Grüssen? Helfen?

Diskutiere Grüssen? Helfen? im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Ich fahre immer noch mit dem "Gelben Schal". Mein Mutter, die damals von der Bedeutung und dem Sinn des Gelben Schals Wind bekommen hatte...
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dawshill

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Ich habe einen älteren Beitrag von mir zitiert, der mir immer noch gefällt.

Zusätzlich zum Helfen...wenn sich jemand an der Strasse bemerkbar macht, halte ich selbstverständlich um meine Hilfe anzubieten.

Aber es reicht nicht, einfach dazustehen und zu warten bis jemand anhält, man muss sich bemerkbar machen.
Den gelben Schal hab ich leider schon Jahrzehnte nicht mehr gesehen.....
Ich fahre immer noch mit dem "Gelben Schal".

Mein Mutter, die damals von der Bedeutung und dem Sinn des Gelben Schals Wind bekommen hatte, stattete ihren Sohn (= mich) mit einer großen Menge aus; zur Beruhigung sagte sie damals....
20240725_200102.jpg

Ich habe und nutze sie heute noch (siehe Kreis im Bild).
 
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rr100cs

rr100cs

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Ging mir als 18jähriger Schüler und danach als Student genauso.
Hätte ich nicht selbst geschraubt, hätte ich mir das Moped gar nicht leisten können. Aber sämtlichen Freunden, die ich hatte und Motorrad gefahren sind, ging es genauso.
Wie ist das eigentlich heute, wird da das Moped von Oma oder Eltern gesponsert und die Karre in die Werkstatt geschoben?

Gruss,
maxquer
Einer der Mechaniker in der Mehrmarken-Motorradwerkstatt in unserem Dorf erzählte mir tatsächlich vor einigen Jahren, die 16-jährigen kämen heute mit ab- oder überspringender Kette in die Werkstatt und wenn er ihnen zeigen wolle, wie sie das in Zukunft selbst einstellen können, würden sie abwinken und lieber in der Ecke stehend im Smartphone scrollen. Sind sicher nicht alle, aber er meint , eine Tendenz beobachtet zu haben.

Irgendwie scheint der Zugang zu Technik ein anderer zu sein und es wird nicht der Versuch gemacht, es sich selbst zu erschließen. Geht bei einem defekten schwarzen Kasten mit 17-poligem Stecker dran und Software drin ja auch nicht und die Reparatur kommt per Update. Man kann den jungen Leuten keinen Vorwurf machen.

Die Tochter meiner Ex fuhr mit Absicht wegen der Optik ein altes Fahrrad mit Seiten-Dynamo. Irgendwann erhielt ich abends einen Anruf, "Das Licht geht nicht, kannst Du mal kommen?". Also Glühlampen, Kabel, Multimeter eingepackt und hingefahren. Was war es? Die Schraube, die den Dynamo am Rahmen hielt, hatte sich gelöst und der Dynamo hing seitlich neben dem Rad, sie hatte noch Glück, daß er nicht in die Speichen geraten war. Ich hätte die Fehlermeldung "der Dynamo ist lose" erwartet.

Ein Freund mit Autowerkstatt erzählte mir, sein Sohn habe mit der Schulklasse eine Fahrradtour unternommen. Unterwegs bekam jemand Plattfuß. Außer dem Sohn des Werkstattinhabers wußte niemand, wie man einen Reifen flickte, auch die beiden Lehrer nicht. Gehörte für mich als Zehnjähriger zur "Grundausbildung".

Ein Bekannter erzählte mir, sein Sohn habe ihn von Unterwegs angerufen. Sein Motorrad fuhr nicht mehr. Motor lief, Gänge ließen sich schalten, Ganganzeige funktionierte auch, aber es fuhr nicht. Mein Bekannter fragte dann "ist die Kette noch da?" Die war weg und der junge Mann ist nicht drauf gekommen.

