B
beak
Gast
[FONT=Verdana, sans-serif]...und deren besseren Hälften.[/FONT] Teil I:
[FONT=Verdana, sans-serif]Manchmal denk ich mir: Wieso musste es grad ein Schrauber sein, der nicht nur beruflich sondern auch noch in seiner Freizeit schrauben muss...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Kennen gelernt hat man/frau sich ja gerade deswegen. Mein Moped nach einem Unfall kaputt, der Schraubergott einfach nur rührend bemüht, erst mal mein Moped wieder flott zu bekommen. Später ein paar gemeinsame Touren und dann war er auch um mich bemüht.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun sind wir schon ein paar Jahre verheiratet und es gab nicht nur schöne Zeiten und Touren zusammen, sondern anfangs auch ein paar Querelen, die so ein Leben im Schatten der ganzen Motorräder mit sich bringt. Es macht ja auch Spaß, weil ich ja als Jugendliche schon Kfz-Mechanikerin werden wollte, was sich dann bedauerlicherweise so nicht erfüllt hat.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als ich damals nach dem Unfall den Lenker der lädierten Kawasaki selbst eingebaut habe, natürlich unter Anleitung des Schraubergottes, war ich anfangs mächtig stolz auf mich. Irgendwann bemerkte ich aber, dass mein persönlicher Lehrherr etwas ungeduldig wurde und er immer wieder versuchte mir zu helfen, was ich aber augenklimpernd und tapfer ablehnte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mir fiel damals schon auf, dass es immer, wenn ich ihn besuchte, vor seiner Garage nur so wimmelte von Freunden und Bekannten, die nicht das nötige Equipment oder den Platz hatten zu schrauben oder die einfach nur wegen der „Benzingespräche“ vorbei kamen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Da blieb meist nicht viel Zeit füreinander, also musste ich in die Höhle des Löwen, sprich in oder vor die Garage und immer fest mit quasseln...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Viel geschraubt hab ich nicht mehr, weil ich erkannte, dass meine schneckenhafte Geschwindigkeit doch alle sehr irritierte, bzw. nervte. Okay, den Ölwechsel noch, aber dabei kann frau sich ja Zeit lassen, obwohl...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Der wirklich erste gemeinsame Schraubernachmittag: Mein 1. Ölwechsel an der Africa Twin hätte beinahe zur Scheidung, bzw. zu Mord und Totschlag geführt. Kurz nach den Vorbereitungen, alles zurecht gelegt, was frau so braucht, begann ich an der Ölablassschraube zu fummeln. Und immer diese Seitenblicke von meinem persönlichen Schraubergott der an seiner CBR neben mir schraubte. Jedes Mal wenn ich rüber guckte, sah ich seinen Kopf hinter seinem Moped verschwinden, was bedeutete, dass er mich mit Argusaugen beobachtete. Ich bildete mir das nicht ein, denn ich machte ein paar mal die Probe: Ganz schnell zu ihm geschaut (mir war schon ganz schwindelig) und jedes Mal hatte er die Rübe in meine Richtung, die dann ganz schnell wieder hinter dem Tank verschwand. Ich mühte mich auf alle Fälle redlich und bekam diese Schraube einfach nicht locker , da ich dieses Teil viel zu sanft behandelte. Zu meinem Entsetzen kam dann der Satz hinter der CBR: „Pass auf, wenn das Öl kommt, dass es Dir nicht über die Hände läuft“ und „Dreh die Schraube nicht ab“ … „Äh, ne, ich dreh die Schraube nicht ab“ (in Gedanken schrie ich: „Weil ich das Drecksding schon gar net locker bekomme, das regt mich auf“) und das Gefummel ging weiter und ich bekam dieses Ding einfach nicht locker und wieder: „Pass auf, dass Du die Schraube nicht abdrehst“... Eigentlich wollte ich ja schon kleinlaut um Hilfe bitten, aber in dem Moment ergriff mich eine mit Ehrgeiz besetzte Wut, die ich kaum noch unter Kontrolle hatte. Dann kam der der „verhängnisvolle“ Satz: „Dreh bloß die Schraube nicht ab“, ich konnte mich nicht mehr halten , der Schraubenschlüssel flog in hohem Bogen, ich bin heute noch froh, dass ich nicht besonders treffsicher bin. Dann wurde lamentiert, gezetert und gestritten, wer denn jetzt Schuld hätte, dass mir der Schraubenschlüssel aus der Hand „gesprungen“ ist. Heute lachen wir uns schlapp darüber.