Griechenland Quo vadis?

Diskutiere Griechenland Quo vadis? im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; und es ist ja nicht so, dass ohnehin von den ursprünglich geplanten 80Mrd an Hilfen die Griechenland bekommt, D ohnehin schon EIN DRITTEL berappen...
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ArmerIrrer

Gast
und es ist ja nicht so, dass ohnehin von den ursprünglich geplanten 80Mrd an Hilfen die Griechenland bekommt, D ohnehin schon EIN DRITTEL berappen darf, und jetzt nochmal 10% mehr für die wo niGS zahlen können...
Eigentlich sollten wir auch endlich mal anfangen zu leben, wie es die Griechen getan haben, lasst uns alles verprassen, irgendwer hilft uns dann schon (VIELLEICHT...)..... Auf gehts, lasst uns aufhören zu sparen...
 
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BMWHP2

Gast
Anmerkungen aus der Alpenrepublik !

Griechenland ist seit 29 Jahren Empfänger von Leistungen aus dem Topf der EU, insgesamt ca. 100 Milliarden euro
Dieser Satz beschreibt im wesentlichen alles , jedoch insbesonders die aufgeblähte Unfähigkeit der gesamten EU.
Dass dabei einige EU Länder über jahrzente wieder gut bis sehr gut verdient haben ( und weiter werden ) ist aus meiner Sicht auch keine große Diskussion.

Nehmen wir folgendes Beispiel :

Griechenland wendet jährlich 4 - 5 % des BIP für sein Militär auf, um sich nach wie vor vor dem Erzfeind Türkei ( NATO Mitglied ) zu schützen.
Wer innerhalb der NATO liefert einen sehr großen Teil der ( nicht gerade billigen ) Ausrüstungen ? .....................
Wenn ihr es wisst, dann sollte euch auch klar sein, dass gerade diese Länder überhaupt kein Interesse daran haben, dass sich hier etwas gravierendes ändert.

Natürlich ist z.B. Deutschland nicht daran interessiert, der Bevölkerung hier Zahlen und Fakten auf den Tisch zu legen - nun wird halt über diverse Ratingargenturen der Untergang der gesamten EU - Währungszone in Aussicht gestellt.

Das ist nur ein Beispiel von hunderten, warum Griechenland so nicht mehr funktionieren kann.

Die Griechen brauchen jetzt nicht nur ( viel ) Geld - ohne politische Hilfe werden die Griechen scheitern.

:) Friedl
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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ArmerIrrer

Gast
Die Griechen brauchen jetzt nicht nur ( viel ) Geld - ohne politische Hilfe werden die Griechen scheitern.

:) Friedl

womit wir wieder bei dem selben Trog und den wechselnden Schweinen wären...

Das größte Problem ist wohl die doppelte und dreifache Verwaltung... Was nützt eine Währungsunion wenn man keine Union auf politischer Ebene hat und nach wie vor jeder sein eigenes Ding macht!?

Der Schritt wäre nicht jetzt einem Land nach dem anderen Milliarden in den Rachen zu stopfen der eh nicht gestopft werden kann, sondern mit sofortiger Wirkung jede Staatsverwaltung als Staatsverwaltung auflöst und nur noch das EU-Parlament als Verwaltungsorgan. Die bisherige Arbeit einer Frau Merkel wäre dann in etwa die Position eines Ministerpräsidenten eines Bundeslandes...

Achja und nochwas.... Subventionen gehören ebenso mit sofortiger Wirkung eingestellt und es muss zu einer Marktwirtschaft zurück gekehrt werden wo Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen...!!!
 
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BMWHP2

Gast
Wieso denn das

Achja und nochwas.... Subventionen gehören ebenso mit sofortiger Wirkung eingestellt und es muss zu einer Marktwirtschaft zurück gekehrt werden wo Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen...!!!
das wird lt. den Medien wieder ein Geschäft für alle Spender .
Zitat aus dem deutschen Rundfunk am 04.05.2010: ( war geschäftlich im Freistaat unterwegs )
Wir leihen uns das Geld zu einem Zinssatz von 3 % aus und erhalten von Griechenland einen Zinssatz von 5 % .
Ist doch so einfach - also leihen wir doch allen Geld ................