Ein Beispiel, das mir richtig Freude machte, war die damals 14-jährige Tochter einer alleinerziehenden Mutter. Keine von beiden hatte je ein Fahrrad geflickt und sie erzählten mir von einem Drama, wie die Tochter eines Tages wegen eines Plattfußes vom Bahnhof nach Hause gekommen sei. Ich bot der Tochter an, ihr zu zeigen, wie man einen Schlauch flickt und sie wollte es wissen. An ihrem Fahrrad habe es ihr dann gezeigt und ihr noch ein Multifunktionswerkzeug mit den passenden Schlüsselweiten für ihr Rad geschenkt (vor allem mit einem brauchbaren 15er Gabelschlüssel). Anderthalb Jahre später bekam ich eine Bilderserie auf WhatsApp. Plattfuß auf dem Heimweg von der Musikschule. Fahrrad auf den Kopf gestellt, Rad ausgebaut, Reifen runter, Schlauch geflickt, zusammengebaut, heimgefahren. 20 Minuten Verzögerung und selbst gemacht. Sie war richtig stolz und ich auch.

Es ist also nicht so, daß alle jungen Leute sagen "mach Du mal". Da aber bei vielen Alltagsgeräten die Möglichkeiten zum händischen Selbermachen begrenzt sind, fehlt das Training.

An einem modernen Motorrad wirst Du bei Panne unterwegs mit Bowdenzugnippeln und Prüflampe auch nicht mehr viel. Und zum Fernsehonkel habe ich auch immer gesagt, "Mach mal", wenn er beispielsweise gesagt hat "Der Zeilentrafo muß neu". So hoch brauche ich die Nase gar nicht zu tragen. Das Mopedbasteln kam zwangsweise, hatte ich nie bestellt und hätte ich in jeder Situation unterwegs auch drauf verzichten können.

Andererseits haben die Geschichten zu den Pannen unterwegs den größten Erinnerungswert und zu den interessantesten Geschichten geführt. Es gibt eigentlich nichts langweiligeres, als Erfolgsgeschichten bei denen alles glatt lief.

Manchmal komme ich mir ein wenig vor, wie mein Onkel Heinz, der Landwirt. Er hatte zwar mehrere Traktoren, aber er hatte auch zwei Ackergäule. Und ein paar Morgen Land hat er bis ins Alter mit seinen Pferden bewirtschaftet und dabei war er in seinem Element. Für mich war Traktorfahren mit 11 Jahren das Größte. Jetzt fahre ich mit Multistrada V4 und R1250R durch die Gegend, weil sie top funktionieren und ab und zu hole ich die R100CS aus dem Stall.

Wie war das Thema? Ach ja, ich grüße immer und halte immer an, auch wenn ich bei einer modernen Karre vorher schon ahne, daß der Nippel nichts nützen wird. Aber man weiß ja nie.
 
arbalo

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Lustige Geschichte vom Wochenende, ein Kumpel macht eine Eifeltour bis Cochem.
Im Cochem ist natürlich die Hölle los.
Er steht am Rand und studiert die Landkarte.

Da kommt ein junger Mann auf ihn zu und spricht ihn mit folgendem Satz an:

You are very oldfashionend?

Es ergibt sich ein kleines Gespräch.

Irgendwann bietet der junge Mann meinen Kumpel sein Smartphone an um seine weitere Route zu planen.

Immerhin eine nette Geste.
 
Teneric

Teneric

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Wenn ich keine eindeutigen Signale bezüglich Bitte um Hilfe bekomme, ziehe ich meines Weges. Die Zeiten haben sich geändert, ich mich auch. Früher hielt man an, wenn ein Motorradfahrer am Strassenrand oder einer Ausfahrt stand, fragte ob alles OK ist und / oder wo die Reise hingeht. Jetzt lass ich das, denn immer mehr spürt man einen gewissen Unwillen seitens der Leute mit "Fremden" ins Gespräch zu kommen. Ausser Tenere-Fahrer und Zweiventiler-Treiber, da teilt man sein Hobby und weiss über Getriebeschäden zu berichten.:wink: Hingegen freue ich mich, wenn ich irgendwo mit dem Mopped rumstehe und sich dann Leute Zeit für einen Schwatz mit mir nehmen. In Spanien und Portugal imho mehr der Fall als anderswo.

Gegrüsst wird immer noch meinerseits, geht automatisch.... manchmal sogar bei Radfahrern mit viel Gepäck auf grosser Tour.
 
