Was denkt ihr über Starthife am Anlasserpluskabel?
Den Bedenken von mmo-bassmann schließe ich mich grundsätzlich an und will weiter zu bedenken geben, dass damit die Schutzschaltung übergangen wird, wenn damit der Pluspol des Anlassers (als nach dem Relais) gemeint ist, d. h. das Motorrad könnte bei Unachtsamkeit beim Anlassen vom Seitenständer fahren.
Als funktionierende Lösung wurden doch kabelgebundene Starthilfeanschlüsse vorgestellt - was spricht denn dagegen ?
Abgesehen davon sollte Starthilfe eigentlich nur eine Notmaßnahme sein, denn ein funktionierendes Motorrad springt ohne an. Regelmäßige Startprobleme
sollten eigentlich ursächlich angegangen werden.
Aus dem Beitrag geht nicht klar hervor, ob Deine Erwähnung der Starthilfe in einem Zusammenhang mit den vorgetragenen Startschwierigkeiten steht. Denn so wie beschrieben sind die nicht normal. Sind die denn mit Starthilfe weg ?
Meine 2000er (70.000 km) braucht seit Kauf 2015 immer viele Umdrehungen des Starters bis sie kommt. Seit 2016 und 25.000 km ist eine Hawker Odyssee verbaut. Die hat letztens bei 0 Grad nach ca. 30 Kolbenhüben den Rotax zum Leben bekommen. Ich hab es schon oft nicht geglaubt, aber ich halte den Startknopf auch bei den erbämlichsten und schwächlichsten Geräuschen fest bis es knattert. Früher habe ich nicht mal im Winter nachgeladen.
Wenn die Startschwierigkeiten mit Starthilfe weg sind, deutet natürlich viel auf ein Problem mit der Stromversorgung, d. h. mit der Batterie.
Wenn dem nicht so sein sollte, liegt das Problem sowieso woanders - das wäre dann eine extra Frage in einem anderen Thema.
Ansonsten:
Manche schwören ja auf Hawker. Selbst habe ich damit keine Erfahrung, habe aber nichts Schlechtes gehört. Die Temperaturbelastung am Einbauort ist zwar nicht optimal, aber andere haben ja deswegen auch keine Probleme damit. Es ist lediglich so, dass die Batterie oberhalb der optimalen Arbeitstemperatur betrieben wird, was die Lebensdauer etwas verkürzt. Das gilt aber für alle Batterieausführungen. Aber bei Dir bestand das Problem ja offenbar auch schon mit neuer Batterie. Auch eine neue Batterie kann durchaus fehlerhaft sein, Herstellungsfehler oder Handhabungsfehler bei der Inbetrebnahme oder Lagerung. Apropos Lebensdauer: Die könnte jetzt nach 8 Jahren durchaus am Ende sein. Bei Batterien zählen ja weniger die Kilometer als die Zeit.
Unabhängig von der Ursache wäre das Messen der Bordspannung während des Anlassens der erste Schritt zur Diagnose. Ist die Batterie nicht mehr frisch, d. h. entweder schlecht geladen, verbraucht oder (im Winter) zu kalt, fällt die Bordspannung beim Beginn des Anlassens unter die minimale Versorgungsspannung des Steuergeräts, das dadurch aussetzt und sich erst wieder neu initalisiert, wenn die Stromaufnahme etwas zurückgegangen ist, nachdem der Anlasser auf Touren gekommen ist. Dieser Effekt verlängert den bei diesem Modell sowieso etwas trägen Anlassvorgang noch mehr.
Dabei habe ich zu meinen F650GS-Zeiten die Erfahrung gemacht, dass das Anlassen entweder sofort klappt, ein zweiter Versuchdauert immer etwas länger, auch wenn eigene Unachtsamkeit wie ein zu frühes Loslassen der Anlassertaste die Ursache war.
30 Kolbenhübe ist allerdings nicht normal - sowas kenne ich eigentlich nur nach langen Standzeiten, zu denen es bei mir nur selten kam, und selbst da kam es nur gelegentlich vor.
Und wenn Du damit nicht klar kommst: Gerade jetzt in der Nebensaison freut sich vielleicht die eine oder andere Motorradwerkstatt über einen Auftrag.