Fehlerdiagnose

Diskutiere Fehlerdiagnose im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Hi Kleines Erlebnis zum Thema Diagnose und Reparatur Fehler: Kühlerventilator läuft ununterbrochen, auch bei ausgeschalteter Zündung. Tester...
gerd_

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Hi
Kleines Erlebnis zum Thema Diagnose und Reparatur

Fehler:
Kühlerventilator läuft ununterbrochen, auch bei ausgeschalteter Zündung.
Tester zeigt: „Temperatursensor Kühler“
Folglich: Sensor gewechselt. Eine etwas umfangreichere Aktion, weil CAD zwar meckert, wenn sich Bauteile überschneiden, nicht aber wenn man a) keinen Schlüssel ansetzen kann und b) beim Ausbau feststellt, dass das Teil, wenn man es ausschraubt so lang ist, dass dann doch etwas Anderes im Weg ist. Merke: CAD ersetzt nicht das Denken beim Konstrukteur.

Der Fehler besteht weiterhin.
Kühlerventilator läuft ununterbrochen, auch bei ausgeschalteter Zündung.
Tester zeigt: „Temperatursensor Kühler“
4 Stunden Suche mit dem Ergebnis: Die Leitungen müssen OK sein, die betroffenen Relais funktionieren, der Sensor liefert vernünftige Werte (das stellt man aber nur mit einem Tester fest der nicht vom Fahrzeughersteller ist!).
ERGO: Die Auswerteelektronik muss einen Hau haben. Auch die Werkstatt des Herstellers weiss keinen Rat, kennt aber das Problem und wechselt in diesem Fall die Elektronik.

Über etwas verschlungene Pfade stellt sich heraus: Wenn dieser Fehler auftritt UND man nutzt das Fahrzeug weiter, UND schaltet die Zündung mehr als 50 mal ein (Fehlersuche!), dann mag die Elektronik nicht mehr und stellt den Kühlerventilator auf „Dauerfeuer“.
Um das zu beheben, braucht man ein spezielles Programm auf einem Dongle, der am Prüfgerät bei der Diagnose angesteckt sein muss. Dann taucht ein Rücksetzknopf auf dem Bildschirm auf.

Fragen: Weshalb weiss das die Markenwerkstatt nicht? Wer programmiert einen derartigen Blödsinn? Dass der Ventilator sicherheitshalber auf Dauerfeuer geht ist OK. Weshalb macht er das auch bei ausgeschalteter Zündung, und zwar bis die Batterie leer ist? Weshalb braucht man einen Dongle um diesen „Rückstellknopf“ zu haben?

Ach so, ja: BMW Mini!

gerd
 
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...
Fragen: Weshalb weiss das die Markenwerkstatt nicht?
Mangel an Fachpersonal bzw. Weiterbildung.
Wer programmiert einen derartigen Blödsinn?
Programmierer ohne Praxisbezug im festen Wissen, dass die Prügelstrafe abgeschafft wurde.
Dass der Ventilator sicherheitshalber auf Dauerfeuer geht ist OK. Weshalb macht er das auch bei ausgeschalteter Zündung, und zwar bis die Batterie leer ist?
Siehe Praxisbezug bzw. Mangel daran.
Weshalb braucht man einen Dongle um diesen „Rückstellknopf“ zu haben?
ABM Massnahme vom Werk für "ihre" Werkstätten.

...
 
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gerd_

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Hi
Programmierer ohne Praxisbezug
Ist mir leider bekannt, ich hab' 20 Jahre in der IT verbracht. Es liegt aber nicht am Programmierer, sondern an demjenigen der ihm die Vorgaben macht.
Das sieht man auch an den Fehlerbeschreibungen. "Plungerfehler" beim ABS versteht kein Mensch, aber seinem Auftraggeber fiel nichts anderes ein und so hat der Programmierer eben das eingepflegt was ihm gesagt wurde. ER braucht keine Sachkenntnis von einem Fahrzeug (es würde nicht schaden).
gerd
 