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Erwähnenswert sind ja auch die Touren. Da komm´ste grad den Jaufenpass runter, fährst nix ahnend bei Sterzing auf einen Parkplatz, der Schraubergott nimmt den Helm ab und es erschallt ein erstaunter Ruf aus einer Gruppe von Motorradfahrern: „Ja Helmut, Du hier...“ und dann wird gelabert... Oder du gehst in einem Hotel am Gardasee zum Frühstücken und hörst aus der hintersten Ecke einen Schrei: „Habe die Ehre Helmut, was machst du denn hier?“ Ich kannte den Kerle nicht mal und dachte mir: „Wir sind extra hierher gefahren, weil wir ohne dich so einsam waren....“ Da biste dann als Frau noch weiter hinten in der Rangordnung, wenn da ein Rudel Mopedfahrer zum klönen sitzt. Ich hatte Zeiten, da erschrak ich, wenn wir unterwegs waren und ich hinter mir ein „Hallo“ hörte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Oder die Tour Richtung Italien mit 6 Jungs und ich alleine. Das Problem begann schon bei den „nötigen“ Stopps. Die Jungs ein wenig abseits und ich auf der Suche nach der passenden Möglichkeit, die ja logischerweise nicht frei einsehbar sein sollte. Ich also los marschiert, ich dachte schon, ich finde kein Plätzchen mehr für mich. Doch dann, oh Freude... Mein Vorhaben noch nicht ganz beendet, höre ich vom Parkplatz das Starten der Motoren.. Im Sekundenbruchteil wurde mir bewusst, die haben bei dem vielen „Benzingeschnatter“ noch gar nicht bemerkt, dass ich noch nicht zurück bin... Ist noch gut ausgegangen, hat mir aber sehr zu denken gegeben.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nach anfänglicher Sucherei nach einem Hotel dann endlich ne Bleibe gefunden, geht der Kampf um den Platz in einer Garage los. Ich war so perplex, als ich sah, mit welcher affenartigen Geschwindigkeit, als hätte irgendjemand einen Startschuss abgegeben, die sich einen Platz in der Garage erkämpften. Ich war natürlich - erschrocken von so viel kriegerischem Einsatz - viel zu langsam und „Beauty“ musste draußen stehen. So viel zum Thema Gentlemanlike. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Beim gemütlichen Beisammensein ging es natürlich nur um Mopeds, ich fing schon an zu schmollen (nur keiner hats gemerkt ) und wollte schon fragen, ob einer der Herren überhaupt weiß, wie teuflisch weh epilieren tut und wer denn von den Herren schon mal nen Töfperkurs gemacht hat und wo es denn nen guten Klöppelkurs gibt. Ich kam aber nicht dazu, weil ich jedes Mal, wenn ich den Mund aufmachte dezibeltechnischerweise übertönt wurde. Irgendwann sprach sogar einer der Herren mit mir und sagte: „Als Frau fährst du gut, aber gell, ein mal hast dich beim Schalten vertan“ … Ich verfiel in eine Art Starre, wollte nur noch nach Hause! Dann der nächste Satz eines mir gegenüber sitzenden Begleiters: „Und beim Überholen warst auch manchmal zögerlich“. Ich bin entsetzt, getroffen und grad als ich aus meiner Starre erwache und entgegnen will: „Ja ihr Blödis habt ja alle doppelt so viele PS“ kam aus ner anderen Ecke: „Aber sie hat gut mitgehalten“ und ohne eine Antwort abzuwarten, gings wieder weiter mit den „Benzingesprächen“. Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege und ich war froh, nicht den ganzen Urlaub mit diesen ewig am Moped rumputzenden Quasselstrippen zu verbringen, sondern mit „meinem Schraubergott“, der, wenn er mit mir alleine ist, auch noch über ein paar andere Themen sprechen kann.