minuten den LED-Scheinwerfer einzuschalten.

Wenn der Anlasser einrückt, aber nicht schafft durchzudrehen, wird der viel schneller heiß als die Batteriezellen, weil er einen höheren Widerstand hat. Da ist glaub ich Fernlicht an für ein paar Minuten die sicherere Methode.

 

[Andi#87]

Was wäre in Deinen Augen eine passende Zeitangabe?

15 bis max. 30 Sekunden reichen vollkommen aus. Sonst kommt man schnell an den Punkt, dass die Entladung höher ist als die Erwärmung durch Entladung...

 

[KrisderBiker]

Das sieht doch alles gut aus. (Selber hatte ich bei ~ -5 Grad bis dato nie ein Problem. Darunter habe ich es schlicht noch nie probiert.)

Aus Interesse habe ich etwas nachgelesen. Wenn man div. Publikationen querliest, dann stehen bei -20 Grad im Vergleich zu +20 Grad in etwa die halbe Kapazität der Batterie zur Verfügung, zugleich steigt der Innenwiderstand deutlich an, weshalb die Zellenspannung einbricht. (Deshalb ist vom Laden mit einem geringen Ladestrom bei tiefen Temperaturen abzuraten.) Zumindest dieser Aspekt spricht für eine etwas grössere Kapazität der Batterie.

Allerdings trifft die Situation am Motorrad nicht ganz zu, da diese Zahlen bei Strömen kleiner als 1C ermittelt werden (wobei die C Rate der Zahl entspricht, die die Kapazität der Batterie in Ah angibt).

Beim Motorrad zieht man beim Starten kurz 10-20C. Daraus kann man folgern: der erste Startversuch dient ggf dem Erwärmen, mit dem zweiten Startversuch (kurz danach, sonst kühlt sie wieder aus) sollte dann die Leistung da sein. Hier habe ich ein frei verfügbares Diagram gefunden, das ganz brauchbar erscheint.

Interessant ist die Frage, ob die Stromentnahme für den Scheinwerfer reicht, um die Batterie hinreichend zu erwärmen. Das sieht nach Abbildung 5b in dieser Publikation nicht so aus. Eine nennenswerte Erwärmung findet hier bei Pouch Zellen (wie in den Motorradbatterien verwendet) erst ab 4C statt, dh. bei 6Ah bei 24A Stromfluss. Bei 1C also 6A Stromentnahme bei einer 6Ah Batterie passiert lt. dem Diagram noch nicht viel Erwärmung.

Was habe ich jetzt mitgenommen?

1. 0 Grad ist aus LiFePO4 Sicht noch nicht wirklich kalt.
2. Wie ja schon beschrieben bei kalten Temperaturen (<-5 Grad) erstmals Zündung und Licht einschalten (ich würde trotzdem 30s warten) und einen Startversuch machen. Wenn dieser nicht klappt, dann anders als bei PB den nächsten nach ~15 Sekunden versuchen (von mir jetzt Daumen mal Pi geraten, damit die Wärme sich etwas verteilen kann, aber die Batterie nicht wieder auskühlt);
3. Das Motorrad bei Eiseskälte (-20 Grad) nicht wochenlang mit halbscharig geladener Batterie herumstehen lassen, um dann losfahren zu wollen (aber das geht bei uns ja gar nicht) - ausserdem wird die Spannung hier nicht mehr ausreichen.
4. die Batterie weiterhin bei Raumtemperatur am Ladegerät bei ~0.2 C laden ( Abbildung 5a), damit sie zur Ladeschlussspannung hin nicht heiss wird.

 

[bitSchleuder]

Ggf. auch eine Batteriedimension für die gelebten Minusgrade kaufen, damit das Ding dann auch anspringt. Denke BMW hat eine ziemlich dicke eingebaut, weshalb die auch nen größeren Aufpreis kostet. Meine ist eher wie die AGM dimensioniert, da spürt man den Einbruch dann schneller. Unter Null würde ich ggf. gar nicht loskommen. Ist ja immer vom Anlassstrom abhängig, der benötigt wird.

