So, wie viele Dinge sich ändern, hat sich, so glaube ich, auch die Einstellung zur Aufnahme von Krediten geändert. Während in meiner Jugend (Jahrgang 1961) es unüblich war, für irgendetwas einen Kredit aufzunehmen außer für den Immobilienkauf zur Eigennutzung, sieht es heute ganz anders aus: Fernseher, Handys, Möbel, Urlaub etc..
Ich hatte dieses Gedankengut von meinen Eltern übernommen; damals rannten aber auch nicht die Fremdfinanzierer von Haus zu Haus und boten ihre Dienste an. Da hatte man seine Hausbank und fertig. Und da hatte man eben ein altes Auto, das man sich irgendwie zusammengespart hatte.
Heute kriechen unter jedem Stein irgendwelche Banken oder Kreditvermittler hervor und bieten Traumkonditionen für alle Wünsche an, die man so haben könnte.
Da schmeißt ein Eichhörnchen einen Blumentopf von der neuen, gerade finanzierten Terrassenüberdachung runter auf den Laptop und man ruft den Bankberater an, um eine Ratenpause für die Terrassenüberdachung zu machen. Ach wie süß, nicht mal 500 Euro auf der hohen Kante für einen neuen Laptop aber eine Terrassenüberdachung finanzieren. Da wollen wir mal hoffen, dass die Waschmaschine in Ordnung ist, sonst hangelt man sich von Ratenpause zu Ratenpause.
Ich habe -mußte das aber lernen- Verständnis dafür, wenn ein junger Mensch nach seiner Ausbildung ein neues oder sehr gut erhaltenes Durchschnittsauto (teilweise) finanziert um sicher von A nach B zu kommen, ob beruflich oder privat. Und mit Durchschnittsauto meine ich nicht einen Mercedes AMG, einen GTI o. ä..
Aber ich kann auch heute noch nicht verstehen, etwas zu finanzieren, was ich nicht wirklich brauche. Und ein Motorrad, ein Urlaub und auch die anderen, o. g. Dinge, gehören einfach nicht dazu.
Natürlich ist das nur meine persönliche Meinung, jeder mag dahingehend tun, was er möchte, jeder entscheidet selbst, was er „braucht“ und was er sich wie leisten kann oder will.
Schönen Sonntag!