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Edelweisspirat

Edelweisspirat

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Ich finde, ein wenig Schrauberkunde hat noch nie geschadet. Da ich meine GS und mittlerweile auch meine Ducati DesertX ausgiebig auch abseits befestigter Wege bewege, sind grundlegende Schrauberkenntnisse für mich elementar.
Auf der Bosnia Rally hatte ich kürzlich mit der Überhitzung meiner Ducati zu kämpfen - das Wasser kochte. Ich ging mit meinen Team-Kollegen an die Ursachenforschung.
Der Kühlkreislauf hatte kein Leck - er schien grundsätzlich in Ordnung zu sein. Der große Kühlkreislauf wird mechanisch über ein Ventil geöffnet - das ist in der Regel recht zuverlässig. Was könnte es sonst noch sein? Hm, lief eigentlich der Lüfter? Bekommt man im Gelände ja nicht immer mit, wenn man auch noch Gehörschutz trägt. Warum der Lüfter? Weil ich keine Temperaturanzeige mehr im Display hatte. Und die Information kommt von einem Sensor im Kühlkreislauf. Der wiederum steuert auch den Lüfter an. Also Handy raus und schauen, wo der Sensor ungefähr sitzt - im Handbuch und im Werkstatthandbuch waren die Informationen nicht zu finden. Aber im Schnittbild eines Ersatzteilhändlers schon. Nur, wer hat jetzt die kleinsten Hände, um an den Stecker zu kommen? War echt eine fummelige Arbeit. Und was fanden wir dort vor? Einen blauen Schlonz, der den gesamten Stecker ausfüllte - wohl eine Art Polfett, um gegen Feuchtigkeit zu schützen. Scheinbar hat die vorherige Wasserdurchfahrt und der blaue Schlonz das System durcheinander gebracht und keine Werte mehr geliefert. Nach Abkühlung des Systems und provisorischer Reinigung des Steckers war irgendwann die Temperaturanzeige wieder da, der Lüfter sprang wieder an. Zurück im Camp den Stecker mit Bremsenreiniger ausgespült und seitdem keine Probleme mehr gehabt.
Und mit der Hilfe meiner Freunde ging das alles noch viel besser und schneller.
 
AlpenoStrand

AlpenoStrand

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Letzten Samstag, ca. 14 Uhr kurz vor der Grenze A-CZ bei Litschau. Ich überhole noch eine 3er Gruppe von CZ Mopeds, danach geht im Cockpit meiner RT plötzlich die rote Alarmierung an und das Symbol für Reifendruck, gleichzeitig schaltet das Display auf die Druckanzeige um. Oh shit, der Hinterreifen hat nur noch 1.3bar, nun 1.0 -> 0.8 -> 0.5 -> 0.2 -> 0.0!!! :mad:

OK, RDC funktioniert und hat perfekt gewarnt bevor ich in der nächsten Kurve in Schwierigkeiten komme. Zum Glück der Hinterreifen, also noch langsam ein halbwegs sichere Stelle gesucht. Die 3 CZ Mopeds sind an meiner RT mit eingeschalteter Warnblinkanlage vorbeigefahren, aber schon das nächste Pärchen auf einer Honda aus Polen hat angehalten und seine Hilfe angeboten. :super:

Gemeinsam den Reifen versucht zu flicken, leider ein Schnitt drinnen und nicht nur ein Loch. Somit nicht mehr ganz dicht bekommen. Konnte aber mit dem Kompressor der Polen auf ca. 1.5 bar aufpumpen und habe somit meine kleine 400km Nachmittagsrunde bei genau der Hälfte abgebrochen. Umgedreht und langsam Richtung Heimat aufgebrochen. Das Pärchen aus Polen war super nett und hilfsbereit, sie waren auf der Rückreise aus Obertauern zurück nach Polen. Obwohl sie noch eine lange Strecke vor sich hatten, sind sie ohne zu zögern stehen geblieben und haben geholfen.

Leider hat die Reparatur nicht sehr lange gehalten, dann war wieder die Luft weg. Diesmal war ein Mopedfahrer aus dem Bezirk Bruck/Leitha hinter mir, der hat auch sofort angehalten wie er gesehen hat, dass mein Hinterreifen platt ist. Wieder kompetente Unterstützung beim erneuten Reifenflicken, aber auch diesmal nicht wirklich 100% dicht zu bekommen. Er meint dann, er bleibt hinter mir, falls wieder was passiert. Es gibt sie noch, die super hilfsbereiten Typen! Herzlichen Dank auch an Dich! :super:

Nachdem ca. 140km vor meinem Heimatort der Reifen das dritte Mal wieder die komplette Luft verloren hat, habe ich aufgegeben und über den ÖAMTC eine Abschleppung organisiert, inzwischen steht die RT beim Reifenschuster und wartet auf frische Gummies.
 
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