Hallo zusammen,
wie schon von einigen hier richtig geschrieben muss der Helm ab. Egal was Aufkleber oder sonstiges schreiben oder sagen. Nach Möglichkeit zu zweit. Einer fixiert den Kopf unter leichtem Zug und der Zweite nimmt vorsichtig den Helm ab. Wenn der Patient ansprechbar ist, sollte es sowieso selbstverständlich sein das man mit ihm redet und ihn nach Schmerzen befragt sowie ihm die Vorgehensweise und auch das WARUM erklärt. Fällt der Patient im Laufe des Geschehens in die Bewusslosigkeit z.B. wegen einer Hirnblutung kann es für die Abnahme schon zu spät sein und die Abnahme die dann unter Stress erforderlich wird, ist mit ziemlicher Sicherheit alles andere als schonend. Erbricht der Patient im Helm passiert (bei Bewusstlosigkeit) das anatmen des Erbrochenen teilsweise so schnell das es für eine Reaktion zu spät ist. Stiefnecks, Vakuummatratze und/oder Schaufeltrage, Intubation können mit Helm nicht angewendet werden.
Etwas zum Rechtlichen:
eine Wirbelsäulenschädigung die später diagnostiziert wird kann NIE eindeutig ursächlich auf eine Helmabnahme zurückgeführt werden, da diese auch vor der Helmabnahme bestanden haben könnte. Ein erstickter Toter kann wegen erbrochenem wird sehr wohl auf die nicht erfolgte Helmabnahme zurückzuführen sein.
Es ist klar das man direkt bei der Helmabnahme größte Sorgfalt walten lassen sollte um evtl. bestehende Wirbelsäulenschäden nicht zu verschlimmern. Daher sollte man die Abnahme VORHER unbedingt geübt haben. Auf Kursen speziell für Mopedfahrer kann man das in lockerer Atmosphäre üben. Am Unfallort selbst kommt dann meist noch die Nervosität hinzu, so dass es als "ungeübten" recht schwierig werden kann.
In meiner Praxis im Rettungsdienst ist es mir noch nie vorgekommen, das ein Kopf "auseinandergefallen" ist. Und wenn, dann wäre der Patient im weiteren Lauf der Behandlung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verstorben.
Wie hier schon einer schrieb: "Es gibt Krankheiten/Unfallfolgen die nicht mit dem Leben zu vereinen sind.
In diesem Sinne allzeit Gute Fahrt.