Aber diese ganze LGBT Sache und mediale und marketing Überpräsenz geht den Leuten zunehmend auf den Senkel.
Ich glaube, da kann man sich in unterschiedlichen Echokammern bewegen. In einem Forum wie diesem sieht man wahrscheinlich schnell seine eigene konservative Sichtweise bestätigt, daraus sollte man aber nicht auf die Gesellschaft als Ganzes schließen.
Zur Pride-Idee:
Das Prinzip ist, Andersartigkeit sehr öffentlich darzustellen, u.a. auch in Form von etwas flamboyantem Auftreten, rosa Kostümen usw., obwohl die meisten queer Leute im Alltag gar nicht so in Erscheinung treten oder das auch nur ästhetisch finden.
Die Idee ist einfach, dass, wo auch heute noch z.B. Schwule jeden Tag angespuckt, beleidigt oder zumindest belächelt werden, man dagegen ein lautes und deutliches Zeichen setzen muss: Wir wollen uns nicht verstecken, und wir verdienen genau so Respekt wie alle anderen.
Die übergroße Sichtbarkeit ist deshalb ein (leider noch notwendiges) Signal als Strategie gegen diejenige, die Andersartigkeit am Liebsten aus der Gesellschaft verdrängen möchten.
Sobald es keinen mehr interessiert, wenn zwei Männer Händchen halten oder sich nicht normgerecht kleiden, wird es auch diese Überpräsenz nicht mehr geben müssen.
So lange „schwul“ bei einigen aber noch als Schimpfwort gilt oder man Schwule nicht als „echte Männer“ betrachtet (siehe einige Postings hier im Thread), muss man eben noch weiter um die öffentliche Meinung kämpfen.
Ich finde es cool, dass der DFB da mitmacht, und ich sehe mich dadurch bestätigt, dass selbst fast alle konservativen Gemüter hier unter uns im Forum mittlerweile sagen: Jeder, wie er möchte - egal, ob queer oder nicht.
Das war vor 20 Jahren noch kein Konsens und ist ein ganz deutliches Zeichen dafür, dass sich etwas bewegt.
Das freut mich