Interessanterweise verbaut BMW bei Kaltlandausführung ne AGM Batterie. Frage ist, was versteht BMW unter Kaltland. Steht leider nirgends beschrieben.

 

[ALW]

Danke für den Link, spannendes Paper. Fig. 5 gibt aber nicht her, dass Erwärmung erst ab 4C stattfindet, die gibt Heizleistung in Watt an. Interessanter finde ich Fig. 8a, Temperaturanstieg bei Entladung mit 1C und Zelle in Luft.

 

[KrisderBiker]

Danke für den Link, spannendes Paper. Fig. 5 gibt aber nicht her, dass Erwärmung erst ab 4C stattfindet, die gibt Heizleistung in Watt an. Interessanter finde ich Fig. 8a, Temperaturanstieg bei Entladung mit 1C und Zelle in Luft.

Gerne - Erwärmung braucht halt Heizleistung - es war auch nicht das Ziel in einem Absatz alles zusammenzufassen, sondern das Paper zu verlinken, dann kann jeder selber nachlesen.

Die Verhältnisse im Batteriegehäuse sind auch nicht in Fig.8 wiedergegeben (wo die inneren Pouches dicht an dicht liegen und wohl nicht über eine längere Zeit 1C entnommen wird - man will ja nur kurz Leistung entnehmen, um zu starten) - man bekommt vlt ein Gefühl für die Verhältnisse.

 

[KrisderBiker]

Ggf. auch eine Batteriedimension für die gelebten Minusgrade kaufen, damit das Ding dann auch anspringt. Denke BMW hat eine ziemlich dicke eingebaut, weshalb die auch nen größeren Aufpreis kostet. Meine ist eher wie die AGM dimensioniert, da spürt man den Einbruch dann schneller. Unter Null würde ich ggf. gar nicht loskommen. Ist ja immer vom Anlassstrom abhängig, der benötigt wird.

Interessanterweise verbaut BMW bei Kaltlandausführung ne AGM Batterie. Frage ist, was versteht BMW unter Kaltland. Steht leider nirgends beschrieben.

Das sehe ich auch so. Ich bin aber nicht der Kaltfahrer vor dem Herrn. Ich hatte in der 1200er eine LiFePO4 mit 4Ah und das hat auch bei leichten Minusgraden geklappt. (Aber da gibt es einen eigenen Thread zu diversen Starterproblemen mit Reinigungs- und Schmieranleitungen).

Kaltland ist halt relativ - wenn man im Zillertal lebt, eine eiskalte Garage hat und im Winter fortlaufend bei -10 Grad fahren will, ist man mit der AGM ws besser beraten (aber sind das so viele?) - in Norwegen mit einem warmen Stellplatz geht's sicher auch mit LiFePO4.

 

[FF-GS]

Meine 6 Ah Lifepo hat selbst meinen 1300er Lufti Bigbore von Rösner &Rose mit mehr Kompression angeworfen und der hatte nicht mal so eine Deko wie ab der LC. Und das auch bei unter Null und nach wochenlangen Standzeit ohne Zwischenladung. Ich sehe bei der 1250 qenig Probleme.

 

[Strickds]

Ich sage dazu nur, dass was ich im Video getestet habe und seit Jahren in allen meinen Motorrädern nutze.

Mal wieder voll am Thema vorbei und noch seinen YouTube Beitrag verwiesen. Nervt echt

 

[XTZ1960]

Mal blöde Frage ,LifePro4 sagt mir nichts ,meine bisherigen Lios ,blieben Monate lang drin ,ohne Laden bei Minusgraden von max.15 Grad minus . Und alles gut. Wenn es länger und kälter wäre ,was im südlichen Raum der Fall ist ,wurde ich sie ausbauen.