Zu #97
Das ist die
Strategie!
Und das der Grund warum Israel nahezu alles bekommt was es will. Die deutsche
Staatsraison. "Thank You Angela"
Zugegeben für einen Schweizer oder einem dort lebenden, im Land der Erfinder von Ricola und der Neutralität, nicht einfach zu verstehen. Für mich Deutschen, den mit der
Gnade der späten Geburt, (von 2012 einfach mal 55 abziehen) auch nicht ganz logisch begründbar, aber nachvollziehbar.
Such mal nach der Ironie und der Kritik die zwischen Zeilen steckt, nicht hier, weiter vorne in den Beiträgen. Eigentlich schon in der Überschrift des Themas an sich.
Die Meinung zu Rüstungsexporten ist für mich so wie das Verhältnis zu Waffen und Krieg an sich. Entweder ist man dafür oder dagegen. Wenn man grundsätzlich dagen ist braucht man über solche Dinge gar nicht weiter zu diskutieren. Das ist Pazifismus, wenn sich alle dran halten und nicht nur der mit der pazifistischen Einstellung. Letzteres ist einfach nur töricht. Man kann natürlich auch neutral sein, das ist für mich dann so wie Enthaltung beim Abstimmen. Wenn man nicht genau weiß wass man will oder wenn man zwar die Vorteile der Neutralität nutzen möchte, ohne gleichzeitig Verantwortung übernehmen zu müssen was außerhalb des eigenen Landes passiert. Irgendeiner wird's schon richten.
Deutschland ist hier halt in einer etwas anderen Situation. Deutschland war noch nie neutral, war immer Initiator bestimmter Dinge, im Guten wie im Bösen. Und Deutschland ist heute in einer Situation auch Verantwortung übernehmen zu müssen. Sich nur auf's Grundgesetz zu beziehen und Brunnen zu bauen, geht halt nicht mehr. Die Erwartungen rundherum sind groß, auch derer die auf Hilfe warten und die Enttäuschung ebenso, wie beispielsweise im Falle Lybiens.
Rüstungslieferungen sind für mein Empfinden zwar zweifelhaft, oder besser gesagt erst einmal zu hinterfragen, aber für mich auch erst einmal nichts grundsätzlich verwerfliches. Verwerflich und unmoralisch ist es sich einem offensichtlichen Diktator wie Gaddafi anzubiedern, um Vorteile für die im Land arbeitenden Unternehmen zu sichern. Oder auch nur das von ihm unrechtmäßig erworbene Geld renditegünstig und sicher anzulegen. Für mich nicht unmoralisch ist es hingegen oder wäre es gewesen -es wurde ja offziell nicht gemacht- die Widerstandsgruppen mit Waffen zu versorgen. Zumindest zu einem Zeitpunkt ab dem klar war wo die Reise hingeht. Und verweflich ist es Rüstungen in ein Land zu liefern, bei dem im Vorhinein schon klar ist, daß diese Waffen oder auch Ausrüstungen oder auch nur Dienstleistungen zu Befriedungen innerhalb eines zweifelhaften Landes oder zur Aggression seinen Nachbarn gegenüber genutzt wird. Dazu gehört beispielsweise der Iran, dem die
KWU tatsächlich in den 70igern zwei Blöcke in Busher errichtet hat, zumindest teilweise. Die Nutzung der Kernernergie war damals weniger umstritten als heute der Strom aus einem Windrad. Also warum nicht. Außerdem war dort der Shah, zwar ein Verbrecher aber zuverlässig und westlich treu. Und bei aller heute, zumindest bei uns in D, vorherschenden Kritik an KKW: die sind nicht sie sind nicht a priori dazu gedacht Bomben zu bauen.
Genauso wie LKW von Mercedes-Benz oder MAN sowohl zum Transport von Steinen und Erden genutzt werden können als auch zum Transport von Truppen. Eine Lafette auf's Fahrerhaus und schon hat man sogar eine Waffe. Oder die in diesem Thema schon genannten Heckler & Koch zur Bewaffnung der Polizei aber eben auch der Leibgarde.
Mein Standpunkt:
Rüstungsexporte sind zweifelhaft, in bestimmte Länder tabu aber grundsätzlich nicht verwerflich. Und damit Frieden zu schaffen genauso fraglich wie damal die Aktion mit den Schwertern die zu Pflugscharen umgeschmiedet wurden. Seinerzeit Im Osten ideologisch und medienwirksam inszeniert, während gleichzeit SS20 aufgestellt wurden. Scheinheilig von den Regierenden, naiv von den Mitwirkenden.
Aber die Diskussion ist zumindest ein Anlaß mal über as bisherige Prozedere kritisch nachzudenken. Entgegen meinen Behauptungen an anderer Stelle, ist das für mein Empfinden mal wieder ein Thema mit Qualität, auch wenn vieles sich jetzt wiederholt.
Ja ich weiß, andere mögen das anders sehen. Aber es besteht ja bereits Konsens darüber, daß Qualität unterschiedlich bewertet wird.
Was Kardinal anbelangt (hab den letzten Beitrag gerade gelesen). Er überzeichnet gerne, das macht die Sache aber auch interessant. Das ernsthaft zu glauben was er schreibt, macht mir gedanklich Probleme. Hierin allerdings das reinzuinterpretieren wie er es meinen könnte, nicht.
Gruß Thomas