Wenn Griechenland nicht zahlen kann ( wovon ich ausgehe ) wird die Showtruppe von Hr. Baroso uns halt eine neue Geschichte erzählen.

:) Friedl
 
WoSo

WoSo

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Ist das hier das Forum der Looser???

Schließlich haben über 50 % der Masse diese Regierung gewählt.

Und nicht nur die sind der Auffassung, dass Demokratie mit der Abgabe des Stimmzettels endet. Denken und Handeln überlässt man dann Typen wie Merkel, Ackermann & Co., den Gallionsfiguren derjenigen die letztlich maßgeblich und bestimmend sind und agieren.

Sicherlich denkt jeder noch daran, dass nicht der "Dummlack Wähler" die treibende Kraft bei der Einführung des Euro war.
Natürlich finde auch ich es entspannend nicht immer umrechnen zu müssen und mehrerlei ausländische Währungen mitschleppen zu müssen.

Ausschlaggebende Triebfeder für das Einführen des Euro waren, wie gesagt jeder erinnert sich ja daran, die Banken und die Industrie.
Aber man muss nur immer eine gewisse Zeit verstreichen lassen, dann wird so etwas schnell vergessen.

Es ist jetzt ein einfaches auf "vermeintliche Kriegsgewinnler" wie dem griechischen Beamten oder Rentner mit 95 % Rentenleistungen zu zeigen. Von den griechischen Banken und Industriellen sickert ja nichts durch; sicher dürfte aber sein, dass die sicherlich nicht auf gleichem Niveau oder darunter auf den Spielplatz gehen.

Gibt es eigentlich eigenständige griechische Banken und Industriebetriebe???

Warum sind Merkel, Ackermann und Co. daran interessiert, Griechenland zu stützen? Da muss man sich erst einmal fragen, bei wem die Griechen bisher ihr Geld aufgenommen haben, um zugegebenermaßen etwas über die normalen Verhältnisse damit zu leben? Da sollte man sich mal klug machen, wer die Staatsanleihen des griechischen Staates bedient und jahrelang mit den Zinsen daraus mehr als gut verdient hat.

Genauso wie beim Bankencrash, für den ja auch der rammdöselige deutsche Michel verantwortlich war, muss halt jetzt auch für den Staatscrash eine kleine Kollekte aufgemacht werden.

Die Magenverstimmung die der deutsche Michel von derlei verdauungsfördernden Umlagen bekommt zwingt ihn letztlich aber nur dazu, darüber nachzudenken ob er jetzt furzen oder rülpsen soll - mehr aber bitte nicht.
 
A

ArmerIrrer

Gast
Dein Einwand ist schon in Ordnung Wolfgang, klar hat das Volk das sagen und wir beschweren uns noch nicht (klar wir sind fett genug :D), aber auch nur weil dieses System in D noch annähernd funktioniert...

Klar war die treibende Kraft für den Euro nicht das Volk, sondern Industrie und Wirtschaft, trotzdem haben es viele Befürwortet, die Vorteile sind unabstreitbar. Nichts desto Trotz ist es mit einer gemeinsamen Währung nicht getan um so etwas am funktionieren zu halten. Sondern da kommt das was ich oben geschrieben habe, nämlich dass die gesamte Euro-Zone EINE Verwaltung braucht, nicht nur so eine die irgendwelchen Gelder verteilt an die die es nötig haben, sondern so eine die alles andere lenkt. Da kann dann zB ein Griechenland nicht mehr selbstständig entscheiden wieviel ihres BIPs in die Rüstung fließt, genausowenig kann dann Deutschland sagen, nur weil wir große Teile des Eurofighters bauen, dass wir den unbedingt brauchen, und das ist dann Eigentum von Deutschland, sondern dass wäre dann eine Anschaffung der EU...

DAS habe ich gemeint....
 
Charles50

Charles50

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Hallo!
Ich werde mich am Samstag auf den Weg machen und mir vor Ort ein reales Bild der Lage machen.
Hab gestern mit meinen griechischen Freunden telefoniert.In den Dörfern merkt man von dem ganzen Theater nichts.

