Nein, die Konkurrenz will es und braucht etwas anderes - man nennt es auch globalen Wettbewerb.
Nein, du hast nicht verstanden, was ich geschrieben habe
Bedauern tue ich jedoch den Wandel zum wassergekühlten Motor bei Motorrädern, ich sehe darin nur eine weitere große Fehlerquelle.
Das hat meines Erachtens einfach technische Gründe. Ein wassergekühlter Motor ist haltbarer, leiser und erlaubt höhere Literleistungen. BMW und Ducati (und alle anderen auch) wissen genau, dass man mit den heutigen Rahmenbedingungen bei 100 PS pro Liter mit Luftkühlung ziemlich am Ende ist. Willst du aus einem Motor mehr rauskitzeln, leidet die Alltagstauglichkeit und/oder das Ding wird richtig teuer. Da aber Spitzenleistung für viele Kunden ein wichtiges Argument ist (Stammtisch, Schwanzvergleich) packt man eben Wasserkühlung drauf. Und so hat heute eine simple Yamaha MT-07 mehr PS als vor 40 Jahren eine Ducati 900 SS, ist leiser, kostet weniger, hat längere Wartungsintervalle und braucht weniger Sprit.
Die Tatsache, dass BMW seinen Luftboxer zwar leben lässt, aber nicht mehr weiter aufbohrt, zeigt, dass sie etwas gelernt haben. Der Luftboxer ist für die Traditionalisten, der Wasserboxer ist die Zukunft, mit Wasserkühlung, demnächst variabler Ventilsteuerung und 130 PS Literleistung.
Komisch, dass keiner der Hersteller so richtig am Gewicht sparen will - anscheinend sind hier wirklich Grenzen gesetzt?
Zunächst einmal ist die Bereitschaft vermutlich nicht so ausgeprägt, für eine GS mit 125 PS statt 16K plötzlich 20K zu zahlen, nur damit sie statt 240 Kilo plötzlich 230 Kilo wiegt. Wenn du was leichteres willst, musst du halt die 800er nehmen.
Und dann gibt es einen Klassiker der Marketing-Fachliteratur:
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_geheimen_Verführer von Vance Packard (1957). Er beschreibt in dem Buch, dass sich US-Autohändler ein Cabrio prominent in den Showroom stellen, obwohl damals nur 3% aller verkauften Autos Cabrios waren. Das Cabrio dient aber nur als Lockmittel, damit die autogeilen Männer in die Läden kommen. Kaufen tun sie dann das, was ihren Anforderungen am besten taugt, und das ist dann eine Limo oder ein Kombi. So ist es bei den Motorrädern auch: Theoretisches Anschmachten und praktisches Kaufen sind zwei paar Stiefel. Ich habe noch keinen Bericht über die Royal Enfield Continental GT gelesen, der nicht voller Begeisterung gewesen wäre. Dennoch kauft sich am Ende keiner für 6,5K solch einen lahmen Krapfen, wenn er für dasselbe Geld auch eine moderne Honda oder Yamaha kriegen kann, mit Leistung und Bremsen.
Wer will hier eigentlich Elektromotorräder? 10%, 20% ........ ?
Ich glaube, Elektromotorräder als Ersatz für unsere Verbrenner-Motorräder will hier keiner. Aber einen E-Roller als Ersatz für einen Verbrenner-Roller könnte ich mir duchaus vorstellen, vor allem in Städten mit Umweltschutzauflagen. Und E-Fahrräder verkaufen sich so gut, dass sie seit Jahren für einen Boom im Fahrradhandel sorgen.