1. Tag
Der Start erfolgte als es hell war, um 7.45 Uhr fuhr ich aus der Garage. Da die Heimatreviere bekannt und heute nicht das Ziel sind geht es direkt in Gärtringen auf die A81 bis nach Empfingen, dann über Balingen-Sigmaringen-Ravensburg-Wangen über die schwäbische Alb. Auf der A96/A14 und durch den Pfändertunnel umfahre ich bis zur Ausfahrt Hohenems mautfrei den Verkehr um Bregenz, wechsle dann auf die A13 in der Schweiz bis Chur, Vignette habe ich ja.
Nun wird es landschaftlich deutlich schöner, immer weiter Richtung Julier. Den Pass hatte ich iwi spektakulärer in Erinnerung, mit perfektem Belag kann ich es aber wenigstens entsprechend laufen lassen ... natürlich immer mit Blick auf den Tacho und die zahlreichen Schilder ... 30/40/50/60/70/80 km/h ... da ist man durchaus beschäftigt, will man die Reisekasse nicht strapazieren.
Bis zum Silser See bleibt das Bild nahezu gleich, perfekter Belag, fehlerfreie Leitplanken, meist zusätzlich mit Geländer und daneben eine Bilderbuchlandschaft ... mir fällt spontan meine Märklin Eisenbahn ein.
Leider scheint am Silser See keine Sonne, auch die Temperaturen um die 15°C motivieren nicht zu einem Halt und einem Getränk im Freien, also weiter zum Passo di Maloja, auf den hatte ich mich besonders gefreut. Leider war dann meine Enttäuschung dafür um so größer, nicht wegen dem Pass selbst, der war genau so perfekt ausgebaut, geteert und gesichert wie der Julier. Es war der immense Verkehr, von Betonmischern, Postbussen, Wohnmobilen und Kleintransporter war alles unterwegs. Dazwischen, mit teils wilden Manövern, ambitionierte Nachkommen von Valentino Rossi ... entspannt reisen geht anders.
Das Bild änderte sich mit dem Überfahren der Grenze ... Bella Italia ... sofort erkennbar an leicht angerosteten Leitplanken mit Kampfspuren und einem südländischen Pflegestil von Gebäuden und Landschaften ... authentisch und für mich auch sehr sympathisch. Natürlich erfolgte an der ersten Bar in Fahrtrichtung ein Halt, der erste echt italienische Cappuccino ... phantastisch und 1.50 € .. Bella Italia.
Die Fahrt bis nach Chiavenna ist schnell erledigt, das Albergo Conradi am 2. Kreisverkehr schnell gefunden. Aber es ist erst 14.30 Uhr und nun? Da lohnt doch noch eine kleine Exkursion auf den Splügen, da weiss ich dann was mich Morgen bzgl. Baustellen und Umleitungen erwartet.
Zurück am Hotel erstmal einchecken. Von aussen, sagen wir mal unspektakulär, zeigt es nach dem Betreten einen perfekten Service. Feines Interieur, sehr bemühtes Personal, tolles Zimmer und Bad. Dazu große Tiefgarage für das Bike und ein feines Restaurant mit zivilen Preise ... perfetto Signore.
Also ab unter die Dusche und dann durch das Stadttor vor dem Hotel in's italienische Leben.
Na dann mal bis Morgen, zum 2. Teil der Reise ....