Gruß
Karl
 
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confidence

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Wie ich hier schon mal kund tat - ich glaube,daß das jetztige Europa nicht aufrecht zu erhalten ist !! Es wird möglicherweise ein Kerneuropa geben ,ein Europa von annähernd gleich gestellten Staaten !! Warum sind wir in diesem Desaster ? Das ganze Konstrukt war nicht annähernd durchdacht und fertig - es wurde gerade von der Politik im Hauruckverfahren durchgezogen .Die Rahmenbedingungen waren nicht geschaffen - die Bevölkerung wurde regelrecht überrollt . Jeder wußte damals - eine Volksbefragung hätte niemals die Abschaffung der DM ergeben... eswurde durchgepeitscht!! Von wem ? von den damaligen Entscheidungsträgern - ganz vorne Helmut Kohl ! Und .....treten wir denen jetzt etwa in den Arsch ??? Denkste - mit großem BRIMBAMBRORIUM wird des Eurohelden 80er Geburtstag gefeiert !!!
Sind wir eigentlich alle bekloppt ??
 
Jonni

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Obwohl ich nie ein großer Fan von Kohl war, muss man ihn hier in Schutz nehmen. Seine Genartion hatte die Selbstzerfleischung Europas ihr Leben lang vor Augen. Wer kennt denn noch Ruinen, Bombentrichter und Einschußlöcher in den Hauswänden? Wer erinnert sich noch das Unheil, welches der Gröfaz auch über Griechenland gebracht hat? Die Nachkriegsgeneration war geprägt davon, dass Europa nie wieder in eine Situation geraten dürfte, in der zivilisierte Länder aufeinander einschlagen. Hat zwar nicht ganz geklappt (Stichwort Balkan), dennoch haben EU und Euro zur Stabilisierung Europas beigetragen. Vielleicht sollten wir die jetzt notwendigen Zahlungen an andere EU-Länder einfach unter dem Punkt "Folgeschäden zweier deutscher Amokläufe" ausbuchen und zur Tagesordnung übergehen. Trifft ja kein armes Land. :D

CU
Jonni
 
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Hi Jonni ! Was willst du nun sagen ? Alles in Ordnung -alles paletti ?
Es gibt keine Verantwortung und somit auch keine Verantwortlichen ?
Genau so verhalten wir uns schon immer - wir lassen uns zutexten und
sind Meister im Vergessen !
 
AmperTiger

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Vielleicht sollten wir die jetzt notwendigen Zahlungen an andere EU-Länder einfach unter dem Punkt "Folgeschäden zweier deutscher Amokläufe" ausbuchen und zur Tagesordnung übergehen. Trifft ja kein armes Land. :D
ooohh, mir erschließt sich zwar nicht ganz, was ein vor 65 Jahren zu Ende gegangener Krieg mit der heutigen (selbstverschuldeten) griechischen Wirtschaftslage zu tun hat, aber Reparationszahlungen haben in D ja Tradition :eek:
Im übrigen habe ich mich schlau gemacht, schuld ist das bayrische Reinheitsgebot für Bier aus dem Jahr 1516, das dem Bier seinen Siegeszug ermöglichte und die Griechen zwang auf Oliven und Wein umzusatteln, was für den kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Niedergang Griechenlands ursächlich ist:D:D
 
Jonni

Jonni

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Mit den Reparationszahlungen hast du völlig recht. Solche haben in Deutschland seit 1870/71 Tradition. Deutschland hat Frankreich damals auferlegt, 5 Milliarden Francs als Reparation ans Reich abzuführen. Diese Zahlung hatte in der Folge einen wesentlichen Anteil daran, dass Deutschland seine Infrastruktur der fortschreitenden Industriealisierung anpassen konnte und zur kontinentalen Großmacht aufstieg.

CU
Jonni
 
Batzen

Batzen

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Servus,

mit Griechenland ist es es doch wie bei allem anderen, halt eine Nummer größer.

Es ist doch im eigenen Land nicht anders, das fängt doch schon auf kommunaler Ebene an. Die Eine Stadt ist pleite, der Nacbarkreis hat noch genug Kohle, da er höhere Steuereinnahmen hat aber die gleichen Ausgaben. Nächste Stufe, die Bundesländer intern. Nur als Bsp. Bayern, der "reiche" Süden und der strukturschwächere Norden (Franken), dann D selbst, unsere "neuen" Bundesländer werden auch seit mittlerweile 20 Jahren vollsubventioniert (nicht falsch verstehen, ich freu mich, das die Einheit wieder da ist!) wieviele Milliarden sind da im Sand versickert???? Von Aufbau Ost ist da in vielen Regionen nicht viel zu merken, ausser Infrastruktur.

