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TomTom-Biker
Gast
Nein, theoretisch reicht es aus wenn man Deutscher und mindestens 21 Jahre alt ist und schreiben und lesen kann. Es gab auch mal einen Verteidigungsminister, für mein Empfinden sogar ein ganz guter, der soweit ich mich recht entsinne Mauer war. Und in Hessen hatten wir einen Ministerpräsidenten, der mit der Dachlatte von seiner Baustelle die Grünen eher verprügeln wollte als mit diesen zu koalieren. Das Ergebnis war dann das erste rot-grüne Bündnis. Und es gab oder es gibt auch Außenminister deren Stärke nicht unbedingt die international üblich englische Sprache ist. Und sogar einen der straftatsbestandsmäßig auffällig wurde, sich als Außenminister dann allerdings ganz gut machte.btw... muß man eigentlich einen Doktortitel haben um Minister zu sein, oder reicht es seine Arbeit ordentlich zu machen?
(oder schliest eine Vorstrafe einen Ministerposten aus?!?)
Praktisch sieht die Sache dann allerdings etwas schwieriger aus. Um Minister zu werden muß man Parteiarbeit geleistet und sich auch gegen seine Mitstreiter auch durchgesetzt haben. Und in seinem Wahlkreis muß man auch gewählt worden sein um vorddere Plätze zu belegen. Dies setzt eine gewisse menschlische Intelligenz, nicht zu verwechseln mit Bildung, und natürlich auch etwas mehr Bildung voraus. Und man muß sich auch einen Namen gemacht haben und sollte im entsprechenden Ressort auch über ein entsprechendes Vertrauen des Kanzlers oder der Kanzlerin verfügen.
Wenn man Glück hat kommt man auch als Quotenminister zum Amt. Konkret fallen mir hierzu aktuell zwei Fälle ein, die beide allerdings gegangen sind oder gegangen wurden, vermutlich weil das Amt möglicherweise doch nicht so ihren Fähigkeiten entsprach. Guttenberg war übrigens Ersatz für einen von Beiden.
Umgekehrt schließt ein Titel, ob ein adeliger oder auch nur ein bürgerlicher ein Ministeramt nicht aus. Das hatten wir ja auch schon und haben es auch jetzt noch.
Und zwischen Englisch-Refarat abschreiben und Doktor-Arbeit abschreiben sind Welten. Beides ist streng genommen Betrug, wird aufgrund seiner Bedeutung jedoch unterschiedlich bewertet. Beim Abitur und auch im Studium kann das Schummeln zum Ausschluß von der Prüfung (=nicht bestanden), bei der Diplom- und auch bei der Doktorarbeit zur Aberkennung des Titels und damit im schlimmsten Fall zur Aberkennung des erreichten Abschlusses führen. Das weiß jeder der beteiligten schon im Vorfeld der Arbeiten und hat dies auch mit Unterschrift zu beurkunden.
Andere Baustelle:
Was das Thema Spießrutenlaufen und Familie verunglimpfen anbelangt, so brauche ich mir den Schuh nicht anzuziehen, ich bin damit auch sicherlich nicht gemeint. Ich greife das Thema allerdings gerne auf indem ich auf das verweise, was ich vorher gesagt habe:
Wer sich in den Meinungshochs suhlt, sich gerne als konsequent durchgreifender Minister darstellt, in seinem Handeln und auch seiner letzten Pressekonferenz mehr Fragen aufwirft als er beantwortet ("kein Plagiat!", "enthält fraglos Fehler", "Afganistan ist mir jetzt wichtiger"), muß sich über das Unverständnis und die Reaktionen der Menschen nicht wundern.
Neueste Umfrage von heute morgen:
50 % glauben, daß er geschummelt hat
70 % halten ihn für einen guten Minister
Das sagt doch alles. Das Schummeln (was rechtlich noch zu beweisen ist) wird ihm verziehen. Zwei-Klassen-Gesellschaft?
Und diese positive Meinung nur wegen seiner guten Arbeit, die er macht?
Nee, da spielen ganz andere Dinge eine Rolle.
Gruß Thomas
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