Lenkschloss "defekt": Ausbau, Reinigung und Pflege

[Nordisch]

Moin,

seit gestern Abend macht mein Lenkschloss an meiner 1200er GS (Typ 0A02, EZ 03/2017) nur noch folgendes: Stift fährt raus, klack, Stift fährt rein, klack. Also verriegelt es nicht mehr.

Wenn ich den "Keyless-Druckknopf" gedrückt halte, bleibt der Stift draussen. Wenn ich mit ausgefahrenen Stift den Lenker so nach rechts drehe, dass der Stift am Rahmen "festgeklemmt" wird, versucht der Motor nach dem Loslassen des Druckknopfes noch kurz den Stift wieder einzuziehen, schafft es nicht und hört auf zu summen. In dem Moment ist das Schloss verriegelt. Allerdings muss ich mehrfach drücken, damit es wieder entriegelt. Also alles keine Lösung.

Angewärmt zum Trocknen, Stecker und Kontakte mit Luftdruck ausgeblasen, Batterie abgeklemmt und sehr vorsichtige "Schläge" aufs Gehäuse (früher aufm Hof hat das irgendwie überall geholfen ) haben nichts genützt.

Hat wer noch eine Idee?

Ansonsten würde ich die Zündschloss- bzw Keylesseinheit mit dem Lenkschloss mal ausbauen und gucken, ob da was machbar ist.

Lt. Anleitung sind sogenannte Fächerschrauben auszubohren. Hat das schon jemand alles gemacht und hat Tipps und Tricks für mich?

Danke und viele Grüße

 

[KOWALSKI]

Servus Nordisch,
die Fächerschrauben auszubohren ist nicht so die große Schwierigkeit.
Ich habe die Ringantenne einer K25 ersetzt und die Fächerschrauben
ausgebohrt, bzw. den Kopf 'weggebohrt'. Angefangen mit 6mm Bohrer,
am Schluss 10mm. Ob Ringantenne bei K25 oder Lenkschloss bei K50
verhält sich in etwa ähnlich. Die große Kunst ist, die verbliebenen M8
Gewindereste der Fächerschrauben herauszubekommen; die sind mit
Loctite montiert. Ich habe zuerst Gripzangen in verschiedenen Größen
benutzt - hat aber nicht geklappt. Mit meiner Knipex Cobra 150 hats
einwandfrei funktioniert! Zur Neubefestigung hab ich normale M8
Inbusschrauben verwendet. Wünsche dir gutes Gelingen bei deiner Aktion.
Evtl. hat noch jemand hilfreiche Tips und Ratschläge.

Gruß
Peter

 

[Gast29174]

Ich hab im Netz gerade diese Anleitung gefunden. Ist das die gleiche die du schon hast ?

file:///C:/Users/SF/Downloads/Zuendschloss%20(1).pdf

 

[Nordisch]

file:///C:/Users/SF/Downloads/Zuendschloss%20(1).pdf

Das ist ein lokaler Link, der funktioniert so nicht.
Aber macht nichts, ich habe eine passende Rep-ROM. @KOWALSKI hat ja auch schon Tipps gegeben.

 

[Leverkuser]

Hallo,
ich hatte auch dieses Problem.Sprühe den Verriegelungsbolzen mit einem
Schmiermittel (ich habe Siliconspray genommen) ein.Von allen Seiten wo Du dran kommst.Dann öfter rein und rausfahren,bis es wieder veriegelt.
Viele Grüße

 

[Franz Gans]

Lt. Anleitung sind sogenannte Fächerschrauben auszubohren. Hat das schon jemand alles gemacht und hat Tipps und Tricks für mich?

Ich vermute, Du hast die Anleitung? Sonst, falls nicht, bitte Nachricht, dann PN, da Urheberrecht tangiert..

 

[Nordisch]

Ich vermute, Du hast die Anleitung?

Ja, habe die richtige Rep-ROM zu meiner GS. Aber danke für das Angebot

 

[Nordisch]

Sprühe den Verriegelungsbolzen mit einem
Schmiermittel (ich habe Siliconspray genommen) ein.

OK und danke. Dann werde ich das morgen noch mal probieren bevor ich mit der Bohrmaschine anrücke. Rückmeldung folgt dann.

 

[Leverkuser]

Drücke den Knopf das der Bolzen rausfährt.Dann sprühen,damit der Bolzen
das Schmiermittel mitnehmen kann.
Drücke die Daumen.

 

[Andi#87]

Bevor ich alles wieder mit einem Öl einsprühe, wo der Dreck dran hängen bleibt, würde ich erstmal Bremsenreiniger zum Einsatz bringen, um evtl. Schmodder zu lösen. Schmieren könnte man ja immer noch, wenn es gescheit sauber ist

 

[FlowRider]

Ich hab im Netz gerade diese Anleitung gefunden. Ist das die gleiche die du schon hast ?

file:///C:/Users/SF/Downloads/Zuendschloss%20(1).pdf

Kleine Anleitung, wie man PDF hinzufügt:

Text verfassen, dann "Datei hinzufügen klicken" (unten links, mit Karl Klammer)

Im folgenden Dialog die Datei auswählen (bei dir im Verzeichnis C:/Users/SF/Downloads/ )

Dann wird die Datei als Symbol angezeigt. Mit "Antworten" bestätigen.

Sodann erscheint so etwas wie das nachfolgende Bild und in deinem Fall hätte dann das Anhängen der Datei "Zuendschloss%20(1).pdf" aus dem Verzeichnis C:/Users/SF/Downloads/ auch wirklich funktioniert

 

[SQ18]

Lt. Anleitung sind sogenannte Fächerschrauben auszubohren. Hat das schon jemand alles gemacht und hat Tipps und Tricks für mich?