Und dann Europa.....

was ich immer nicht ganz verstehen will, wie kann man selbst ein Haushaltsdefizit im 3-stelligen Bereich haben und dann noch Geld im selben Umfang verleihen oder sonst wie abdrücken?

Alle haben hohe Schulden, und irgendwann platzt die Inflationsblase :mad:
 
A

ArmerIrrer

Gast
kannst auch gleich den ganzen Brief einstellen...:

Liebe Griechen!

Kennt Ihr das bei Euch auch, eine Tante, die einem die ganze Kindheit
und Jugend hindurch das Sparschwein füttert??
Beim ersten Fahrrad, dem ersten Radio, der ersten Urlaubsreise - immer gibt sie ein paar Scheine dazu. Und dafür verlangt sie nichts weiter als ab und zu mal ein
freundliches Dankeschön!
Liebe Freunde, dies ist ein Brief von Eurer Geldtante. Keine Angst, Ihr müsst nicht Danke sagen. Das Einzige, was wir uns wümnschen, ist: Versetzt Euch mal in unsere Lage.

Seit 1981, seit 29 Jahren, gehören wir zur selben Familie, zur EU. Kein
anderes Familienmitglied hat in dieser Zeit so viel Geld in die
Gemeinschaftskasse gesteckt wie wir, nämlich netto rund 200 Milliarden
Euro. Und pro Nase hat kaum einer so viel bekommen wie Ihr, zusammen
netto fast 100 Milliarden. Rund die Hälfte also von dem, was wir in den
EU-Topf gekippt haben, habt Ihr mit großer Kelle abgeschöpft!. Oder
anders ausgedrückt: Rein rechnerisch haben wir Deutschen mit den Jahren
jedem von Euch Griechen, vom Säugling bis zum Greis, 10000 Euro
geschenkt. Einfach so. War doch nett, oder? Freiwillig hat wohl noch nie
ein Volk ein anderes Einen so langen Zeitraum so großzügig
unterstützt. Ihr seid fast unsere teuersten Freunde.

Wie es uns dabei ging, in all den Jahren, das habt Ihr nie gefragt. Ich
vermute, auch heute brennt Ihr nicht gerade darauf, etwas über Unsere
Sorgen zu erfahren. Ich erzähle es Euch trotzdem: Unsere Straßen sind so
löchrig wie antike Bauwerke, weil uns das Geld für Instandhaltung
fehlt. Bibliotheken und Schwimmbäderr werden geschlossen. Manche Städte
schalten nachts jede zweite Straßenlaterne aus, weil sie die
Stromrechnung nicht bezahlen können. Im Gegensatz zu Euren steigen
unsere Löhne seit der Einführung des Euros praktisch gar nicht mehr.
Und jetzt sollen wir auch noch Euch Griechen retten. Die Sorgen um Euch,
die haben uns gerade noch gefehlt.
Ihr habt Euch unser Misstrauen redlich verdient: Im Sommer fackelt Ihr
regelmäßig dieses schöne Land ab, das Gott Euch geschenkt hat Und dann
ruft Ihr nach unserer Feuerwehr, weil Ihr es nicht allein gelöscht
kriegt. Ihr wollt alle in den öffentlichen Dienst, aber keiner will
Steuern zahlen. Wenn auch nur ein Teil der Berichte stimmt, die wir in
den vergangenen Wochen lesen mussten, dann seid Ihr offenbar nur bereit
zu arbeiten, wenn Ihr dafür Schmiergeld bekommt. Vor allem Eure Ärzte
und das Krankenhauspersonal langen kräftig zu. Ihr betrügt Euch also
gegenseitig, wo Ihr nur könnt.
Das kann uns egal sein. Doch Ihr betrügt auch uns. Seit vielen Jahren. Das ist uns nicht egal.
Ihr kassiert für mehr Olivenbäume EU-Subventionen, als in Euer Land
passen. Offenbar versteht Ihr doch was von Buchführung, denn um die
Stabilitätskriterien für den Euro zu erfüllen habt Ihr Eure Bilanzen so
systematisch und geschickt gefälscht, dass die Brerater nichts gemerkt
haben. In Wahrheit habt Ihr den Euro nie verdient. Trotz Eurer
erschwindelten Daten ist es Euch seit der Einführung des Euro noch nie
gelungen, die Stabilitätskriterien zu erfüllen! Um Eure Wirtschaft
größer erscheinen zu lassen, habt Ihr Euch 2006 einen helenischen
Taschenspielertrick einfallen lassen und kurzerhand die Erlöse aus
Geldwäsche, Rauschgifthandel und Schmuggel in die jährliche
Wirtschaftsleistung Eurer stolzen Nation eingerechnet.
Für Jahrzehnte mehr Geld ausgeben, als man sich erarbeitet, wie
selbstverständlich auf Kosten von anderen zu leben, laufend betrügend
tricksen - das kann nicht ewig gut gehen. Irgendwann bricht das
Kartenhaus zusammen.
Irgendwann ist jetzt. Streng genommen seid Ihr pleite.
Macht Euch keine Illusionen. Wenn Angela Merkel verspricht,
"Griechenland wird nicht allein gelassen", dann geht es unserer
Kanzlerin und uns Deutschen nicht mehr um Euch Griechen.