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Manchmal denk ich mir: Wieso musste es grad ein Schrauber sein, der nicht nur beruflich sondern auch noch in seiner Freizeit schrauben muss...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Kennen gelernt hat man/frau sich ja gerade deswegen. Mein Moped nach einem Unfall kaputt, der Schraubergott einfach nur rührend bemüht, erst mal mein Moped wieder flott zu bekommen. Später ein paar gemeinsame Touren und dann war er auch um mich bemüht.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun sind wir schon ein paar Jahre verheiratet und es gab nicht nur schöne Zeiten und Touren zusammen, sondern anfangs auch ein paar Querelen, die so ein Leben im Schatten der ganzen Motorräder mit sich bringt. Es macht ja auch Spaß, weil ich ja als Jugendliche schon Kfz-Mechanikerin werden wollte, was sich dann bedauerlicherweise so nicht erfüllt hat.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als ich damals nach dem Unfall den Lenker der lädierten Kawasaki selbst eingebaut habe, natürlich unter Anleitung des Schraubergottes, war ich anfangs mächtig stolz auf mich. Irgendwann bemerkte ich aber, dass mein persönlicher Lehrherr etwas ungeduldig wurde und er immer wieder versuchte mir zu helfen, was ich aber augenklimpernd und tapfer ablehnte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mir fiel damals schon auf, dass es immer, wenn ich ihn besuchte, vor seiner Garage nur so wimmelte von Freunden und Bekannten, die nicht das nötige Equipment oder den Platz hatten zu schrauben oder die einfach nur wegen der „Benzingespräche“ vorbei kamen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Da blieb meist nicht viel Zeit füreinander, also musste ich in die Höhle des Löwen, sprich in oder vor die Garage und immer fest mit quasseln...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Viel geschraubt hab ich nicht mehr, weil ich erkannte, dass meine schneckenhafte Geschwindigkeit doch alle sehr irritierte, bzw. nervte. Okay, den Ölwechsel noch, aber dabei kann frau sich ja Zeit lassen, obwohl...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Der wirklich erste gemeinsame Schraubernachmittag: Mein 1. Ölwechsel an der Africa Twin hätte beinahe zur Scheidung, bzw. zu Mord und Totschlag geführt. Kurz nach den Vorbereitungen, alles zurecht gelegt, was frau so braucht, begann ich an der Ölablassschraube zu fummeln. Und immer diese Seitenblicke von meinem persönlichen Schraubergott der an seiner CBR neben mir schraubte. Jedes Mal wenn ich rüber guckte, sah ich seinen Kopf hinter seinem Moped verschwinden, was bedeutete, dass er mich mit Argusaugen beobachtete. Ich bildete mir das nicht ein, denn ich machte ein paar mal die Probe: Ganz schnell zu ihm geschaut (mir war schon ganz schwindelig) und jedes Mal hatte er die Rübe in meine Richtung, die dann ganz schnell wieder hinter dem Tank verschwand. Ich mühte mich auf alle Fälle redlich und bekam diese Schraube einfach nicht locker , da ich dieses Teil viel zu sanft behandelte. Zu meinem Entsetzen kam dann der Satz hinter der CBR: „Pass auf, wenn das Öl kommt, dass es Dir nicht über die Hände läuft“ und „Dreh die Schraube nicht ab“ … „Äh, ne, ich dreh die Schraube nicht ab“ (in Gedanken schrie ich: „Weil ich das Drecksding schon gar net locker bekomme, das regt mich auf“) und das Gefummel ging weiter und ich bekam dieses Ding einfach nicht locker und wieder: „Pass auf, dass Du die Schraube nicht abdrehst“... Eigentlich wollte ich ja schon kleinlaut um Hilfe bitten, aber in dem Moment ergriff mich eine mit Ehrgeiz besetzte Wut, die ich kaum noch unter Kontrolle hatte. Dann kam der der „verhängnisvolle“ Satz: „Dreh bloß die Schraube nicht ab“, ich konnte mich nicht mehr halten , der Schraubenschlüssel flog in hohem Bogen, ich bin heute noch froh, dass ich nicht besonders treffsicher bin. Dann wurde lamentiert, gezetert und gestritten, wer denn jetzt Schuld hätte, dass mir der Schraubenschlüssel aus der Hand „gesprungen“ ist. Heute lachen wir uns schlapp darüber.