Bei einer BMW musste ich das noch nicht machen, aber an den VW die wir im Fuhrpark haben schon öfter.
Falls Du mit einem scharfen Meisel seitlich am Schraubenkopf ansetzen kannst, lassen sich die Schrauben so evt lösen, dann weiter wie oben vorgeschlagen mit einer guten WaPu-Zange o.ä.
Wenn der Kopf noch dran ist hast Du auch mehr Hebel und Fläche zum greifen.
Voraussetzung ist das man mit den Werkzeugen beikommt.



hth

 

[Nordisch]

Falls Du mit einem scharfen Meisel seitlich am Schraubenkopf ansetzen kannst

Leider versenkt. Also ausbohren. Anders komme ich da nicht ran.

 

[Leverkuser]

Hat schmieren nicht geholfen?

 

[ManHer0706]

Leider versenkt. Also ausbohren. Anders komme ich da nicht ran.

Linksausdreher kennst du sicherlich, oder?

Craft-Meyer LINKSAUSDREHER-SET 5-TLG. M5-M18 CRAFT-MEYER

 

[Nordisch]

Hat schmieren nicht geholfen?

Hat noch nicht geholfen. Ich baue es aus und mache dann richtig sauber.
So sieht es im ausgebauten Zustand aus:

 

[Nordisch]

Linksausdreher kennst du sicherlich, oder?

Zu spät, es kam der Tag, da wollte der Bohrer bohren..

 

[Nordisch]

Fehlerbild:
Wie oben beschrieben mit folgender Meldung:


Ausbau
@KOWALSKI hat es sehr gut beschrieben:

Angefangen mit 6mm Bohrer, am Schluss 10mm. Ob Ringantenne bei K25 oder Lenkschloss bei K50
verhält sich in etwa ähnlich. Die große Kunst ist, die verbliebenen M8 Gewindereste der Fächerschrauben herauszubekommen; die sind mit Loctite montiert. Ich habe zuerst Gripzangen in verschiedenen Größen
benutzt - hat aber nicht geklappt. Mit meiner Knipex Cobra 150 hats einwandfrei funktioniert! Zur Neubefestigung hab ich normale M8 Inbusschrauben verwendet.

Von unten, noch ist der Schraubenkopf heil:

Danach:


Wer es nachmachen will tut sich einen Gefallen, wenn er gute Metallbohrer hat. Da ich keine vernünftige Bühne habe, habe ich vorne unterm Schnabel gesessen und irgendwie über Kopf gebohrt. Das war für mein Empfinden schon fummelig, zumal ich zu Anfang versucht habe, die Spähne mit einem Staubsauger abzusaugen. Da ich aber nicht Inspector Gadget bin, fehlte mir die dritte Hand, also irgendwann Staubsauger weg und mit beiden Händen gearbeitet.

Noch zwei Tipps an der Stelle:

1. Kabel irgendwie beiseite binden und beim Bohren schön auf alles um den Bohrer herum aufpassen.
2. Spähne hinterher wirklich sauber entfernen. Mit der LED-Taschenlampe habe ich zum Schluss noch welche oben auf den Gabeldichtungen liegen sehen. Wenn die sich irgendwie in die Dichtung arbeiten.... uih uih... Also absaugen und mit Druckluft seitlich (!) wegpusten.

Auseinander bauen:
So sah die Keyless-Lenkschloss-Einheit nach dem Ausbau aus:


Beim Abbauen der äußeren Gehäuse bin ich nicht wirklich weit gekommen.

Von unten kann durch zwei Löcher den Verriegelungsstift sehen und etwas, z. B. mit Silikonspray, versorgen.


Beim Aus- und Einbau der unteren Abdeckung auf die "Nase" aufpassen:


Eigentlich müsste man die Einheit noch weiter auseinander bauen können indem man die beiden Schrauben löst:


Aber ein "Stift" verhindert weitere Aktionen:


Säubern und pflegen:
Ich habe die Einheit also soweit auseinander gebaut, wie ich mich getraut habe, gesäubert und mit Silikonspray den Verriegelungsbolzen "eingeschmiert"(auch durch die beiden kleinen Löcher von unten):


Dabei ist mir aufgefallen, dass ich nach der ersten Reinigung mit einem Lappen den Verriegelungsbolzen, als ich die Einheit lose an die entsprechenden Kabel angeschlossen habe, sauber raus- und wieder einfahren konnte. Der Fehler, den ich im eingebauten Zustand hatte, also das der Verriegelungsbolzen nicht draussen blieb, war schon mal weg.

Nun noch alles schön zusammen- und wieder eingebaut (20 Nm für die Schrauben mit Schraubensicherung) und.... Yee-haw es funktioniert wieder.

Fazit:
Der Verriegelungsbolzen der Keyless-Lenkschloss-Einheit scheint bzgl. Dreck empfindlich zu sein. Vermutlich sind die inneren Taster/Fühler sehr "streng" ausgelegt. Und Dreck kommt da im Zweifel auch rein, da die Einheit zumin. bis zum Verriegelungsbolzen nicht abgedichtet ist. Durch irgendwelche kleinen Löcher kann da immer was durch.

Ob diese Reinigung nun von längerer Dauer ist, wird sich zeigen. Ein Versuch ist es aber Wert, schließlich kostet die Einheit ca. 500,- EUR, da kann man schon mal etwas probieren.

 

[Nordisch]

Achso: wenn jemand eine defekte Einheit herumliegen hat und sie loswerden will, würde ich das Porto zahlen...

 

[Gast29174]

Was willst du denn mit einer defekten Einheit ?