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So haben das die Programmierer und IT-ler in der Firma, in der ich 30 Jahre lang gearbeitet habe, auch gesehen.
Deshalb haben die Maschinenbauer auch die Produktverantwortung übernommen und mussten genau wissen, wie die Kunden mit den Maschinen arbeiten.
Warum man das als IT-ler nicht wissen muss, habe ich nie verstanden. Aber der Vorstand hat das so akzeptiert.
Gruß vom Odenwälder
 
gerd_

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Hi
Die IT-ler haben eine Ahnung wie man etwas so programmiert, dass es auf einem Rechner dargestellt werden kann und, je nach Eingaben, vernünftige Ergebnisse anzeigt.
Welche Parameter für die Eingabe erfasst werden müssen und wie das Ergebnis zu berechnen ist muss man ihnen sagen. Ebenso wie man das Ganze dargestellt haben möchte.
Sprich: Der Eingabebildschirm hat so auszusehen wie "ich" auf einer Skizze angebe, verarbeitet wird nach "meiner" folgenden Logik/Formel. Die Ausgabe erfolgt wieder so wie auf einer weiteren Skizze.
Natürlich ergibt sich mit der Zeit eine Grundahnung beim Programmierer und man muss sich nicht mehr über jedes Detail unterhalten. Man kann ihm die Optik auch komplett überlassen. Er wird dann irgendwas liefern was er als sinnvoll betrachtet. Ob alle Anwender und speziell "ich" seiner Meinung sind?
Für ihn ist wichtig wie er seine Aufgabe löst. Heute für einen Autohersteller, morgen etwas für die Landwirtschaft und übermorgen eine Anwendung für einen Steuerberater. Und da soll er überall durchblicken?
Ein Beispiel sind die "Lottocomputer" in den Zeitschriften/Lottogeschäften. Ein Spezl fragte micht, ob es denn sein müsse, dass der "Fertig-Knopf" bei jedem Produkt an einer anderen Stelle sei.
Wir haben das mal an einem Samstagnachmittag mit Powerpoint so dargestellt wie er das als optimal betrachtet hat. "München" hat gesagt "nee, das ist zu kompliziert und ausserdem . . . ".
Ein Jahr später war es, sehr seltsam, genau so wie der Vorschlag.
gerd
 
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Fragen: Weshalb weiss das die Markenwerkstatt nicht?
Die könnten es wissen - mein Kollege bei VW regt sich immer über seine Kollegen auf die zu faul / dumm sind sich bei einer Fehlersuche aus den Infoquellen die der Hersteller zur Verfügung zu informieren und wenn das nicht hilft eine Anfrage beim Hersteller zu machen.
 
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Hi
Die IT-ler haben eine Ahnung wie man etwas so programmiert, dass es auf einem Rechner dargestellt werden kann und, je nach Eingaben, vernünftige Ergebnisse anzeigt.
Welche Parameter für die Eingabe erfasst werden müssen und wie das Ergebnis zu berechnen ist muss man ihnen sagen. Ebenso wie man das Ganze dargestellt haben möchte.
Sprich: Der Eingabebildschirm hat so auszusehen wie "ich" auf einer Skizze angebe, verarbeitet wird nach "meiner" folgenden Logik/Formel. Die Ausgabe erfolgt wieder so wie auf einer weiteren Skizze.
Natürlich ergibt sich mit der Zeit eine Grundahnung beim Programmierer und man muss sich nicht mehr über jedes Detail unterhalten. Man kann ihm die Optik auch komplett überlassen. Er wird dann irgendwas liefern was er als sinnvoll betrachtet. Ob alle Anwender und speziell "ich" seiner Meinung sind?
Für ihn ist wichtig wie er seine Aufgabe löst. Heute für einen Autohersteller, morgen etwas für die Landwirtschaft und übermorgen eine Anwendung für einen Steuerberater. Und da soll er überall durchblicken?
Ein Beispiel sind die "Lottocomputer" in den Zeitschriften/Lottogeschäften. Ein Spezl fragte micht, ob es denn sein müsse, dass der "Fertig-Knopf" bei jedem Produkt an einer anderen Stelle sei.
Wir haben das mal an einem Samstagnachmittag mit Powerpoint so dargestellt wie er das als optimal betrachtet hat. "München" hat gesagt "nee, das ist zu kompliziert und ausserdem . . . ".
Ein Jahr später war es, sehr seltsam, genau so wie der Vorschlag.
gerd
Genauso haben die IT-Kollegen auch argumentiert. Sie waren allerdings in der gleichen Firma fest angestellt wie ich auch und mussten ausschließlich Software zur Steuerung der Maschinen entwickeln.
Warum allerdings ein Maschinenbauingenieur wie ich, zuerst die Maschinen der Kunden verstehen muss, und erlernen, wie sie diese Maschinen gebrauchen wollen, der Softwerker aber
nicht, das erschließt sich mit bis heute nicht.
Naja, immerhin konnten wir innerhalb von Projektteams gut zusammenarbeiten und dort haben auch die Softwerker mit über die Funktionen diskutiert.

Gruß vom Odenwälder
 
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