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vielleicht kannst Du mir dann erklären, weswegen immer mehr Schneekanonen angeschafft und auch betrieben werden?
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Dazu müsste man wissen, wie moderner Skitourismus funktioniert.
Es wurde ja bereits darauf hingewiesen, dass man die Schneekanonen braucht um tatsächlich schneearme Winter zu überbrücken und natürlich die Skisaison zu verlängern, und zwar in beide Richtungen. Es dient schließlich zur Sicherung der Investitionen in einem Wintersportgebiet.
Des weiteren haben sich auch die Ansprüche der Skifahrer stark verändert, man will eine sauber planierte Piste, da es leichter ist darauf zu fahren und auch dem derzeitigen dynamisch schnellem Fahrstil entgegenkommt.
Zusätzlich haben sich die Kapazitäten der Aufstiegsanlagen drastisch vergrößert was zu einer weit höheren Belastung der Skipiste führt. Früher stand man 80% unten an der Liftschlange, 15% gondelte man nach oben und wenn es hoch kommt fuhr man die restlichen 5% tatsächlich Ski auf der Piste. Das sieht heutzutage deutlich anders aus.
Man benötigt also viel festeren Schnee.
Selbst in besten schneereichen Wintern wäre man kaum in der Lage eine stark befahrene Piste ohne Ausaperungen stabil zu halten. Naturschnee ist dazu denkbar schlecht geeignet, für 10 cm kompakte Pistenauflage braucht man das mehrfache an pulverförmigen Neuschnee. Dieser muss dann in mehreren Schritten (Walzen, Fräsen, Antauen und wieder Kristallisieren) in eine halbwegs pistentaugliche Konsistenz überführt werden.
Das praktische am Kunstschnee ist, der schneit quasi fertig verarbeitungsfähig aus der Schneekanone.
Ich behaupte mal, dass der moderne alpine Wintersporttourismus ohne Kunstschnee nicht mehr möglich wäre, auch bei schneereichen Wintern.
Naturschnee dient vorwiegend der Optik außerhalb der Pisten, den Langläufern und relativ flachen und wenig frequentierten "Naturpisten".
Gruß Thomas