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Erwähnenswert sind ja auch die Touren. Da komm´ste grad den Jaufenpass runter, fährst nix ahnend bei Sterzing auf einen Parkplatz, der Schraubergott nimmt den Helm ab und es erschallt ein erstaunter Ruf aus einer Gruppe von Motorradfahrern: „Ja Helmut, Du hier...“ und dann wird gelabert... Oder du gehst in einem Hotel am Gardasee zum Frühstücken und hörst aus der hintersten Ecke einen Schrei: „Habe die Ehre Helmut, was machst du denn hier?“ Ich kannte den Kerle nicht mal und dachte mir: „Wir sind extra hierher gefahren, weil wir ohne dich so einsam waren....“ Da biste dann als Frau noch weiter hinten in der Rangordnung, wenn da ein Rudel Mopedfahrer zum klönen sitzt. Ich hatte Zeiten, da erschrak ich, wenn wir unterwegs waren und ich hinter mir ein „Hallo“ hörte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Oder die Tour Richtung Italien mit 6 Jungs und ich alleine. Das Problem begann schon bei den „nötigen“ Stopps. Die Jungs ein wenig abseits und ich auf der Suche nach der passenden Möglichkeit, die ja logischerweise nicht frei einsehbar sein sollte. Ich also los marschiert, ich dachte schon, ich finde kein Plätzchen mehr für mich. Doch dann, oh Freude... Mein Vorhaben noch nicht ganz beendet, höre ich vom Parkplatz das Starten der Motoren.. Im Sekundenbruchteil wurde mir bewusst, die haben bei dem vielen „Benzingeschnatter“ noch gar nicht bemerkt, dass ich noch nicht zurück bin... Ist noch gut ausgegangen, hat mir aber sehr zu denken gegeben.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nach anfänglicher Sucherei nach einem Hotel dann endlich ne Bleibe gefunden, geht der Kampf um den Platz in einer Garage los. Ich war so perplex, als ich sah, mit welcher affenartigen Geschwindigkeit, als hätte irgendjemand einen Startschuss abgegeben, die sich einen Platz in der Garage erkämpften. Ich war natürlich - erschrocken von so viel kriegerischem Einsatz - viel zu langsam und „Beauty“ musste draußen stehen. So viel zum Thema Gentlemanlike. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Beim gemütlichen Beisammensein ging es natürlich nur um Mopeds, ich fing schon an zu schmollen (nur keiner hats gemerkt ) und wollte schon fragen, ob einer der Herren überhaupt weiß, wie teuflisch weh epilieren tut und wer denn von den Herren schon mal nen Töfperkurs gemacht hat und wo es denn nen guten Klöppelkurs gibt. Ich kam aber nicht dazu, weil ich jedes Mal, wenn ich den Mund aufmachte dezibeltechnischerweise übertönt wurde. Irgendwann sprach sogar einer der Herren mit mir und sagte: „Als Frau fährst du gut, aber gell, ein mal hast dich beim Schalten vertan“ … Ich verfiel in eine Art Starre, wollte nur noch nach Hause! Dann der nächste Satz eines mir gegenüber sitzenden Begleiters: „Und beim Überholen warst auch manchmal zögerlich“. Ich bin entsetzt, getroffen und grad als ich aus meiner Starre erwache und entgegnen will: „Ja ihr Blödis habt ja alle doppelt so viele PS“ kam aus ner anderen Ecke: „Aber sie hat gut mitgehalten“ und ohne eine Antwort abzuwarten, gings wieder weiter mit den „Benzingesprächen“. Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege und ich war froh, nicht den ganzen Urlaub mit diesen ewig am Moped rumputzenden Quasselstrippen zu verbringen, sondern mit „meinem Schraubergott“, der, wenn er mit mir alleine ist, auch noch über ein paar andere Themen sprechen kann.[/FONT]
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