Bei eingelegtem Gang drehen sich schon ein paar Zahnräder mit, es findet bei gezogener Kupplung nur kein Kraftschluss zwischen Getriebe und Kardan (simpel ausgedrückt) statt.
Eine Kupplung (wenn nicht DSG) ist im KFZ i.d.R. eine Trockenkupplung und die trennt zu 100%. Sonst ist was defekt.
Das ist nicht ganz richtig. Die Scheiben einer Lanellenkupplung trennen (bei gezogenem Hebel) selbstverständlich vollständig, dh liegen nicht mit Druck aufeinander, so dass via Reibscheiben keine Kraft bzw kein Drehmoment übertragen wird.
Allerdings liegt es in der Natur von Nasskupplungen, dass durch das Öl zwischen den Reibscheiben Scherkräfte entstehen, die eine gewisse Kraftübetragung ermöglichen, was trotz Reibscheibentrennung in eine Restkraft zwischen An- und Abtrieb resultiert.
Da die vom Öl übertragenen Scherkräfte von dessen Viskosität abhängen, nimmt das beschriebene Phänomen bei Betriebstemperatur (Öltemp >80°) stark ab, weil das Öl dann bei Weitem nicht mehr so „zäh“ ist wie im Kaltzustand. Ein Manövrieren des Moppeds ist dann bei gezogener Kupplung nebst eingelegtem Gang ähnlich easy wie im Leerlauf (letzteres ist natürlich praktischer, da man die linke Hand nicht so eingespannt hat).
Gruß.
Denkt bitte einfach nochmal über eure Aussagen nach!
Fakt ist, daß auch eine Trockenkupplung der in Motorrädern u. Dosen verwendeten Ausführung, egal ob Ein- o. Mehrscheibenausführung, niemals zu 100% trennt!.
Die frei auf der Welle laufenden Reibscheiben haben immer wieder Kontakt mit der an- o. abtreibenden Seite und stellen dadurch einen, wenn auch eingeschränkten Kraftschluss dar (sie müssen halt angetrieben/abgebremst werden).
Das läuft da nicht anders als bei Ölbadkupplungen, nur daß diese etwas träger reagieren, weil das Öl, Temperatur-/Viskositätsabhängig "klebt" und die Reibscheiben nicht so zügig freigubt, wie das die Trockenkupplung tut.
Dem gegenüber stehen, beim Schieben, die nur geringen Verluste durch den Widerstand der Getriebewellen, der "Kraftschluss" beschränkt sich auf die geringen zu übertragenden Momente durch ineinander/miteinander laufenden Wellen, ohne direkte Kupplung durch Kraftschluss (Gang eingelegt).
Uli