Unsere Sorge gilt allein unserer eigenen Zukunft Das Unglück ist nur: Wir sind an
Euch gekettet. Wenn Ihr untergeht, zieht Ihr uns mit unter Wasser. Zum
Beispiel durch die 300 Milliarden Schulden, die Ihr mit den Jahren
aufgesammelt habt. Rund 30 Milliarden davon gehört den Sparern bei
deutschen Banken, in Form von Staatsanleihen. Ob Ihr das jemals
zurückzahlen werdet?
Euretwegen geht der Euro in die Knie. Uns droht die Inflation. Das bedeutet: was deutsche Sparer auf dem Sparbuch oder in Lebensversicherungen für die Zukunft zurückgelegt haben, wird immer weniger wert. Wegen Euch. Solche Gedanken sind Euch natürlich fremd, denn sparen oder investieren ist nicht Euer Ding. Ihr haut die Euros lieber raus. In der EU seid Ihr Griechen das Volk, das von seinem Geld
den größten Anteil für Konsum verprasst.
Die Regierungschefs der EU haben zwar beschlossen, dass Ihr keine
direkten Finanzhilfen bekommen sollt. Erst mal. Doch Ihr braucht Hilfe.
Und in der EU bedeutet Hilfe am Ende immer Geld, genauer: unser Geld.

So langsam wird uns Deutschen klar: Zuerst mussten wir die Banken
retten, jetzt müssen wir Euch Griechen retten und schließlich alle
Länder mit einer Schweinewirtschaft -die sog. "PIIGS", Portugal, Italien,
Irland, Griechenland, Spanien. Ein Staatsbankrott eines dieser Länder,
darin sind sich die Experten ausnahmsweise einig, würde eine Tragödie,
die selbst die Bankenkrise wie ein Lustspiel erscheinen ließe.

Kluge deutsche Staatsrechtler haben schon vor der Einführung des Euro
gewarnt: Die Wirtschaftsunion kann ohne die politische Union nicht
funktionieren. Sie hatten recht. Jetzt erkennen wir das dramatische
Demokratie-Defizit. Wir Deutschen sind von den Entscheidungen der
Regierung Griechenlands abhängig.
 
A

ArmerIrrer

Gast
Teil 2

Aber wir können sie nicht wählen. Ihr Griechen könnt sie wählen, aber Ihr habt ganz andere Interessen. Wir wollen, dass Euer Ministerpräsident Georgios Papandreou sein Sparprogramm durchzieht. Mindestens.
Besser wäre es, wenn er beim Reformieren noch einen Zahn zulegte. Aber Ihr wollt das ganz offensichtlich nicht. Ihr macht, was Ihr immer macht: Ihr streikt.

Letzte Woche der öffentlichentliche Dienst, nächste Woche alle, Generalstreik.

Liebe, teure Griechen, wenn Ihr nächste Woche auf die Straße geht, dann
streikt, dann demonstriert, dann protestiert Ihr nicht gegen Eure Regierung, sondern gegen uns. Dem Zorro, der Euch stets gerettet hat und weiter retten soll, dem versetzt Ihr einen Tritt zwischen die Knie.
Liebe griechische Finanzbeamte, geht nächste Woche bitte nicht streiken,
sondern treibt endlich mal die Steuern Eurer Millionäre ein, von denen
Ihr bislang für das Wegschauen so fürstlich entlohnt werdet.

Liebe griechische Ärzte, geht nächste Woche bitte nicht streiken,
sondern behandelt Eure Patienten. Von jetzt an, ohne vorher um einen
Geldumschlag zu bitten. Und dann versteuert einfach Euer Einkommen. Ja,
dann könnt Ihr Euch den nächsten Porsche erst ein Jahr später bestellen.
Ihr werdet es überleben.

Liebe Rentner Griechenlands, wenn bei uns jemand sein ganzes Leben lang
gearbeitet hat, bekommt er nicht mal 40 Prozent seines durchschnittlichen Einkommens als Rente. Damit sind wir auf dem viertletzten Platz der OECD-Länder.
Und wer ist auf Platz eins? Richtig:

Ihr!
Für 95 Prozent Eures durchschnittlichen Einkommens gönnt Ihr Euch
als Rente. Um das hinzukriegen, greift Ihr wieder in die Trickkiste:
Ihr bezieht einfach die Rentenhöhe nicht aufs ganze Leben, sondern nur
auf die letzten drei bis fünf Arbeitsjahre. Darum ist es bei Euch
üblich, dass der Arbeitgeber den Lohn am Ende noch mal kräftig erhöht.
Von dem Geld, mit dem wir Euch fast 30 Jahre lang gesponsert haben,
gönnt Ihr Euch eine komfortablere Altersversorgung, als wir uns leisten
können. Findet Ihr das gerecht?
Also, liebe Rentner in Griechenland: Ihr seid die Generation, die diese Misere verursacht hat. Jetzt haltet mal die Füße still, geht nicht demonstrieren, und lasst Eure Regierung die Sparpläne durchziehen.
Und, liebe Bürger Griechenlands, redet Euch nicht damit heraus, Eure Politiker seien allein schuld an der Katastrophe. Ihr habt doch die Demokratie erfunden und solltet wissen, dass Ihr, das Volk, regiert und damit verantwortlich seid. Niemand zwingt Euch, Steuern zu hinterziehen, Schmiergelder anzunehmen, gegen jede vernünftige Politik
zu streiken und korrupte Politiker zu wählen.
Politiker sind Populisten. Die machen genau, was Ihr wollt. Sicher werdet Ihr jetzt einwenden: Ihr Deutschen, Ihr seid doch auch nicht viel besser. Stimmt. Ein Rentensystem, dem kaum einer noch traut, Beamtenpensionen, von denen niemand weiß wie sie in der Zukunft bezahlt werden sollen, ein Steuersystem, das so aussieht, als hätten erfahrene Hinterzieher es sich ausgedacht, und vor allem ein Schuldenberg, der irgendwann ins Rutschen gerät und alles unter sich begräbnt -genau diese Probleme haben wir auch. Und Ihr seid uns auf diesem Pfad der Untugend nicht so weit voraus, wie viele glauben. Früher habt Ihr Griechen uns den Weg gewiesen, habt der Welt die Demokratie, die Philosophie und das erste Verständnis für Nationalökonomie beigebracht. Jetzt weist Ihr uns wieder den Weg. Nur ist es diesmal der Irrweg. Da, wo Ihr seid, geht's nicht weiter.

Herzliche Grüße

Walter Weber

PS: Meldet Euch doch mal! Über eine Antwort würden wir uns freuen

 
HaJü

HaJü

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kannst auch gleich den ganzen Brief einstellen...:
Ja, schon richtig, aber da muß man wieder so lange bis zum nächsten Post scrollen :rolleyes:

Oder meinste, die anderen können nicht mit der Maus auf den Link gehen
 
A

ArmerIrrer

Gast
Ja, schon richtig, aber da muß man wieder so lange bis zum nächsten Post scrollen :rolleyes:

Oder meinste, die anderen können nicht mit der Maus auf den Link gehen

nee, das trau ich net allen zu, nee im ernst, ich hab grad drauf geklickt und hab bei jedem Link nur Ausschnitte davon gefunden... ;):)
 
Thema:

Griechenland Quo vadis?

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